amyDas Leben und Sterben der Amy Winehouse

 

Amy Winehouse singt schon als Teenager wie eine ganz Große. So ist es nicht verwunderlich, dass sie mit knapp 18 Jahren, noch leicht pummelig und mit nichts im Repertoire außer ein paar Melodien und ein paar Griffen auf der geliehenen Gitarre, einen Plattenvertrag bekommt. Ganz jung kann sie sich also schon ein Apartment in Camden leisten. Gottseidank, denn mit ihrer Mutter gemeinsam in der alten Wohnung kann sie ja nun doch nicht den ganzen Tag kiffen. Sie lacht, als sie das erzählt.
Ihr erstes Album wird ein voller Erfolg, und ihr Vater, der die Familie vor Jahren verlassen hat, ist plötzlich rund um die Uhr da, ebenso ihr Freund Blake, der später ihr Ehemann wird. Blake zeigt ihr Dinge, die sie wundervoll findet: Crack und Heroin. Schnell ist Amy abhängig. Sie möchte eine Entziehungskur zusammen mit ihrem Mann machen, doch der Vater hält das nicht für nötig. Es entstehen Songs, die ihr Leben wiederspiegeln, wie das wundervolle „Rehab“.

Ihr zweites Album ist eine Sensation, sie bekommt einen Grammy, lernt ihre Idole kennen, spielt weltweit auf Festivals. Aber immer wieder wird sie ausgebremst von den Folgen ihres Drogenkonsums, und wenn sie eine Zeitlang davon loskommt, berauscht sie sich mit Alkohol. Doch der Erfolg des zweiten Albums zwingt sie mitzuspielen in der Musik-Maschinerie. Gigs, Festivals, Talk-Shows und Bodyguards sind ihr Alltag. Der Erfolgsdruck wird größer, die Drogen werden mehr. Die Medien stürzen sich dankbar auf jeden Fauxpas von Amy. Doch auch wenn sie die Realität oft nicht ertragen mag, gibt es immer wieder Phasen, in denen sie den Drogen und dem Alkohol entsagen will. Trotzdem findet man sie eines Morgens im Juli 2011 leblos in ihrer Londoner Wohnung, Todesursache ist eine Alkoholvergiftung. Ihr dünner, ausgemergelter Körper hat den vielen Alkohol und den jahrelangen Raubbau durch Bulimie nicht mehr ertragen. Sie wurde nur 27 Jahre alt.

Der Regisseur Asif Kapadia hat mit hunderten von Leuten gesprochen, mit Verwandten und Bekannten, Musikern und Bodyguards. Es kam eine lückenlose Dokumentation aus altem Filmmaterial, Fotos, Tagebucheinträgen, handgeschriebenen Songtexten und mitgefilmten Auftritten dabei heraus. Der Film geht chronologisch vor. Gezeigt wird die kleine Amy, wie sie zum Star wird und dann untergeht.

 

Schade, dass man von ihr sonst nichts weiter erfährt. Es hat sicher noch mehr gegeben außer Musik, Sucht und Essstörung. Wer „das Mädchen hinter dem Namen“ wirklich war, bleibt nahezu ein Rätsel.
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Amy – The Girl behind the Name (OmU)
Großbritannien 2015
Buch und Regie: Asif Kapadia
Genre: Dokumentarfilm, Biographie
Mitwirkende: Amy Winehouse, Mark Ronson, Tony Bennett, Pete Doherty, Blake Fielder-Civil
Länge: 127 Minuten

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