Rettet Mark Watney!

Mars, in der nicht allzu fernen Zukunft: Eine Forschungsmission zum Roten Planeten muss abgebrochen werden, weil ein unerwartet starker Staubsturm tobt. Commander Lewis trifft die Entscheidung: Die Crew muss evakuieren und den Mars verlassen. Doch auf dem Weg zum rettenden Shuttle wird der Botaniker im Team, Mark Watney, von einem herumfliegenden Trümmerteil getroffen – die Kommunikation reißt ab, und kein Lebenszeichen erreicht die Crew. Nach einer aussichtslosen Suche muss das Team den Planeten schließlich verlassen, um ihr eigenes Leben zu retten, doch der Verlust ihres Kameraden ist schockierend und schmerzhaft.
Längst sind sie schon wieder auf dem langen Weg zur Erde, als sich auf dem Mars der Staubsturm legt und Mark Watney aufwacht – verletzt, mutterseelenallein, ohne Kommunikationsmöglichkeit und mit Überlebenschancen nahe null. Die Lage scheint aussichtslos, aber Mark Watney ist nicht der Typ, der sich ohne Kampf geschlagen gibt.

Das Buch Der Marsianer von Andy Weir (Rezension), das letzten Herbst in Deutschland erschienen ist, hat damals schon Scharen von Science-Fiction-Fans begeistert, und die Verfilmung konnte gar nicht früh genug kommen. Dass sich dann auch noch gleich ein alter Sci-Fi-Hase wie Ridley Scott der Sache annahm, und die Besetzung mit Namen wie Matt Damon und Sean Bean glänzt, hat die Messlatte natürlich hoch angelegt. Und ich will es nicht unnötig spannend machen: Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Der Film gibt die Atmosphäre des Buches wunderbar wieder, auch wenn der filmischen Dramaturgie wegen einige Ereignisse gestrichen, gekürzt und abgeändert wurden. Dennoch schafft auch der Film diese einmalige Balance zwischen der aussichtslosen Lage, allein auf dem Mars zu sein, und der Leichtigkeit, die durch Marks Humor und die vielen kleinen Absurditäten wie Commander Lewis‘ Schwäche für Discomusik erzeugt wird. Dadurch bleibt es zwar jede Minute lang spannend, aber man ist nie von der Spannung so überwältigt, dass es emotional zu anstrengend wird.
Auch Matt Damon zeigt sich von seiner besten Seite. Die Rolle des Mark Watney ist keine einfache, schließlich ist er die meiste Zeit über vollkommen allein, und Interaktion mit anderen Schauspielern fällt vollkommen aus. Solche Situationen sind für mich immer ausschlaggebend für die Qualität eines Schauspielers, und dass einem Damon nach fast zweieinhalb Stunden Solovorstellung auf dem Mars nicht auf die Nerven geht, zeigt deutlich, wie gut er seinen Job macht.
Zu alldem kommt eine geniale Optik, ein Gefühl für beeindruckende Bilder und immer genau die richtige Prise Humor. Dieser Mix macht Der Marsianer zu einem unterhaltsamen, aber nicht platten Film, während dem man abwechselnd lachen und Fingernägel kauen kann. Und der Song im Abspann gibt einem dann den Rest.

Für diesen Herbst ist Der Marsianer definitiv DIE Kinoempfehlung.

Trailer:

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Der Marsianer
Regie: Ridley Scott
Genre: Science Fiction
Produktionsland: USA
Cast: Matt Damon, Jessica Chastain, Jeff Daniels, Sean Bean
Start: 8. Oktober 2015
Dauer: 141 Minuten

Bild: http://www.fox.de/the-martian

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