Die bunte Seite des Black Metal

 Die Band Dead MaKabés sagt euch nichts? Kein Wunder! Sie ist nicht nur in ihrer Heimat in Frankreich ziemlich unbekannt und erfolglos. Die Mitglieder der Black-Metal-Band (Sänger Alex, Bassist JP, Gitarrist Pascal und Schlagzeuger Erik) steuern stark auf die 30 zu, was Alex nicht davon abhält, in euphorischer Begeisterung und mit Leib und Seele Black Metaller zu sein. Ganz im Gegensatz zu den anderen Bandmitgliedern, die mittlerweile bodenständiger werden und Kinder, ein eigenes Geschäft und Ehefrauen haben, oder von einer richtigen Karriere mit Glamour, Geld und Frauen träumen, möchte Alex, der weiterhin zu Hause wohnt und dort seine schwerkranke Großmutter pflegt, seinen Traum leben und auf den großen Bühnen der Szene stehen, wie sein Vorbild Dozzy Cooper.

Es gelingt Alex, einen großen Gig an Land zu ziehen und die Bandmitglieder zu einem letzten Auftritt auf dem durchaus sehr bekannten und großen Festival „Hellfest“ in Clisson zu überreden. Mit dem Lieferwagen des asiatischen Restaurants, das Erik und seine Frau führen, begibt sich die Band auf die Reise, auf der sie unter anderem Halt machen, um im „Star Club“ zu spielen, einem Etablissement, das definitiv nicht auf Black Metal ausgelegt ist. Alex versucht seinen Bandkollegen Mut zuzusprechen, doch im Nachhinein stellt sich heraus, dass er den Clubinhaber bezahlt hat, um dort spielen zu können. Als die Band fluchtartig den Club verlässt, passiert ein Unfall, der den Bandmitgliedern allerlei Ärger beschert, sie unbeabsichtigt zu Kriminellen macht und letztendlich für eine Wendung im Geschehen sorgt.

Die Band landet durch eine Kette von Ereignissen auf dem Erdbeerfest von St. Peppers, wo sie missverständlich für All We Need Is Love!, eine Beatles-Coverband, gehalten werden. Um ihre Tarnung nicht auffliegen zu lassen und da ihnen die Gendarmerie an den Fersen klebt, lassen sie sich darauf ein und liefern eine ziemlich lustige und bunte Performance ab, die gut ankommt, aber entsprechend auch die Aufmerksamkeit auf sie lenkt. Wer wissen will, ob sie es letztendlich noch rechtzeitig zum Hellfest schaffen, um ihrer erfolglosen Karriere wenigstens einen würdigen Abschluss verpassen zu können, dem kann ich den Film nur wärmstens empfehlen.

Fazit: Happy Metal sind 90 Minuten, die sich definitiv lohnen. Es werden hier Klischees aus- und neu eingepackt, dies aber zu jeder Zeit äußerst unterhaltsam. Nicht nur die Black-Metal-Szene, auch die Franzosen selbst werden hier auf eine witzige Art und Weise auf die Schippe genommen. Wer französische Filme mag und der Szene nicht abgeneigt ist, wird sich hier köstlich amüsieren. Wer mit dem Humor der Franzosen (á la „Ziemlich beste Freunde“, zum Beispiel) nicht so sehr zurechtkommt, dem kann ich trotzdem ans Herz legen, zumindest einmal reinzuschauen.

 

:popcorn::popcorn::popcorn::popcorn::popcorn:

Genre: Französische Musik-Komödie
Regie: Martin Le Gall
Produktionsjahr: 2013
Erscheinung (D): 02/2014
Dauer: 90 Minuten

Amazon.de, ca. 9,99€

(2328)