Der Eberhofer wird häuslich


Ja da schau her, der Eberhofer baut ein Haus! Vielmehr er und seine Susi zusammen mit seinem verhassten Bruder und Frau. Ein Doppelhaus mit Gemeinschaftssauna! Gleich neben dem alten Anwesen und dem geliebten Saustall, in dem er seit Ewigkeiten haust. Freilich, er macht das seiner Susi und dem Pauli zuliebe. Aber ein Riesentohuwabuhu ist es schon, den die osteuropäischen Arbeiter da auf dem Hof veranstalten. Die Oma kocht, die Arbeiter spuren. Dann hat die Susi auch dauernd anspruchsvolle Fragen an den Franz, welche Farbe sollen die Fliesen haben und sowas. Da ist er direkt froh, dass es in Niederkaltenkirchen einen Mord gibt!

Eine Frau, vermutlich eine Joggerin, wurde ermordet im Wald aufgefunden. Wenn er jetzt seinen ehemaligen Kollegen und Freund, den Birkenbichler Rudi an seiner Seite hätte! Doch dieser sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl und gibt dem Eberhofer die Schuld. Weil er sich im Krankenhaus so verhält, dass ihn keiner mehr behalten mag, und weil er nirgends anders hin kann, nimmt ihn der Franz auf. Er nimmt ihn im Rollstuhl mit an den Tatort, und allmählich nimmt die Ermittlung Fahrt auf. Die Tote war eine junge Frau, die als „Mona“ Sexdienste im Internet angeboten hat. Verdächtig sind natürlich Monas Kunden, und pikanterweise gehören dazu Freunde und Bekannte vom Eberhofer. Doch ganz allmählich finden der Franz und der Rudi ein Puzzleteilchen um’s andere. Dann wird noch eine zweite Tote im Wald gefunden, in ähnlicher Pose wie das erste Opfer. Handelt es sich gar um einen Serienmörder?
Die irrwitzige Auflösung war mit das Lustigste, das ich je in meinem Leben gesehen habe. Aber es hat auch mit dem ergreifendsten Plot im Film zu tun.

Dies ist der siebte Film der Eberhofer-Saga nach den Romanen von Rita Falk. Es geht wie immer mehr um die chaotische Familie und die noch chaotischeren Freunde und Kollegen von Franz, der Fall ist wie immer eher Nebenschauplatz. Haarscharf schrammt der Film am Trash vorbei. Alle Darsteller*innen überspitzen ihre Rolle. Der entspannte Lederjacken-Bayerncop, die liebe Superomi, der dauerbekiffte Vater, die Supertussi … Alle wieder da, und noch viel mehr von jedem denn je! Aber ganz ehrlich? Der Film lebt von seinen liebenswerten Schauspielern, von jedem Wort, jedem Tonfall und jeder Geste. Ich habe selten so herzhaft gelacht. Es war wie eine Erlösung nach der langen kinolosen Zeit. Chapeau!

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Kaiserschmarrndrama
Genre: Komödie
Regie: Ed Herzog
Produktionsland: Deutschland
Kinostart: 5.8.2021, 96 Min.
Cast: Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Enzi Fuchs, Eisi Gulp, Sigi Zimmerschied, Stephan Zinner, Gerhard Wittmann u.v.m.

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