Besuch im Hexenhaus

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Becca und Tyler fahren für eine Woche zu ihren Großeltern. Ihre Mutter hat den Kontakt schon sehr früh abgebrochen, und so haben sie diese noch nie zuvor gesehen. Aber weil Mom mit ihrem neuen Lebensgefährten in Urlaub fährt, wollen ihre Kinder ihr das Wegfahren erleichtern, indem sie angeblich gerne die Eltern der Mutter kennenlernen wollen. Becca will mit ihrer Kamera aus der ganzen Sache sogar ein Filmprojekt machen.
Im abgelegenen Haus der Großeltern ist es etwas spooky, nicht nur wegen des schlechten Internetempfangs. Oma und Opa sind einfach seltsam.

In den Keller sollen die Kinder nicht gehen, dann steht da ein seltsamer Schuppen, und Oma fängt nachts an durchzudrehen. Die Kids sehen Dinge, die sie am liebsten nicht sehen würden. Opa meint, dass es am besten sei, wenn sie abends ab halb 10 Uhr auf ihrem Zimmer bleiben. Doch selbst diese Maßnahme schützt sie nicht. Werden die Kinder jemals wieder zu ihrer Mutter zurückkehren?

Der Film kommt durch die pseudodokumentarischen Momente mit Beccas Kamera ein wenig wie Blair Witch Project daher, hat aber auch Elemente von Märchenfilmen wie Hänsel und Gretel, um dann plötzlich wieder an Poltergeist oder Der Exorzist zu erinnern. Und obendrein ist er lustig, und das gewollt.

M. Night Shyamalan, der schon im Alter von 28 Jahren mit The Sixth Sense (1999) einen wundervollen, bahnbrechenden Film drehte und danach die Filmfans noch mit Unbreakable, Signs und The Village erfreuen konnte, ist nach und nach von den Kritikern demontiert worden. Er konnte nichts mehr recht machen. Dieser Streifen hingegen will gar nicht spektakulär sein, es ist ein kleiner Film für Zuschauer ab 12 Jahren – seine Jungschauspieler sind übrigens gnadenvoll – doch bei genauerer Betrachtung wirkt er. Die Geschichte geht auf, und sie hat sogar eine kleine Botschaft am Ende. Vielleicht kann Herr Shyamalan daran anknüpfen. Als Fan würde ich mich sehr freuen.

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The Visit
Regie: M. Night Shyamalan
Genre: Horror
Nationalität: USA
Cast: Olivia DeJonge, Ed Oxenbould, Deanna Dunagan, Peter McRobbie, Kathryn Hahn
Start: 24. September 2015
Dauer: 1 Std. 34 Min.

 

 

 

 

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