Zombieland?

Zwei Jahre haben uns die Münchner um Frontmann und Texter Alexander „Lex“ Wohnhaas warten lassen, bevor sie die Grenzen zu ihrem Zombieland öffneten.

Mit ordentlichem Druck zeigt gleich der erste und namensgebende Titel „Zombieland“, welchem Genre Megaherz zugehörig sind. Neue Deutsche Härte vom Mitbegründer des Stils wie aus dem Lehrbuch. „Der Himmelsstürmer“ passt noch gut in das Bild, das ich von Megaherz habe, aber Song Nummer drei und die erste Single „Für Immer“ könnte jetzt auch vom Grafen sein, nur eine Spur dreckiger. Fände ich gar nicht mal schlecht, würde sich das jetzt nicht auf der CD so weiterziehen. Denn auch der „Rote Mond“ ist eher Gothic Pop Rock, stellenweise schon eine Spur von Härte, die eigentlich treibenden Gitarrenriffs gehen aber viel zu sehr im Hintergrund unter, viel zu dominant ist das Keyboardsample. „Wir könnten Götter sein“, ja, aber nicht die der Neuen Deutschen Härte. Dazu ist das Ganze einfach zu … wie soll ich sagen? Schlagerlastig. Ab „Lieblingsfeind“ werden die Regler wieder mehr in Richtung Hart gezogen, gefällt mir schon besser. Die Gitarren rutschen wieder mehr nach vorn, das klingt schon eher nach Megaherz. „Hurra wir leben noch“ hat das Zeug zur Live-Mitgröhl-Hymne, mit der druckvollen Ballade „Frei“ entlassen uns Lex & Co wieder aus dem Zombieland.

Alles in allem ein ordentliches Album, das hier abgeliefert wurde. Ein wenig weg von der Schublade Neue Deutsche Härte, hin zu einer breiteren Hörerschaft, ohne gleich gänzlich dem radiotauglichen Pop zu verfallen. Allerdings hatte ich mir das genaue Gegenteil davon erhofft, wenn eine Band wie Megaherz ein Album unter dem Titel Zombieland veröffentlicht. Da will ich Druck und Dreck und davon viel. Ist zwar vorhanden, aber eben zu wenig für ein richtig geiles Album.

Bestes Lied: Zombieland
Weiterdrücken: Wir könnten Götter sein

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Megaherz – Zombieland
Napalm Records 11,99 €

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Homepage Megaherz

Tracklist:
01. Zombieland
02. Himmelsstürmer
03. Für Immer
04. Roter Mond
05. Wir könnten Götter sein
06. Lieblingsfeind
07. Fanatisch
08. Schwarzer Engel
09. Unter Strom
10. Gegen den Wind
11. Hurra wir leben noch
12. Frei

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