Choreografie des Grauens

Horror

Es war einmal … Ein Haus, zwei Eltern, Schwestern. Doch das Haus ist ein Alptraumhaus. Eins der beiden Mädchen wird von seinen sadistischen Eltern systematisch zu Tode gequält, das andere kann entkommen. Doch es kehrt als junge Frau mit seinen Freunden in das Haus seiner Kindheit zurück. Und sehr schnell wird klar, dass das Wochenende nicht so werden wird, wie es geplant war. Die Geister der Vergangenheit kehren zurück. Da gibt es nur eins: sich der Vergangenheit stellen, mit allen Konsequenzen.

Der Schwede Jakop Ahlbom ist seit seiner Kindheit fasziniert von Horror-Filmen und -Effekten. Seinen Erfahrungsschatz hat er als Regisseur des Stückes „Horror“ auf die Bühne gebracht. Das achtköpfige Theaterensemble gibt alles, was es kann, denn ein Theaterstück, in dem nicht gesprochen wird, sondern alles in Mimik und Gestik, durch Körpersprache, Dramaturgie und Effekte ausgedrückt wird, ist eine Herausforderung. Als Horrorfilmfan kommen einem die Versatzstücke aus einzelnen Filmen bekannt vor, The House on Haunted Hill, Rosemary’s Baby, Der Exorzist, The Ring, Poltergeist, die Zwillinge aus Shining, das eiskalte Händchen aus der Addams Family. Es wird gekreischt, geseufzt, gewimmert und gewinselt. Es wird mit Lichteffekten gearbeitet, mit verschiedenen Ebenen und Schauplätzen, unterstützt durch Videoinstallationen. Sehr stimmig alles und wirklich gruselig. Es gibt einen Showdown, bei dem nicht mehr viel übrig bleibt, und die einzigen Worte, die gesprochen werden, ganz zum Schluss – „we make People happy“ – machen einen schaudern, so irreal ist alles.

„Horror“ wurde lange in Paris gespielt, dann gastierte es in Hamburg, und in München war es vom 13.-18.9.16 im Deutschen Theater zu sehen. Wenn sich wieder eine Gelegenheit zu diesem Stück ergibt: hingehen!

Copyright Foto: Sanna Peter, Homepage Deutsches Theater

https://www.deutsches-theater.de/programm/horror.html

 

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