Der vielseitig einsetzbare orange Kerl vom Straßenrand

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Wir haben ja jetzt wieder die Zeit, in der es Kürbisse zuhauf gibt, in jedem Supermarkt und auch am Straßenrand zur Selbstbedienung, direkt vom Bauern. Ich liebe diese Zeit, denn Kürbis ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Ich knöpfe ihn mir zum Beispiel vor, wenn mal wieder „Stau am Mittleren Ring“ herrscht, also der Hosenbund kneift und es höchste Zeit für ein Entwässerungsgericht wird.

Ein absolutes Low Calories-/Low Carb-Gericht ist mein Kürbis vom Blech. Und weil ich nicht nur wenig Kalorien zu mir nehmen, sondern auch so wenig Zeit wie möglich für die Zubereitung aufwenden will, benutze ich mittlerweile nur Hokkaidokürbis. Dieser ist schön rund, handlich, man kann ihn relativ gut schneiden UND – man muss ihn nicht schälen.

Man nehme also einen Hokkaidokürbis, wasche ihn gut ab und schneide ihn in der Mitte durch. Dieser Vorgang ist schon fast das Anspruchsvollste an dem Ganzen, denn Kürbis ist doch relativ hart, und ich bin immer sehr vorsichtig mit dem großen Messer. Gegebenenfalls mit einem Topflappen am anderen Ende das Messer nach unten drücken, s dass man fast wie bei einem Wiegemesser Kraft auf zwei Enden ausüben kann. Wenn man dann zwei Hälften vor sich hat, kann man diese schön auf das Schneidebrett auflegen, mit der Schnittfläche nach unten, und erst vierteln und dann in Scheiben schneiden. Dann entfernt man mit einem kleineren Messer das Innere mit den Kernen und legt die halbmondförmigen Kürbisschnitten auf ein Blech mit beschichteter Oberfläche oder mit Backpapier oder Alufolie ausgelegt. Man braucht kein Fett auf dem Blech. Der Kürbis schmurgelt bei +/- 200 Grad Umluft im Ofen für ca. 25 Minuten vor sich hin. Einfach gegen Ende der Zeit in den Ofen schauen, darf ruhig ein bisschen braun werden, das Ganze, gegebenenfalls den Gabeltest machen: Man muss schön weich einstechen können.Ja, und jetzt ist euch ganz selbst überlassen, was ihr mit diesem Kürbis macht.Man kann ihn einfach ein bisschen salzen und pfeffern oder mit einem Gewürz verfeinern, das ich sehr liebe, dem „Kürbiskönig“ von Herbaria (Zutaten: Kokos, Steinsalz, Rohrohrzucker, Knoblauch, Ingwer, Kurkuma, Paprika, Zimt, Kreuzkümmel, Koriandersamen, Kardamom, schwarzer Pfeffer, Vanille, Cayennepfeffer). Aber natürlich schmeckt der Kürbis auch ohne diesen Schnickschnack, da er an sich schon einen guten, leicht nussigen Eigengeschmack hat. Ich mache mir dazu einen Dip aus weißem, fettarmen Joghurt, wenn man will mit etwas Quark, damit die Konsistenz etwas dicker wird, und man fügt hinzu, was man zur Hand hat: entweder etwas Pesto, ein Teelöffelchen einer indischen Paste aus dem Glas oder, meine Favoriten, ein Esslöffel von so Gewürzmischungen wie „Cafe de Paris“, „Dip Salsa“, „Dip Oriental“ und Ähnliches.
Das ist die absolute Abnehmvariation.Man kann die Kürbisschnitze aber auch leicht buttern oder mit einem schönen Öl einpinseln, man kann sie gegen Ende der Backzeit mit Ziegenkäse belegen, eventuell mit ein bisschen Honig beträufeln und noch eine Handvoll Pinienkerne darüberstreuen. Das schmeckt dann schon sehr köstlich und ist mit einem frischen Baguette auch für nicht Abnehmwillige eine vollwertige Mahlzeit.
Ich denke, der erfahrene (Hobby-)Koch weiß, was er mit einem Kürbis noch alles anstellen kann – außer aushöhlen und an Halloween aufs Balkongeländer stellen: Kürbissuppe, Kürbispürree, Kürbispflanzerl, Kürbismuffins …
Getränk dazu:
Ich würde sagen, für die Herren Bier, für die Damen trockenen Weißwein wie Chardonnay oder Pinot Grigio.
Musik:
zur Zubereitung „Marilyn Manson“ mit „This is Halloween“, das passt zu dem Schlachtermesser. Beim entspannten Warten, bis das Gericht aus dem Ofen kann: „The Lumineers“ mit „Ho Hey“.

 

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4 Kommentare
  1. Ruby
    Ruby sagte:

    Gestern hat mein zweiter Kürbis dran glauben müssen.

    Nachdem ich den Tipp für eine besondere Schneidetechnik erhalten habe, möchte ich ihn hier mit dir auch nochmal teilen. Ob er funktioniert? Hmmm… die zwei Feldversuche bei mir liefen gut, aber ob das auch wirklich immer so klappt ist die Frage. Mir kam es jedenfalls so vor als ginge es leichter.

    Also: Den Kürbis nicht durch den Stängel schneiden, sondern durch die Mitte. Also wenn man sagt „Normalposition“ ist der Stengel nach oben, dann den Stengel um 90° zur Seite drehen und den Kürbis quasi „vertikal“ zerteilen (natürlich dennoch horizontal schneiden, sonst tut man sich nur weh)
    Dann hat man zwei Hälften (Ober und Unterseite), die sich prima aushöhlen lassen (das hat bei beiden Hälften wirklich grandios gut geklappt im Gegensatz zur „Längsversion“)

    Dann legt man jede Hälfte mit der Schnittkante auf das Schneidbrett, entfernt die Reste vom Stengel und vom Strunk und kann ihn dann relativ einfach in Scheiben schneiden oder zerteilt ihn von der Mitte an in so Viertel-Spalten.

    Mir kam es jedenfalls so vor als wäre mir das jetzt beide Male leichter gefallen, als die übliche Methode ihn „längs“ zu zerteilen. Kann aber auch am Reifegrad und der Beschaffenheit der einzelnen Kürbisse liegen.

    Probiers mal aus :-)

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