Am 30. August erschien der erste Longplayer von Secrets of Sin: Future Memories. Nach meiner CD-Rezension wollte ich mehr über die Band erfahren, die mit ihrem Metal-Sound gut hörbare Musik abgeliefert haben:
Horusauge: Stellt euch bitte erst einmal vor (Name, Alter, Funktion in der Band, seit wann dabei).
Christina Groner, 24, Vocals, seit 2011 dabei
Michael Schier, 24, Drums & Percussion, Gründungsmitglied
Philipp Eiperle, 23, Piano & Keys, Gründungsmitglied
Niklas Rach, 23, Guitars, Gründungsmitglied
Robert Mansk, 24, Guitars & Vocals, Gründungsmitglied
H.: Hat die Suche nach einem neuen Bassisten schon ein erfolgreiches Ende genommen?
Philipp: Bisher leider noch nicht. Wir hatte zwar einige Bewerber, sind allerdings bisher noch nicht fündig geworden. Wenn also noch jemand Interesse hat, darf er sich gern bei uns melden.
H.: Wie und wo hat SECRETS OF SIN zusammengefunden?
Robert: Die meisten von uns haben bereits vor Secrets of Sin zusammen Musik gemacht. Irgendwann kam dann der Punkt, an dem wir uns von der vorherigen Punkband weiterentwickeln und härtere sowie komplexere Musik machen wollten. Das alles war bei uns im Proberaum bei einem guten Bier.
H.: In der mir vorliegenden Bandinfo wird eure Musik einmal in „Melodic Metal mit epischen Orchester-Arrangements“ und dann in „Symphonic Metal“ eingeteilt. In welcher Metalart seht ihr euch?
R.: Gute Frage! Ich persönlich bin, seit ich 12 bin, großer Nightwish-Fan. Das hört man sicherlich an den Arrangements und Kompositionen. Von daher zählt der Symphonic Metal durchaus zu unseren größeren Einflüssen. Da am Entstehungsprozess der Songs aber alle von uns beteiligt sind, fließen alle möglichen Stile mit ein.
Niklas: Ich denke, einer unserer Vorteile ist, dass wir durch die verschiedensten Musikstile geprägt sind. Für Michi muss es hauptsächlich grooven, ich bin auch durch Singer-Songwriter und meine Zeit im Orchester beeinflusst. Daher glaube ich, dass es eher schwierig ist, uns einen genauen Stil zuzuordnen. Wir lassen uns von Dingen beeinflussen die uns gefallen, und da das meist sehr vielseitige Dinge sind wird die Musik sehr facettenreich. Von daher passt einfacher „Metal“, denke ich, am besten. Erlaubt ist ja bekanntlich, was gefällt!
H.: Future Memories erzählt auch eine Geschichte, man trifft dabei auf Gamble, Pulse und den Joker. Was war der Auslöser für diese Art des Musikschreibens und Textens?
R.: Niklas und ich haben zusammen das Konzert einer befreundeten Band besucht, die ihr damaliges Konzeptalbum vorstellte. Wir waren sehr von der Idee angetan und kamen so dazu, ebenfalls ein Konzeptalbum zu machen.
N.: Ich persönlich bin ein großer Freund von Geschichten, egal ob in Büchern oder Filmen. Die Vorstellung, eine Idee nicht nur in einem Song, sondern in einem ganzen Album zu realisieren, fand ich sehr interessant. Dass es in der Geschichte auch um aktuelle Dinge wie Manipulation, Kontrolle und Überwachung geht, also auch ein Bezug zur „realen“ Welt hergestellt werden kann, macht das Ganze für mich besonders reizvoll. Die Verknüpfung von gesellschaftlichen und persönlichen Themen funktioniert in meinen Augen auch in der Musik am besten über Geschichten.
H.: Ich habe auf Eurer Homepage gelesen, dass Robert Mansk für das Songschreiben zuständig ist. Gilt das für alle Songs oder liefern auch andere Bandmitglieder Texte?
R.: Die meisten Songs auf Future Memories wurden von mir komponiert. Lediglich die Bonustracks „What I am“ und „Puppet Play“ wurden zusammen gemacht. Die Texte werden allerdings alle von Niklas geschrieben. Er hat da eher das Händchen dafür. Meine Versuche, mich lyrisch auszudrücken, sind eher schlecht als recht, von daher belasse ich es lieber beim Komponieren!
N.: Allgemein wird die Musik von allen beeinflusst. Die musikalischen Grundgerüste wie Melodien und Arrangements entstehen allerdings durch Roberts magische Hände.
H.: Ein großes Kompliment spreche ich Michael Schier aus. Mit deinem Schlagzeugspiel forderst du heraus oder kannst dich auch im Hintergrund halten. Bist du das Alphatier in eurem Verbund? Oder anders gesagt: Hört alles auf Dein Kommando?
Michael: Danke für das Kompliment. Mein Schlagzeugspiel ist natürlich auch eine direkte Folge aus der Inspiration, die sich aus dem Songwriting ergibt. Natürlich gebe ich musikalisch gesehen den Takt an. Aber sonst hört eher niemand auf mich.
N.: Michi ist zwar nicht federführend, aber er bestimmt, wann die Feder aufhört zu schreiben.
H.: Christina Groner ist erst nachträglich zur Band gestoßen und bildet eine gute Ergänzung, setzt mitunter auch eigene Impulse (wie bei „Once upon a Time“). War es Zufall oder Taktik der Band, dass sie dazu kam?
Ph.: Da wir bereits vor Christina eine Sängerin in der Band hatten, war es uns auch wichtig, weiterhin weiblichen Gesang dabei zu haben. Uns gefällt das Zusammenspiel zwischen männlichen und weiblichen Vocals, und es macht die Musik wesentlich vielseitiger. Von daher würde ich es Taktik und Wunsch nennen.
H.: Secrets of Sin hat 2010 den „They Might Be Stars“-Contest gewonnen. Hat euch die Teilnahme daran etwas gelehrt?
M.: Beim TMBS Contest wurde mir klar, wie viele wirklich gute Bands aller Stilrichtungen es gibt. Können alleine reicht glaube ich nicht aus, um Erfolg zu haben. Von daher habe ich mir vorgenommen, mich an allem zu erfreuen, was wir evtl. erreichen, aber gleichzeitig nie aufzuhören, für unseren Traum zu kämpfen.
H.: Gibt es musikalische Vorbilder für die Band oder auch jeden einzelnen?
Christina: Mich beeinflussen vor allem Within Temptation oder Bands wie Paramore. K.I.Z., Cro und einige Popkünstler höre ich mir aber auch gerne mal an.
R.: Tuomas Holopainen bzw. Nightwish allgemein, Hans Zimmer und Robb Flynn von Machine Head würde ich zu meinen größten Vorbildern zählen.
H.: Ich habe erfahren, dass ihr am 23.11. in Memmingen (Kaminwerk) spielt. Wird es darüber hinaus noch Auftritte in Bayern geben?
Ph.: Da unser Basser bisher das Booking übernommen, sich aber leider von uns getrennt hat, ist das momentan ein kleines schwarzes Loch bei uns. Wir werden das aber sicherlich bald wieder managen und dann natürlich auch jede Möglichkeit nutzen, in Bayern zu spielen! Auf den Auftritt im Kaminwerk freuen wir uns natürlich trotz allem. Vorbeikommen wird sich lohnen!
H.: Wie schaut die Zukunft von Secrets of Sin aus?
N.: Auftritte, eine neue Platte und der Traum, bekannter zu werden.
M.: Ein neues Video ist auch geplant.
H.: Ein paar Worte zum Schluß?
R.: Alle die sich eine Eindruck von Future Memories verschaffen möchten, können auf unserer Soundcloud Page das komplette Album hören. Danke für die Einladung zum Interview!
H.: Vielen Dank für das Interview!
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