Grandiose Live-Shows!

Project Pitchfork halten sich seit mehr als 20 Jahren im Synth-Rock-Himmel. Peter Spilles und Kollege Dirk Scheuber scheinen den Fans mit ihrer Musik immer das Richtige zu servieren. Das Geheimnis: Tiefschwarze, poetische und tiefgründige Texte, die durch den Synth-Rock die nötige Ausdrucksstärke bekommen.
Doch bevor sie ihre Fans am 09.03.2014 im Backstage Werk in Ekstase versetzen konnten, hieß es für die circa 700 Münchner: Sphärische Klänge aus Leipzig und Futurepop aus Kanada.

Architect heißt das von Daniel Myer gegründete Projekt. Der Name könnte vielleicht einigen von euch bekannt vorkommen, denn Daniel ist unter anderem ein Bestandteil der Band Haujobb.


Seit über 15 Jahren kümmert er sich um sein persönlichstes Nebenprojekt, im letzten Jahr brachte er das sechste Album auf den Markt. Zuvor bediente er seine Fans nur mit elektronischer Musik, doch mit dem Album Mine kam der Gesang hinzu. Dieser stammt von der ungarischen Sängerin Emese Arvai-Illes, die am späten Sonntagabend ebenfalls auf der Bühne stand.
Gekonnt, mit viel Gefühl und Leidenschaft, bediente Daniel Myer seine Instrumente, die Songs sind düster und sehr komplex, die Mischung aus Elektro, etwas Dubstep und Downbeat variierte gekonnt und überraschte immer wieder mit neuen Nuancen. Emeses Stimme ist tief, sehr eindringlich und dominant, passte aber mit ihrem Soul-Klang perfekt zum Sound.
Eine außergewöhnliche Musik, die die Ohren aufnahmen, die aber insgesamt beim Publikum sehr gut ankam. Für mich eine hörenswerte Neuentdeckung.

Frecher und wilder ging es weiter mit Jennifer Parkin und ihren Live-Keyboardern von Ayria. Jennifer setzte auf tanzbare Klänge. Viel Elektro und Futurepop, ein bisschen Industrial ist auch dabei! Und diese Mischung brachte die Menge in Bewegung. Gut, die Münchner könnten von mir aus noch ausgelassener sein, aber schließlich braucht man noch Reserven für den Hauptact. Der frischen Art der Kanadierin zuzusehen hat mir wirklich viel Spaß gemacht. Sie traf zwar nicht immer die Töne, aber die abwechslungsreichen Stücke verbreiteten gute Laune.

Wer Project Pitchfork bereits einmal live gesehen hat, der weiß, dass es düster und unheimlich werden kann. Doch die eindrucksvolle Lasershow kommt somit erst richtig zur Geltung. So war es auch an diesem Abend. Viel bekam man von den Bandmitgliedern nicht zu Gesicht, dafür tanzte das Publikum zu den gnadenlosen Beats im zuckenden Laserlicht. Peter Spilles schmetterte kraftvoll mit seiner tiefen Stimme die Songs in den Bühnengraben, die restlichen Bandmitglieder unterstützten den Sänger mit harten Drums und elektronischem Sound. Und es hörte sich wieder einmal grandios an. Nicht nur ich saugte die Atmosphäre in mich auf, auch um mich herum sah man zufriedene Gesichter und sogar eine kleine pogende Menge. Sie spielten meine Lieblinge „Pitch Black“ und „Timekiller“ zwar gleich zu Beginn, doch sie konnten das starke Niveau bis zum Ende und bis zu „Fear“ halten. Nach all den Jahren können sie mit ihren Auftritten immer noch begeistern und werden es wohl auch in den kommenden noch tun.

Fazit: Tolle Live-Shows von drei sehr unterschiedlichen Bands, die aber alle eins gemeinsam haben: Den Spaß und die Leidenschaft an der Musik.

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Bilder von Steffi Schaaf:

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