Was für eine Geburtstagsfatsche!

Instanz IIAm 13.10.2018 war es endlich soweit. Die Letzte Instanz hat mit zwei Vorbands und verschiedenen illustren Gästen ihr 20-jähriges Bandjubiläum in Dresden im Alten Schlachthof ausgerichtet. Das Event war nicht ausverkauft, ein paar Restkarten gab es noch an der Abendkasse. Trotzdem war ganz schön was los – bereits am Pressetresen wurde ich vorgewarnt, dass es im Fotograben sicher sehr voll werden würde. So gehört sich das auch bei so einem Jubiläum!

Pünktlich um 19 Uhr ziehen die Dresden Pipes & Drums durch den besagten Alten Schlachthof und leiten den Abend zünftig mit webIMG_9888Dudelsack und Pauken ein. Zehn Minuten später betritt Benni Cellini die Bühne und kündigt die erste Vorband des Abends an: Zeraphine!
Um die Band von Sven Friedrich ist es in den letzten Jahren ziemlich ruhig geworden, die letzte Single hat bereits stolze acht Jahre auf dem Buckel. Es können also nur All Time Classics wie „Siamesische Einsamkeit“, „Sterne sehen“ oder „Still“ gespielt werden, was vom Publikum unter heftigem Applaus gefeiert wird. Trotz der vielen melancholischen Balladen versteht es die Band, den Schlachthof mitzureißen, zum Mitsingen zu animierwebIMG_9981en und eine tolle Stimmung zu erzeugen.

Nach der Umbaupause betritt Rico (M. Stolz) die Bühne, dankt erst einmal für das zahlreiche Erscheinen und kündigt die zweite Vorband des Abends an. Bei der Letzten Instanz sind sie das schon öfter gewesen, eine Freundschaft hat sich daraus entwickelt. Die Hamburger Lord of the Lost betreten die Bühne und lassen es bereits mit ihrem IMG_0074Opener-Song „On this rock, I will build my church“ so richtig krachen. Darauf folgen sogleich noch „Lorely“ und „Morgana“ vom aktuellen Album Thornstar.
Frontsänger Chris Harms muss leider mit einem eingegipsten Arm die Show bestreiten. Als absoluter Profi legt er trotz des Handicaps eine klasse Show hin. Mit künstlichem Rauch wird heute nicht gespart, dieser ist es auch, der zu einer mystischen Stimmung führt. Neben den neuen Thornstar-Songs dürfen natürlich auch Evergreens wie „Dry the rain“ oder das extrem gut tanzbare „La Bomba“ nicht fehlen. Pi und Klaas springen hier sogar im Gleichtakt herum.
Das Publikum geht ab der ersten Sekunde mit, es wird geheadbangt, mitgesungen und gekreischt. Neben der gut gemischten Titelliste kann Lord of the Lost auch mit einer super Lichtshow überzeugen.

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Nach der Umpause, wir sind knapp 15 Minuten in Verzug, startet um 21.15 Uhr ein Videoeinspieler auf der großen Leinwand. Glückwünsche von u.a. Albi (Fiddlers Green), Specki T.D. (In Extremo) Joachim Witt, Versengold, Sodom und vielen mehr werden abgespielt. Die Letzte Instanz hat ganz tief in ihrem Bilderfundus gekramt und geschichtsträchtige Schnappschüsse zu Tage gefördert.

webIMG_0257Nun geht’s endlich los. Die erste Singleauskopplung des aktuellen Albums Morgenland mit dem gleichen Titel erschallt, gleich darauf folgen „Maskenball“ und „Schwarz“. Bei „Blind“ darf die erste Gastmusikerin Ally the Fiddle„, die eigentlich bei Subway to Sally den Geigenbogen schwingt, musizieren. Und nun geht es Schlag auf Schlag. Bei „Der Garten“ singen Instanz-Frontmann Holly und Thomas Lindner (Schandmaul) im Duett. Der Nächste ist dann Gared Dirge (Lord of the Lost/Scarlet Dorn), der unter anderem bei Tracks wie „Wir sind eins“ und „Wellenreiter“ in die Klaviertasten haut. Elektronische Klänge werden mit dem „Geigenschüler-Remix“ angeschlagen – die Menge tobt. Jetzt wird es Zeit, ein paar Gastmusikerinnen auf die Bühne zu bitten. Johanna S. Krins (Delva/Bannkreis) darf die wunderschöne Ballade „Monument der Stille“ begleiten, da ist Gänsehaut vorprogrammiert. Nun wird es romantisch – Scarlet Dorn singt mit Holly „Der Kuss“. Ein Wellenmeer, das von ganz hinten zu bestaunen ist, gibt es bei „Von Anfang an“. Jeder im Saal macht mit. Mit Sebastian Lohse, dem ersten Sänger der Letzten Instanz, werden die alten Lieder wie z.B. „In meiner Erinnerung“ oder „Zum Wohl“ entstaubt. Bei „Feuertanz“ oder dem“Rapunzel-Medley“ (mit „Junge“ – Die Ärzte, „Remmidemmi“ – Deichkind) wird getanzt, bis der Boden bebt. Die Kapelle, die den Abend eröffnete – die Dresden Pipes & Drums – kommen auch noch mal auf die Bühne.

Es genügt die Aufforderung, die Arme zu heben und sich an den Händen zu fassen: Schon sieht man bei „Wir sind allein“ nur noch ineinander gefasste Hände, die nach oben gestreckt werden. Noch so ein Gänsehautmoment, den ich jedes Mal bei diesem Song bekomme. Nach knapp zweieinhalb Stunden wird das letzte Lied, „Stimmlein“, angestimmt, und alle singen mit.

 

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Ein kleines Fingerschnipsen, und schon ist das Jubiläumskonzert vorbei. Was für ein Abend! Es waren nicht nur verschiedenste Gastmusiker da. Die Vorbands haben den Schlachthof so richtig angeheizt, und die konnte einen richtig tollen 20. Geburtstag feiern – Glückwunsch.

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch: :mosch:

Setlist Letzte Instanz:
Intro/Morgenland/Maskenball
Schwarz
Das schönste Lied der Welt
Schau in mein Gesicht
Disco d´Amour
Blind
Der Garten
Wellenreiter
Wir sind eins
Medley (Geigenschüler; Egotrip; Sonne; Liebe im Krieg)
Monument der Stille
Der Kuss
Von Anfang an
In meiner Erinnerung
Salve te
Et in arcadio ego
Ohne dich
Tränen aus Stein
Finsternis
Komm
Todestag
Flucht ins Glück
Rapunzel-Medley („Junge“ – Ärzte, „Remmidemmi“ – Deichkind)

 

 

 

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