Der schwarze Tod in München

Schon seit der Veröffentlichung der letzten CD und der Ankündigung, dass 1349 endlich mal nach München kommen, war das Highlight der Saison klar, vor allem nach dem genialen Konzert in Stavanger letzten Winter. Und Morgengrau waren nach den Konzerten am Sick Midsummer und dem Bavarian Metal Meeting ein zusätzlicher Anreiz.

Morgengrau

Erstmal sorgt Morgengrau für die richtige Einstimmung. Gleich nach dem Intro gibt’s ein fröhliches “Servus, mir san Morgengrau aus Niederbayern!” von Sänger Lupus, was eigentlich im Gegensatz zu ihrem ansonsten recht finsteren Auftreten stand. Damit hatte sich die Band schon eine Menge Sympathiepunkte gesichert, noch bevor der erste Song überhaupt angefangen hat. Aber die Jungs sind nicht zum Reden da, und geben dem Publikum mit “Kalte Finsternis” gleich, weswegen wir eigentlich da sind: brutalen, schnellen Black Metal. Mit “Stimme der Vergeltung” und “Epitaphe” folgen noch zwei Lieder im gleichen Stil. Leider markiert dann “Vom Dasein meiner kalten Seele” auch schon den letzten Song. Die Band hinterlässt ein sehr zufriedenes Publikum, dass sich auch gerne mehr als eine halbe Stunde Morgengrau angehört hätte.

Atena

Nach einer Viertelstunde war auch schon der erste Umbau erledigt, und alles wartete gespannt auf Atena, die sich selbst als “Norwegian djent-inspired/experimental Metalband” beschreiben.
Am auffälligsten ist die wahnsinnige Energie der Band, die auch sofort auf das Publikum überspringt. Allerdings verstehen sie es auch während der etwas ruhigeren Passagen eine fast beklemmende Stimmung aufzubauen. Niemand wäre überrascht, wenn plötzlich ein kleines Mädchen in einem langen, weißen Kleid aus dem Nebel aufgetaucht wäre. Blutverschmiert. Und mit einem riesigem Messer in der Hand.
Auch von dieser Band hätten wir uns noch gerne mehr angehört als die kurzen 35 Minuten. Wer sich lieber selber einen Eindruck verschaffen will, es gibt von Atena genug Kostprobem auf YouTube und bei Bandcamp.

1349

1349 eröffnen die Show wie immer erstmal mit Feuerspucken, um danach gleich mit einem Song aus ihrem wohl umstrittensten Album loszulegen: “Maggot Fetus … Teeth Like Thorns”. Revelations Of The Black Flame ist zwar auch nicht mein Lieblingsalbum, allerdings war dieser Einstieg perfekt. Besonders, da die zwei Klassiker aus dem Hellfire Album folgten (siehe Setlist).
Frost am Schlagzeug legt mit wahnsinniger Geschwindigkeit das Fundament, auf das Seidemann am Bass und Archaon an der Gitarre den massiven Sound der Band bauen. Ravns Stimme schwebt entweder unheilvoll darüber oder schneidet durch den Klangteppich. Um den ersten Song aus dem neuesten Album, der Single “Slaves”, anzusagen, richtet Ravn ganz entgegen der sonst üblichen 1349 Sitten sogar das Wort an das Publikum, um eine CD zu verschenken. Den Rest der fast eineinhalb Stunden wurde mit einer guten Mischung aus allen sechs Alben gefüllt, und auch zu einer Zugabe lassen sich die Herren sogar hinreißen. Für mich war das mit Abstand das beste Konzert im Backstage überhaupt!

1349

Morgengrau waren der perfekte Opener für dieses Konzert und hätten dafür deutlich mehr Publikum verdient. Atena sind auf dem Papier zwar ein gänzlich unpassender Stil, aber ihre einzigartige Stimmung passte perfekt. Und zu 1349 lässt sich nicht mehr sagen als: Sie haben einmal mehr einfach alles in Grund und Boden gestampft.

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch: :mosch:

Mehr Bilder gibt es hier!

Setlist 1349:
Maggot Fetus … Teeth Like Thorns (Revelations Of The Black Flame)
Sculptor of Flesh (Hellfire)
I Am Abomination (Hellfire)
Slaves (Massive Cauldron of Chaos)
Chasing Dragons (Beyond the Apocalypse)
Pandemonium War Bells (Demonoir)
Postmortem (Massive Cauldron of Chaos)
Riders of the Apocalypse (Liberation)
Exorcism (Massive Cauldron of Chaos)
Serpentine Sibilance (Relevations of the Black Flame)
Atomic Chapel (Demonoir)
Golem (Massive Cauldron of Chaos)
Cauldron (Massive Cauldron of Chaos)

Besucher

(3336)