Ein Fest für Augen und Ohr

Anlass des heutigen Abends ist die 10th Anniversary Tour von Amberian Dawn, zu der die Finnen noch drei weitere Bands eingeladen haben. Vier Symphonic-Metal-Bands wird es also heute im Münchener Backstage Club zu sehen geben, alle mit beeindruckenden Frontfrauen – wenn das mal nicht viel versprechend ist! Die Zuhörwilligen kann man bei Hydra noch gut abzählen, bei Crimson Sun und Diabulus in Musica werden es dann schon mehr, und Amberian Dawn scheint seine eigenen Fans mitgebracht zu haben. Der Club bleibt trotzdem noch locker gefüllt, aber das hauptsächlich männliche Publikum lässt sich von jeder Band mitreißen, so viel sei schon mal verraten.

H (157)

Den Anfang machen Hydra, eine junge vierköpfige Symphonic Metal Band aus Regensburg, bereits um 19.15 Uhr. Ihr Debütalbum Malachite Skies haben sie vor zwei Jahren veröffentlicht, letztes Jahr ist Solar Empire erschienen. Sängerin Lisa Rieger ist hübsch anzusehen mit ihrer wallenden roten Mähne und flüstert, growlt kurzzeitig oder lässt ihre kräftige Stimme hören. Sie lädt zu einer Headbanging-Runde ein und wird dabei von den ersten kreisenden Haaren im Publikum begleitet. Die zwei Gitarren, gespielt von Chris Diefenbach und Clemens Birkenmaier, feuern ihre Akkorde ab, und Drummer Jens Viertel führt gekonnt durch die fünf Songs mit Titeln wie „Memorial“, „Witness of Arbitrament“ oder „Between two worlds“. Ein schöner Einstieg in diesen Abend!

http://hydraofficial.com/

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CS (172)

Nach einer kurzen Umbaupause geht es weiter mit den Finnen von Crimson Sun, die im August 2015 ihren Debütlongplayer Towards the light veröffentlicht haben. Ihr Melodic Metal fügt sich gut in den Abend ein, es gibt sechs Songs lang viel Rumms (vor allem auch durch Schlagzeuger Antti Rantavuo) und instrumentales Engagement am Keyboard (Miikka Hujanen), Bass (Jukka Jauhiainen) und an der Gitarre (Joni Junnila) zu hören. Der Anblick ist für uns Handvoll Frauen im Publikum auch ein besonderer Erlebnis, sofern man auf gepflegte langhaarige Herren steht. Sini Seppälä weiß sich inmitten ihrer Begleiter auf der kleinen Bühne stimmlich kraftvoll zu präsentieren, die kleine Menge in den ersten Reihen kommt ihren Anfeuerungen zum Mitklatschen etc. gerne nach. Die Stimmung ist gut, die Show ist super.

http://crimsonsun.net/

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DiM (67)

Als Nächstes folgt der Hauptgrund meiner Anwesenheit im Club: die aus Spanien stammenden Diabulus in Musica live! Unser Webzine hat die Symphonic Metaller 2015 in einem Band-der-Woche-Interview vorgestellt, ihre CD Dirge for the archons gehört immer noch zu meiner persönlichen Playlist. Für ihren Auftritt gibt es mit „Battle of Atlantis“ eine große orchestrale Eröffnung. Die Spanier haben ihren eigenen Don Quijote an einer der Gitarren dabei, Keyboarder Gorka Elso verbreitet mit Sängerin Zuberoa Aznárez gute Stimmung. Das Erscheinungsbild der Frontfrau ist genauso wie ihre Livestimme in den verschiedenen Stimmlagen beeindruckend. Die Setlist besteht aus älteren und neueren Songs aus vier Longplayern, bis endlich mein Lied kommt: „Invisible“. Eingeführt mit einem kleinen Orchester vom Band, im Zusammenspiel mit den Musikern gibt es diesen tollen Song zu hören. Mit „Marble embrace“ beweist zum Beispiel der Keyboarder Growl-Qualitäten. Der gesamte Auftritt ist viel zu schnell vorbei, ich bin völlig gebannt von der magischen Sängerin, ihren treuen engagierten Mannen und den musikalischen magischen Momenten. Dies war mein Highlight des Abends!

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AD (89)

Jetzt folgt die Band, die mit dieser Tour ihr 10-jähriges Bestehen feiert. Amberian Dawn sind die erfahrensten Künstler dieses Abends, und dies merkt man ihrem Auftritt auch an. Einen merklichen Vorteil verschafft ihnen auch, dass sich in der ersten Reihe einige Fans versammelt haben, die jeden ihrer Songs abfeiern. Capri begrüßt den einen oder anderen, unterhält aber auch den Rest der Anwesenden mit ihrer großen Bühnenpräsenz. Sie lässt ihre stimmliche Range voll ertönen, sei es mit opernhaften Elementen in den höchsten Tönen oder mit dieser antreibenden, mitziehenden, volltönenden Stimme. Ihre finnischen Landsmänner Tuomas Seppälä am Keyboard, Emil Pohjalainen an der Gitarre, Joonas Pykälä-Aho an den Drums und Jukka Hoffren am Bass sind die perfekte Abrundung dieses großartigen Symphonic-Metal-Auftritts. Sie feiern ihre erfolgreiche Bandgeschichte mit Tracks aus sieben bisher erschienenen Alben, angefangen bei „Valkyries“ über „Magic forest“, das in meinen Ohren immer noch wohlklingende „Knock knock who’s there“, das stürmischere „Rise of the evil“ und wieder zurück zu „Kokko – Eagle of fire“. Die Musiker geben sich gegenseitig Raum auf der kleinen Bühne, damit jeder beizeiten glänzen kann. Das eingespielte Team lässt hinsehen und hinhören, das Publikum tanzt, feiert, was will man mehr.

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Es ist nach 23 Uhr, als ich das Backstage verlasse. Es war ein großartiger Abend in einem kleinen Club, mit bekannten und unbekannten Bands, mit vielen musikalisch klassischen Elementen und Metal. Nach meinem Empfinden war es auf jeden Fall ein gelungenes Konzert.
Ein Dankeschön geht an meine Fotografin Barbara Wiedmann für die spontane Zusage, mich zu diesen Auftritten zu begleiten und die bildliche Abrundung dieses Berichts.

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1 Kommentar

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  1. […] Februar habe ich HYDRA live erlebt, die Regensburger haben sich sehr gut in den Ablauf der Symphonic Metal Bands eingefügt. […]

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