Glanzvoller Abend

Colours of the Dark heißt das neue Album der finnischen Sängerin Tarja Turunen und mit diesem tourt sie derzeit durch unsere Gefilde. Am 26.10.2013 machte sie auch in München Halt, im Gepäck dabei die italienische Symphonic-Metal Band TeodasiA.

Diese machten auch pünktlich um 20 Uhr den Anfang und bereiteten mit ihrer frischen Art wirklich Freude. Gut, manchmal waren die Aktionen und das Posen der Sängerin Giulia ein wenig zu übertrieben, doch sie hatte sichtlich Spaß an dem Auftritt, lächelte ständig und wirbelte über die Bühne. Ihre Stimme überraschte mich. Die verschiedenen Klangfarben erinnerten mich ein wenig an Kirlian Camera, ebenso ihre Posen. Wahrscheinlich liegt das an den italienischen Genen. Energie brachte die zierliche Giulia genug auf die Bühne, sodass mit jedem Titel auch die Stimmung im Publikum stieg, zunächst sehr verhalten, konnten sich gegen Ende des Auftrittes einige kaum mehr halten. Andere hingegen warteten genervt auf den Hauptact. Musikalisch waren tolle Ansätze zu hören, auf die die Band weiter aufbauen kann. Ich werde sie definitiv im Auge behalten und ihre Karriere weiter verfolgen, gerade weil mich die doch starke Stimme so umgehauen hat.

Gespannt wartete die Menge auf die ersten Klänge des Intros von Tarja. Kaum erklang es, brach ein tobender Applaus und Jubel aus. Tarja zog sofort sämtliche Blicke auf sich. Ihre Ausstrahlung war faszinierend, sodass man gar nicht anders konnte als sich vollständig auf die Künstlerin einzulassen. Es kam schon fast einer Hypnose nahe. Die gefühlvolle aber auch kraftvolle Stimme verzauberte das Publikum, das sich komplett mitreißen ließ. Ihr Sopran kam in der Halle sehr klar rüber, zeugte von Stärke und Eindringlichkeit. Eine Stimme, die immer die Töne traf und kein einziges Mal auch nur ansatzweise wackelte.

Begleitet wurde Tarja unter anderem von dem genialen Schlagzeuger Mike Terrana, der aber leider ein wenig unterfordert schien. Sein musikalisches Können musste er wohl ein bisschen in den Schatten stellen. Sein kurzes Solo zeigte nur einen Hauch von dem, was er wirklich drauf hat. Das „Tier“ konnte nicht wirklich herauslassen. Sehr schade. Eine so große Künstlerin lässt sich natürlich auch in Sachen Kleidung nicht lumpen. Zwei Mal wechselte sie das Bühnenoutfit, das aber immer sehr elegant wirkte. Zudem schien sie sehr locker und entspannt, nahm immer wieder Kontakt zu den Zuhörern auf. Gerührt von den positiven Resonanzen in den letzten Jahren ließ sich zu einer Liebeserklärung hinreißen. Sie bedankte sich für die Treue ihrer Fans und hauchte ein berührendes „I love you“ in die Menge. Ein sehr emotionaler Moment für die Künstlerin. Neben neuen und alten Songs wie „I walk alone“ oder „Never enough“ gab sie auch ein Stück aus Nightwish-Zeiten zum Besten: Das Werk wurde bei „Wish I had an Angel“ eine Einheit. Die Stimmung hatte den Höhepunkt erreicht und leider auch das Ende. Es folgte noch „Until my last Breath“, dann nahmen die Musiker unter tobenden, langanhaltenden Applaus Abschied von der Bühne.

Fazit: Musikalisch war es ein sehr hochkarätiger Abend mit einem ungeschliffenen Diamanten: TeodasiA und einem Diamanten, der bereits in vollstem Glanz steht: Tarja

moschmoschmoschmoschmosch

 

 

Setlist Tarja:

01. Deliverance (Intro)
02. In For A Kill
03. 500 Letters
04. Sing For Me
05. Falling Awake
06. I Walk Alone
07. Anteroom Of Death
08. Never Enough
09. Until Silence
10. Die Alive
11. Mystique Voyage
12. Neverlight
13. Medusa

14. Victim Of Ritual
15. Wish I Had An Angel
16. Until My Last Breat

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