München tanzt!

De/Vision haben gerufen, und ich folge diesem Ruf. Nachdem mich die zuletzt veröffentlichte CD 13 (Review) begeistert hat, mache ich mich auf den Weg ins Backstage und hoffe auf einen schönen Konzertabend. Superikone und Nina werden den Support übernehmen. Von der ersten Band lasse ich mich überraschen, von der zweiten habe ich schon eine Review zur EP Beyond Memory gelesen, aber ansonsten bin ich hier völlig unvoreingenommen.

DSC_1463Mit einer halben Stunde Verspätung bittet Superikone zum Tanz. Malte El Niño ist aus Köln angereist und eröffnet das Konzert mit Electrobeats der intensiveren bzw. härteren Spielweise, zu denen er deutsche Texte beisteuert. „Ein Jahr“ und „Zuckervater“ gehen von Anfang an gut ab, und Stillstehen ist nichts für mich bei diesem Sound, der gut rüberkommt. Malte fordert immer wieder zum Tanzen auf, „München, ihr könnt das!“, und ist selbst ein gutes Vorbild für Bewegung, ganz nach dem Motto „Die Plauze muss weg!“. Das Publikum vor der Bühne kommt dem vereinzelt nach, Platz genug ist dafür. Mit der NDW-Hommage „Eins, zwei, drei, vier“ steigert sich die Bewegungsfreude in der Halle immer mehr, und innerhalb des 30-minütigen Auftritts wird sich gehörig aufgewärmt mit diesen tanzbaren Electroklängen. Der Mann am Keyboard steuert den perfekten Klang für den agilen Frontmann bei, dessen Darbietung auch immer wieder mit Applaus honoriert wird. Einzig das Outfit sollte eventuell nochmal überdacht werden.
Fazit: Superikone hat seinen eigenen Electro-Stil, hört sich gut an, man kann hervorragend dazu tanzen, ein sehr guter Konzertbeginn!

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DSC_1503Nach einer kurzen Umbaupause steht Nina auf dem Programm. Das Synth-Pop-Set beginnt mit einem instrumentalen Intro der Electro-Drummerin und dem Gitarristen. Im Vordergrund steht ein durch eine Lichterkette erhelltes Keyboard, das später kurzzeitig von der blonden Namensgeberin der Band gespielt wird. Sieben Songs werden dem Publikum mit dieser weichen, zarten Stimme präsentiert, die der Spielfreude der Musiker etwas hinterherhinkt. Die Interaktion mit dem Publikum beschränkt sich auf ein paar Sätze. Die Schlagzeugerin als Backing-Sängerin und Musikerin hat eher meine volle Aufmerksamkeit, ihre Stimme ist wesentlich tragender, voller als die der Frontfrau, mal ganz abgesehen von ihrer Spielfreude und dem coolen Haarschnitt. Die rund um die Bar Stehenden bringen ihr Desinteresse dadurch zur Geltung, dass die Gespräche hinter meinem Rücken immer lauter werden. Vor der Bühne wird gefällig mit dem Kopf genickt und mitgewippt. Einzig bei dem Cover von Blondies „Heart of Glass“ zeigt sich größere Begeisterung im Raum, da wird das „Huahaha“ aus dem Refrain dann allgemein mitgesungen.
Fazit: Ich würde sagen, Nina hat sich mit ihrer Darbietung bemüht, allerdings wurde das von Superikone bestens aufgewärmte Publikum leider wieder abgekühlt, und die Stimme konnte der musikalischen Leistung oftmals nicht folgen.

http://www.ninasounduk.com/

DSC_1596Blau-gelbe Scheinwerfer suchen um kurz vor 22 Uhr ihr Ziel, der Schlagzeuger und Thomas Adam (Keyboard) von De/Vision leiten mit einem Instrumentalteil den großen Auftritt ihres Frontmannes ein. Vor dem Hintergrund von leuchtenden Glasbausteinen betritt Steffen Keth die Bühne. Schon mit dem ersten Track „Their World“ (aus dem zuletzt erschienen Longplayer 13) beginnt ein großartiger Auftritt, der das Publikum von Anfang an begeistert und zum Tanzen bringt. Steffens Begrüßung wird freudig vom Publikum beantwortet, und als zweites folgt schon einer meiner Lieblingssongs der aktuellen CD: „Gasoline“ – live kommt es noch besser rüber! Der Sänger ist immer Mittelpunkt der Bühne, tanzt, bringt die Feierlaune mit jedem weiteren Song auf Höchsttemperatur. Mittlerweile stehen die Zuschauer dicht an dicht in den vorderen Reihen, das Publikum bewegt sich, wippt mit, klatscht sich die Hände wund und genießt den Abend. Es folgen noch einige Tracks aus 13 wie „Who I am“, „Essence“, „Read your Mind“, „Where’s the Light“ oder aus der Bandvergangenheit, zum Beispiel „I regret“ (vom Longplayer Strange Days), „Strange Affection“ (Monosex) oder unter anderem „Rage“, bei dem die Kraft des Songs vom Schlagzeug aus über den Boden in die Füße geleitet wird. Die Musiker runden die Performance kraftvoll ab, der Sänger begeistert die Zuhörer von ganz vorne bis in den hinteren Winkel der Halle. Im Zusammenspiel mit dem Drummer fordert er zum Klatschen auf, die Frage „München, wo seid ihr?“ beantwortet das Publikum lautstark und geht bei jedem Titel mit, es wird getanzt, gesprungen und gefeiert. Das Lichtfarbenspiel verwandelt die Halle in eine große Disko-Tanzfläche und ist das i-Tüpfelchen des Abends. Im letzten Drittel des Auftritts kippt der Sound allerdings etwas, die Lautstärke wird noch mehr aufgedreht, für mich ist das der Zeitpunkt,, mich aus dem vorderen Bereich zurückzuziehen. Als die Band nach dem vorerst letzten Song die Bühne verlässt, ist klar, dass das nicht das Ende gewesen sein kann. Insgesamt zweimal werden die drei Herren vom Publikum zurückgeklatscht, mit insgesamt vier Songs als Draufgabe. Das Abfeiern geht nochmal weiter, aber mit „The firing Line“, dem letzten Song auf 13 und dem endgültig letzten Song für heute ist der Abend zu Ende.
Fazit: Wir hatten alle unseren Spaß, der Hauptaugenmerk lag auf den neueren Songs, aber auch die älteren Tracks ernteten die Begeisterung der Zuhörer. Es war eine Freude, dabei zu sein!

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Für De/Vision und Superikone gibt es auf jeden Fall :mosch: :mosch: :mosch: :mosch: :mosch:
für Nina aufgrund Unausgewogenheit :mosch: :mosch: :mosch:  :mosch2: :mosch2:

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