Es war einmal in einer dunklen Nacht

Michael Popp und Sigrid Hausen arbeiten seit mehreren Jahrzehnten international erfolgreich mit den Ensembles Estampie, Vocame und Qntal zusammen. Schon mit Al Andaluz Project haben sie gezeigt, dass sie mit verschiedenen Kulturen und Religionen zusammenarbeiten wollen und Wundervolles dabei herauskommt. Unter dem faszinierenden, metaphorischen Namen „The Karma Project“ hat Michael Popp ein neues Ensemble gegründet, „Hear the voice of the bard“ ist deren erste Produktion.

Mit Musiker*innen, Visual Arts und Künstler*innen aus Indien, der Mongolei und Europa soll es einen multimedialen Konzertabend über die indische Mahabharata, Parzival, einen endlosen Sari und den ewigen Kreislauf der Lebenskraft geben, der das Publikum in eine unbekannte Klang-Welt von Sagen und Mythen der Völker entführen soll.
Das Ganze soll ausgerechnet in Puchheim stattfinden, in einer kalten Winternacht, in der es zu schneien anfing, als ich aus der S-Bahn ausstieg und mir den Weg zum Kulturzentrum PUC suchte. Ein bisschen kam ich mir vor wie Maria ohne Josef und die Tiere, auf der Suche nach einer trockenen Herberge. Diese fand ich dann aber, dieses PUC hat eine wundervolle Gaststätte und liebenswürdige Kellner*innen. Getränke durfte man mit in den Veranstaltungsraum hinein nehmen, ich fand Zuflucht an einem Tisch mit einem Pärchen in der ersten Reihe.
Pünktlich um 20.00 Uhr ging das Licht aus, und Michael Popp erzählte uns über die Umstände, und wie es zum Karma Projekt kam. Es hängt wie so oft in der letzten Zeit ein wenig mit diesem vermaledeiten Covid 19 zusammen und der Art, wie Künstler*innen damit umgingen, die nicht auftreten durften. Verzweifeln, oder sich was anderes ausdenken? So kam es im Fall der Estampie-Musiker*innen zum Karma Projekt.
Die beschwörenden Klänge indischer, mongolischer und mittelalterlicher Musikinstrumente werden kombiniert mit polyphonen Gesängen und elektronischen Klanglandschaften. Visuelle Projektionen und das Lichtkonzept verdichten und transformieren.

Das Programm begann mit einem Prolog (dem Battle of the drums) und ging dann über in Zeugung und Geburt, die Heldwerdung (Perceval), Wasser, Wald, Karma und den Epilog (Hear the voice of the bard).   

Alles zusammen, die unbekannten Geschichten und Gesänge, die teilweise unbekannten Musikinstrumente und Musiken, alles wurde wundervoll inszeniert und sprachlich, musikalisch, bildlich, tänzerisch erklärt und dargeboten. Es war ein Augen- und Ohrenschmaus!

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Die Musiker*innen:


Michael Popp, Sigrid Hausen, Ernst Schwindl, Sascha Gotowschikow (der einzige, der die große Pferdetrommel spielen kann und darf!), Naranbaatar Purevdorj, Gauri Deshpande, Mohit Karle, Ravi Srinivasan
Die Geschichte bringt ein Erzähler auf die Bühne, Ioanna Srinivasan mit ihrem traditionellen indischen Kathak Tanz.
Projektionen/Visual Arts: Björn Ross
Ton: Sebastian Gattner

Hear the voice of the bard – Karma Projekt
Puchheimer Kulturzentrum PUC
Oskar-Maria-Graf-Str. 2
82178 Puchheim

https://www.estampie.de/

 
 

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