Falcon, Dove and Bird Lady

Ihr wisst, mich begeistert Street Art, in München gibt es dankenswerterweise genug davon zu sehen, wenn man die Augen aufmacht. Dass ich ein Fangirl von Loomit bin, wisst ihr auch? Dann überrascht es euch nicht, dass ich trotz Corona-Virus-Krise während eines Zwangsurlaubstages mit Mundschutz in einen Bus gestiegen bin, der mich zum Werksviertel am Ostbahnhof brachte. Denn dort gibt es seit Mitte März etwas Neues!

Loomit hat sich mit Lesie eine Wand hinter der Tonhalle geteilt. Rechts die große Taube ist von Loomit. Er braucht keine Signatur, um erkannt zu werden, die Art zu malen/sprayen und die Farben tragen hier eindeutig seine Handschrift. Ich meine, sie ähnelt sehr seiner Taube auf dem großen Gebäude des Roeckl-Werksverkaufs/Fitstar-Fitnessstudios in der Aidenbachstraße.

Lesie hat sich sehr gefreut über die Zusammenarbeit mit Loomit, er war happy und stolz, neben ihm zu malen, noch dazu in solch einer Dimension! Das große Mural ist sein größtes bislang (20 m x 9 m). Lesie sieht’s wie ich: Falls ihr gelangweilt seid von dem vielen zu Hause bleiben, nehmt doch auf einem kleinen Spaziergang oder auf dem Weg zum Supermarkt das Werksviertel mit. Natürlich immer sicher dabei bleiben, Abstand zu anderen einhalten, den Besuch nicht ausufern lassen. Aber man kann seine Gedanken mal ein wenig in andere Richtungen lenken.

Was ist auf diesem Bild zu sehen, was sagt es aus? Die Wand erzählt die Geschichte der „Bird Lady“ und dem Falken, den sie zu fangen versucht. Falken waren in alten Mythologien und Religionen Symbole der Verbindung zwischen unserer Welt und der Unterwelt. Deshalb waren sie heilig und oft auch Symbole für Könige, Regenten und Pharaonen. Deshalb auch die Krönchen und anderen Insignien über den Köpfen der Falken!

Ich habe diese Art zu malen, vor allem mit den Krönchen auf dem Kopf, schon einmal gesehen, und zwar vor ein paar Jahren gegenüber unserer Hall of Fame an der Tumblingerstraße. Neben dem alljährlichen Wies’n-Bild der ADK-Crew war ein Gemälde in Schwarzweiß, das mich völlig gefangen nahm. Der Mann erinnerte mich ein wenig an den Hauptdarsteller von District 9, die beiden Figuren hatten etwas sehr Anrührendes. Leider ist das Graffiti schon längst übermalt, ein Foto davon auf Leinwand gezogen ziert aber seitdem mein Büro. Es heißt „King and Queen“.

Am damaligen Eingang der Zwischennutzung „Z Common Ground“ war auch ein Bild von Lesie zu sehen.

Mit das Bekannteste hier im Werksviertel ist „Der Astronaut“.

Und das Witzigste an den Toilettentüren außen vom Containerkollektiv:

Lesie ist in Griechenland aufgewachsen. Seit einigen Jahren lebt er in Deutschland, zuerst in Berlin und nun in München. Die letzten Jahre hat er durchgehend nur mit Schwarz und Weiß gearbeitet. Wenn man einmal ein paar Kunstwerke von ihm gesehen hat, erkennt man ihn immer wieder. Seht euch das selbst an!

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