Memoria –  „Canary“

Memoria – das ist suggestiver, düsterer Dark Wave und Post Punk aus Stockholm. Tess de la Cour hat sich bereits mit ihrem ersten Album Cravings in unsere Redaktionsherzen gespielt, und mit Spannung erwarten wir den Nachfolger From the bones.

„Canary“ ist die dritte Singleauskopplung daraus und wieder ein absoluter Volltreffer geworden. „Ein Song über den Krieg, den Tod, das Entkommen und schwere Entscheidungen“, so der Pressetext des Labels Novoton, musikalisch zwingend und hypnotisch, düster und wunderschön. Über allem schwebt Tess‘ Stimme, während man ihr im gleichermaßen beeindruckenden Video (Regie: Tess de la Cour, Kamera: Gözde Duzer & Jonas Fransson, Schnitt: Per Norman) durch Stockholm folgt und sie dabei eine Flagge mit einem im Käfig sitzenden Vogel schwenkt. „Der Mensch ist böse, aber es ist noch nicht vorbei. Deshalb ist es an der Zeit aufzuwachen!“, heißt es weiter im Pressetext. Dem ist nichts hinzuzufügen. Ach ja, an der Produktion beteiligt war auch Christian Hutchinson Berg von Kite. Song und Video sind also eine Gemeinschaftsproduktion diverser wichtiger Stockholmer Bandmitglieder, und das hört und sieht man. Kanonbra!

Bandcamp      Facebook      Instagram

Rummelsnuff – „Hinterwäldler“

Der Käpt’n und Maat Asbach gehen wieder auf große Fahrt! Hinterwäldler heißt die neue Veröffentlichung der beiden, eine EP mit fünf Songs in bewährter Seefahrer-Arbeiter-Tradition (den Knochlauchschnaps von den Konzerten bitte dazudenken). Ans Herz legen möchten wir euch heute den Titelsong „Hinterwäldler“, eine wie gewohnt humorige und selbstironische Hommage an die eigene Herkunft. Das Video ist genauso charmant, der Käpt’n lässt die Muskeln spielen, und Christian Magnusson (nicht im Bild) steuert den richtigen Trompetentakt bei. Ahoi!

Webseite      Facebook      Instagram

Meersein – „Speechless“

Synthpop-Künstler Meersein hat kürzlich seine dritte Single „Speechless“ vorgestellt. In dieser Akustikversion fasst Meersein die Angst zusammen, an jemandem zu scheitern, der zu gut scheint, um wahr zu sein. Wir alle leben in einer Gesellschaft, die uns unter immensen Druck setzt: Perfektion statt Individualität. Die Angst, jeden Tag zu versagen und nicht der Norm zu entsprechen, behindert uns sogar bei etwas so Natürlichem und Unergründlichem wie der Liebe.

Mit einem minimalistischen Arrangement und gefühlvollem Klavier, das im Kontrast zu Meerseins klassischer Synthie-Elektro-Ästhetik steht, rücken die Texte in den Mittelpunkt. Melancholisch und bejahend zugleich, erinnert „Speechless“ daran, dass man mit seinen Zweifeln nicht allein ist. Wir sind Hunderte, wir sind Tausende.

Webseite      Instagram

The Beauty of Gemina – „River“ (Ensemble-Version)

The Beauty of Gemina haben ihren Song „River“ neu interpretiert und in einer Ensemble-Version aufgenommen.  Der Eröffnungstrack aus dem 2018 erschienenen Album Flying with the owl (hier zur Review) ist ein sanft fließendes und zutiefst berührendes Musikstück, das in der Ensemble-Version noch tiefer in die Dunkelheit der Nacht und dunklen Tiefen des Flusses eintaucht und in einen grauen Schleier der Melancholie hüllt. „Der Song ‚River‘ soll Leuchtturm sein in stürmischer Nacht, Retter in der Not, Licht in dunklen Zeiten. I see a white boat coming …“, sagt Michael Sele über die Neuinterpretation.

Der tiefgründige Song ist dezent instrumentiert und rückt den wundervollen und ergreifenden Gesang von Michael Sele in den Mittelpunkt der Komposition. Ich liebe beide Versionen, aber die Neuinterpretation von „River“ lässt mich noch beseelter zurück als das ohnehin schon großartige Original.

Webseite      Bandcamp      Facebook

(572)