Der Samstag war lang und aufregend, sicher wird auch das eine oder andere Erfrischungsgetränk geflossen sein, und den Sonntag sollte man besser erst mal langsam angehen lassen. Zum Beispiel mit dem Heavy Metal Barpiano – Frühschoppen im Biergarten ab 13.00 Uhr, perfekt zum Aufwärmen und gemächlich im zweiten Festivaltag ankommen. Und damit ihr für die Konzerte auch heute den Überblick habt, gibt’s hier den zweiten Teil unseres Festivalguides.
Werk
Einlass: 14.00 Uhr
14.30-15.20 Uhr: Dool
Die Niederländer*innen von Dool eröffnen den Tag im Werk, nach 2018 ihr zweiter Besuch beim DEMM und dieses Mal auf der größten Bühne. Die Truppe um Raven van Dorst spielt dunklen, intensiven (Post) Rock mit einer ordentlichen Portion Doom. Absolut sehenswert und ein perfekter Einstieg in den zweiten Festivaltag. Das aktuelle Album The shape of fluidity ist von 2024.
16.20-17.10 Uhr: Lucifer’s Child
Black Metal aus Griechenland, damit macht man nie was falsch. Lucifer’s Child waren 2023 schon mal zu Gast auf dem DEMM und haben einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Erhaben wuchtiger Black Metal steht auf dem Programm, und Lucifer’s Child werden auch ihr brandneues Album The illuminant präsentieren.
18.10-19.00 Uhr: Witchery
Grundsolider Thrash/Speed aus Schweden, genauer gesagt aus Linköping (immerhin auch die Heimat von Ghost). Seit 1997 gibt es die Truppe bereits, das letzte Album Nightside ist von 2022, dies ist ihr erster Auftritt auf dem DEMM.
20.00-20.50 Uhr: Aura Noir
Seit Anfang der Neunziger spielen die Norweger Aura Noir schon ihren rotzigen Mix aus Black und Thrash Metal, an der Gitarre übrigens mit Blasphemer (Ex-Mayhem, Vltimas). Bei ihrem ersten Auftritt beim DEMM 2018 gab’s nächtens in der Halle einen amtlichen Moshpit – das klappt im Werk und zu etwas früherer Stunde bestimmt noch mal. Von 2018 ist auch der letzte Longplayer Aura noire.
21.50-22.50 Uhr: Gorgoroth
Letztes Jahr war Hoest mit Taake auf dem DEMM, dieses Jahr bringt er die legendären Gorgoroth mit, bei denen er seit über zehn Jahren hinter dem Live-Mikro steht. Gorgoroth gehören bekanntermaßen zu den dienstältesten und berüchtigsten norwegischen Black-Metal-Bands und machen auch nach über dreißig Jahren Bestehen keine Gefangenen. Das letzte Album Instinctus bestialis ist allerdings schon von 2015.
23.50-00.50 Uhr: Absu
Absu – seit über dreißig Jahren unter wechselnden Namen (aktuell: Proscriptor McGovern’s Absû) wichtige Vertreter des Occult Metal (und Black/Thrash) aus Texas und eher selten auf deutschen Bühnen unterwegs. Jetzt gibt es doch mal wieder eine Tour, auf der das dreißigjährige Jubiläum des Albums The sun of Tiphareth gefeiert wird. Beim DEMM werden Zemial mit auf der Bühne stehen, langjährige Weggefährten und Freunde von Absu.
Halle
Einlass: 15.00 Uhr
15.25-16.15 Uhr: Gràb eröffnen den zweiten Festivaltag in der Halle. Der Bandname ist Bairisch und bedeutet entgegen erster Assoziationen nicht „Grab“, sondern „alt“/“grau“. Seit 2015 gibt es das Projekt von Sänger/Texter Grànt schon, einigen sicher noch bekannt als Azatoth und früher bei Dark Fortress hinterm Mikro. Gràb haben sich dem Black Metal der Neunziger verschrieben, mit bairischen Texten und … Hackbrett. Live gibt es die Band nicht oft zu sehen, beim DEMM wird sie von Allen B. Konstanz (The Vision Bleak) am Bass unterstützt. Das zweite Album Kremess ist im Februar 2025 erschienen.
17.15-18.05 Uhr: Dymna Lotva
Dymna Lotva aus Belarus (und seit einiger Zeit in Polen wohnhaft) waren 2024 schon beim DEMM und haben da so großen Eindruck hinterlassen, dass sie dieses Jahr auch wieder dabei sind (und nicht mehr im Club spielen). Trauer und Schmerz – das Duo musste aufgrund politischer Verfolgung die Heimat verlassen – sind wichtige Themen, das alles im musikalischen Gewand aus Post Black Metal, Doom und Folk. Dymna Lotva verlangen den Hörer*innen einiges ab, doch es lohnt sich. Die aktuelle Single ist „Адышоўшым (For those who are gone)“.
19.05-19.55 Uhr: Attic
Attic aus Nordrhein-Westfalen sind zum ersten Mal auf dem DEMM und spielen Occult/Heavy Metal mit Falsettgesang. Wer hier an Mercyful Fate und King Diamond denkt, liegt völlig richtig. Das Album Return of the witchfinder ist aus dem Jahr 2024.
20.55-21.45 Uhr: Austere
Depressive Black Metal aus Australien und Melancholie deluxe – nach langer Bandpause sind Austere um Schlagzeuger und Sänger Tim Yatras seit 2021 wieder aktiv und treten auch live auf. Anfang Juni erscheint das neue Album The stillness of dissolution. Austere sind zum ersten Mal auf dem DEMM.
22.55-23.45 Uhr: Saturnus
Saturnus aus Dänemark beschließen den zweiten Festivaltag in der Halle mit ihrem berückend schönen Doom. Seit Anfang der Neunziger gibt es die Band bereits, 2023 ist nach neun langen Jahren wieder ein Album erschienen, The storm within. Nach 2013 sind Saturnus endlich mal wieder in München und zum ersten Mal auf dem DEMM.
Club
Einlass: 15.00 Uhr
15.25-16.15 Uhr: Glare of the Sun
Die Österreicher Glare of the Sun eröffnen den Tag im Club mit ihrem Doom/Post Metal, der so atmosphärisch wie eigenständig ist. Seit 2013 gibt es die Band, im letzten Jahr ist das dritte Album Tal erschienen. Auf dem DEMM spielen sie zum ersten Mal.
17.15-18.05 Uhr: Lunar Tombfields
Klassischen Black Metal mit atmosphärischen Elementen spielen Lunar Tombfields aus Frankreich, irgendwo zwischen norwegischem Oldschool-Geknüppel und Wolves in the Throne Room. Seit 2020 gibt es das Duo, es ist wie so viele andere Bands dieses Jahr zum ersten Mal beim DEMM, das zweite Album An arrow to the sun ist von 2023.
19.05-19.55 Uhr: Infestus
Alte Bekannte auf dem DEMM sind nach ihren Auftritten 2015 und 2019 die deutschen Black Metaller Infestus, mittlerweile in Österreich beheimatet. Im Studio ein Ein-Mann-Projekt von Mastermind Andras, live bringt er seinen atmosphärischen, experimentellen, aber trotzdem durchschlagenden Black Metal mit Unterstützung auf die Bühne. Die letzte Veröffentlichung Entzweiung ist von 2024.
20.55-21.45 Uhr: Udåd
Udåd – die „Untat“ – ist das Nebenprojekt von Thomas Eriksen von Mork, die bereits zweimal auf dem DEMM zu Gast waren. Mit Udåd geht der Norweger um einiges finsterer und roher als mit seiner Hauptband zu Werke. Kalter, klaustrophobischer Black Metal der alten Schule, mit norwegischen Texten, back to the roots quasi. Auf dem DEMM absolvieren Udåd nach dem Gig beim Inferno-Festival in Oslo kurz zuvor ihren zweiten Auftritt überhaupt. Das selbstbetitelte Debütalbum ist 2024 erschienen.
22.55-23.45 Uhr: Nazghor
Den Tagesabschluss im Club bilden die Schweden Nazghor, Black Metal mit Tempo und gelegentlichen Melodieausreißern, der direkt in die Nackenmuskeln geht. Seit ihrer Gründung 2012 hat es die Band aus Uppsala bereits auf stolze sieben Alben gebracht, das letzte Seventh secular crusade ist von 2022. Nazghor sind zum ersten Mal auf dem DEMM.
Spotify-Links Sonntag:
Dool
Lucifer’s Child
Witchery
Aura Noir
Gorgoroth
Absu
Gràb
Dymna Lotva
Attic
Austere
Saturnus
Glare of the Sun
Lunar Tombfields
Infestus
Udåd
Nazghor
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