Reminiszenzen an längst vergangene Tage
Mit England haben wir es hier zu tun – ehrlich gesagt dachte ich zu Beginn des Hörprozesses an Norwegen, Schweden oder auch Finnland. Die erst 2014 gegründete Band Fellwarden, deren Debütalbum Oathbearer ich euch hier vorstelle, vereint für mich alle Trademarks, die den von mir geliebten norwegischen Black Metal Mitte der 90er ausmachten. Von je her mochte ich den atmosphärischen Black Metal der Marke Burzum und Dimmu Borgir. Lange, mit Folklore versetzte Stücke, die allesamt eine Spieldauer zwischen sechs und acht Minuten vorweisen. Am 16.06.2017 wurde über Eisenwald Tonschmiede Oathbearer veröffentlicht. Weiterlesen
You are never too rich to do a moshpit!
Mit erfreulicher Regelmäßigkeit statten die Norweger Satyricon dem Münchner Backstage einen Besuch ab, ein absoluter Pflichttermin im Kalender jedes im entferntesten an Black Metal interessierten Musikfans. Ob Satyricon überhaupt noch Black Metal spielen, wird seit Jahren heiß diskutiert. Ich würde sagen, scheiß drauf, gerade live blasen einem Satyr, Frost und ihre großartigen Mitmusiker jedes Mal die Gehörgänge sauber, da ist es völlig egal, was sie da gerade spielen oder wie man es nennt. Die Konzerte von 2013 und 2015 waren bereits von legendärer Intensität, und nachdem Satyr sich zum Glück wieder von seiner einschneidenden Gehirntumordiagnose vor zwei Jahren erholt hat und die neue Platte Deep calleth upon deep nach den ersten Hördurchgängen schon verdammt gut klingt, kann einem weiteren legendären Abend ja eigentlich nichts im Weg stehen. Auf ins Backstage, Stehvermögen und Fächer eingepackt, denn der Laden meldet: ausverkauft! Weiterlesen
We came as Romans veröffentlichen Cold like war
PORN sind zurück mit ihrem dritten Album The Ogre inside. Nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums 2011 und einem Remix- und Cover-Album 2015 ist die französische Gothic-Metal/Industrial-Rock-Band wieder da. Weiterlesen
Wann ist ein Mensch ein Mensch?
Blade Runner Rick Deckard (Harrison Ford) ist im Jahre 2019 mit der Replikantin Rachel verschwunden. Der Auftrag, sie aus dem Verkehr zu ziehen, wurde nicht ausgeführt.
30 Jahre später. Die Erde leuchtet nicht mehr so wie damals, keine funkelnden Schaufenster und riesige Leuchtreklamen mehr. Nach einem Atomkrieg und mehreren nuklearen Unfällen sind ganze Landstriche radioaktiv verseuchte Sperrgebiete, die Welt ist grau, ausgelaugt, keine Rohstoffe mehr, nichts Grünes, kein Baum, kein Strauch. Vor den Toren des Molochs Los Angeles züchten Bauern in Schutzanzügen Eiweißquellen (Maden). Hier findet Blade Runner K (Ryan Gosling) – selbst ein Replikant – auf der Suche nach den letzten Replikanten einer alten Generation, die früher Aufstände verursacht haben, den Bauer Sapper Morton. Es gibt einen erbitterten Kampf, denn damals wie heute wollen die künstlich erschaffenen Wesen nicht einfach sterben, nur weil ihre Lebenszeit um ist. K gewinnt, und er – auf Gehorsam programmiert – meldet dies seiner Chefin beim LAPD, die „Madam“ genannt wird. Bei genauerem Betrachten des Tathergangs bemerkt man aber etwas Eigenartiges: ein toter Baum und eine Kiste unter der Erde.
Hail to the Tsar
Vor zwei Jahren beim Free and Easy Festival 2015 im Backstage habe ich die Russen Siberian Meat Grinder zum ersten und leider bisher einzigen Mal gesehen. Es war nicht viel los, weil sie den Abend eröffneten, und obwohl ich die Band überhaupt nicht kannte, haben sie mich direkt umgehauen. Ihre wilde Crossover-Mischung aus Thrash Metal, Hardcore und Hip Hop fegte wie eine Naturgewalt über die Anwesenden hinweg. Klar, dass das erste selbstbenannte Album, das sich aus den bereits vorher veröffentlichten EPs Hail To The Tsar und Vs The World zusammensetzt, bei mir in der Folge rauf und runter lief. Umso mehr freue ich mich nun auf das neue Album Metal Bear Stomp, auf dessen Cover es gleich ein Wiedersehen mit dem Bandmaskottchen Tsar gibt, einem russischen Bären und Herrscher der sibirischen Hölle. Weiterlesen
Eine dunkle, selbsterschaffene Maschine
Da liegt sie also die schwarze Schönheit, hell in Eden. Das Artwork des limitierten Panorama DigiPacks ist sehr gelungen, ganz langsam kann man durch die aufklappenden Textseiten blättern, bis man die schön gestaltete Scheibe erblickt. Das Konzeptwerk von Diary of Dreams, das ein Traum-Tagebuch darstellt, erschien am 6. Oktober und ist das 13. Album von Mastermind Adrian Hates. Die Electronic-Darkwave-Band ist mit einzelnen Tracks fest verankert in meiner Playlist, mit dieser neuen Veröffentlichung wird mir die Auswahl, welcher Song dazukommt, nicht schwer gemacht. Weiterlesen