Süßer die Glocken nie klingen

DREAD_SOVEREIGN_van209Dread Sovereign wurden 2013 in Dublin gegründet. Bisher wurden die EP Pray to the Devil in Man und das erste Album All Hell’s Martyrs veröffentlicht. Das Nebenprojekt von Primordials Sänger Alan Averill, besser bekannt als Nemtheanga, geht nun mit For doom the bell tolls in die zweite Longplayer-Runde. Bei Dread Sovereign bedient er zusätzlich den Bass, die weiteren Mitstreiter sind Dubh Sol, der auch bei Primordial Schlagzeug spielt, und Bones an der Gitarre, der außerdem bei Wizards of Firetop Mountain aktiv ist. Zusammen bilden sie ein unheiliges Dreigestirn, das sich nicht von Genregrenzen einengen lässt. Das fängt schon bei den Albumcovern an. Kein typischer Metalband-Schriftzug, und im aktuellen Fall dazu eine düstere Hinrichtungsszene, die aus einem alten Holzschnitt von Albrecht Dürer stammen könnte. Auch die angegebenen Songlängen sind ungewöhnlich und alles andere als radiokompatibel, und ein Strophe-Refrain-Strophe-Schema sucht man vergebens. Weiterlesen

Weniger ist manchmal mehr

Unser Leben lang bekommen wir eingetrichtert: Arbeite hart, und du wirst erfolgreich sein, und wenn du erfolgreich bist, dann bist du auch glücklich. Aber stimmt das wirklich? Oder ist es nicht eher so, dass man erfolgreich wird, wenn man glücklich ist? Und wie wird man glücklich?
Dr. Emma Seppälä ist promovierte Psychologin und Leiterin des Zentrums für Mitgefühl und Altruismusforschung an der Stanford University, San Francisco. In ihrem Buch Der Trick mit dem Glück gibt sie uns Strategien an die Hand, wie wir durch weniger Stress und Anstrengung mehr erreichen können. Es geht um Achtsamkeit, darum, in der Gegenwart zu leben, die eigene Resilienz (Widerstandskraft) zu erhöhen, zu Ruhe und Kreativität zu finden und nicht zuletzt das Zusammenleben mit seinen Mitmenschen (privat wie beruflich) zu verbessern. Weiterlesen

Ein Trip durch das All

indexWas es nicht alles gibt im Kosmos des Black Metal! Violet Cold aus Baku (Azerbaijan) sind nicht nur aufgrund ihrer für Metal sehr ungewöhnlichen Herkunft eine außergewöhnliche Erscheinung, sondern auch wegen ihres als Depressive Space / Post Black Metal propagierten Sounds. Das Ein-Mann-Projekt wurde 2013 vom Multiinstrumentalisten Emin Guliyev gegründet und wirbelt seither den Underground gehörig auf. Das Anfang März 2017 erschienene Album Anomie lag mir zur Review vor, und ich zögerte keine Sekunde, ein Paar Zeilen darüber zu verfassen. Weiterlesen

Schwere (Tiefkühl-)Kost

ahnhem_minus 18 Grad
 Mitten am Tag, unter den Augen vieler Passanten, stürzt ein Auto in Helsingborg ins Hafenbecken – der Fahrer ist tot. Es stellt sich aber heraus, dass der Mann schon länger tot war, mindestens zwei Monate – er war tiefgefroren. Wie kann das sein, dass dieser Mann aber noch Banktermine absolvierte und Maklergespräche führte? Kommissar Fabian Risk ermittelt und kommt sukzessive einem Täter auf die Spur, dessen Taktik es ist, die Identität von Reichen und Superreichen anzunehmen und diese verschwinden lassen.

Zur gleichen Zeit ermittelt Risks Kollegin Dunja Hougaard auf der dänischen Seite des Öresunds. Sie wurde zwar strafversetzt und muss nun in Uniform auf Streife gehen, aber sie ist an einem ganz besonderen Fall dran. Sie findet eine grausam verstümmelte Leiche und geht dem nach. Es sind Menschen am Werk, die andere Menschen mit Freuden verletzen, beleidigen, töten, mit dem Ziel, dies zu fotografieren und ins Internet zu stellen. Das nennt man „Happy slapping“. Was so fröhlich klingt kam ursprünglich aus England und hat nun Dänemark erreicht.

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Schillernd buntes Symphonic Metal Album geglückt

xandria

Xandria gehen mit ihrem aktuellen Album Theater of dimensions in Runde 7! Der Titel lässt schon mal auf eine große Bandbreite hoffen, viel Liebe zum Detail hat auf alle Fälle Produzent Joost van den Broek mit ins Spiel gebracht. Hochkarätige Gastmusiker wie Henning Basse (Firewind), Zaher Zorgati (Myrath), Björn Strid (Soilwork) und Ross Thompson (Van Canto) dürfen da auch nicht fehlen.

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Das Dark Easter Metal Meeting im Backstage steht zwischen dem 15. und 16. April 2017 an. Im Vorlauf dazu wollen wir euch einige Bands aus dem Ablaufplan vorstellen. Den Anfang machen Imperium Dekadenz aus dem Schwarzwald. Im August 2016 haben sie ihre CD Dis Manibus veröffentlicht. Alles andere Wissenswerte erzählt euch Horaz, der sich stellvertretend für seine Bandkollegen den Fragen gestellt hat. Weiterlesen

Am 10. März erscheint Nova Collectives (mit Mitgliedern von Between the buried and me, Haken, Trioscapes, Cynic) Debüt The further side via Metal Blade Records. Nova Collectives Musik ist eine Fusion aus Progressive Rock mit World Music, Jazz und Elementen der Klassik, ist etwas komplett Neues und ein Hörgenuss für Fans dieser Genres. Weiterlesen

I’m lost in a forest, all alone

IMG_8645Am Fuße des Fuji, dem für die Japaner heiligen Berg, liegt auf der Nordwestseite der 35 Quadratkilometer große Aokigahara Forest, ein echter, unberührter Urwald, nur ca. 100 km Luftlinie von Tokio entfernt. Man kann ihn also problemlos im Rahmen eines Tagesausflugs von Tokio aus besuchen. Am einfachsten ist die Anreise mit dem Highway Bus. Vom Shinjuku Busbahnhof aus dauert die Fahrt nach Kawaguchiko ca. zwei Stunden und kostet hin und zurück 35 Euro. Die Busse fahren halbstündlich, aber man sollte vorsichtshalber reservieren, vor allem an Feiertagen und in der Fuji-Wandersaison von Juli bis August. Übersetzt bedeutet Aokigahara „Sea of Trees – Meer der Bäume“, was auf den Anblick vom Gipfel des Fuji anspielt, von wo aus der Wald wie ein grünes Meer erscheint.
Einige Filmhandlungen drehen sich um den Aokigahara (Forest of the living Dead [2011], Aokigahara [2012], Grave Halloween [2013], The Sea of Trees [2015], The Forest [2016], The People Garden [2016]), und die Black Metal Band Harakiri for the Sky hat sogar ein ganzes Album nach ihm benannt. Was also macht diesen Wald so besonders? Er ist in Japan der mit Abstand beliebteste Ort für Selbstmörder und rangiert auf der „Weltrangliste“ der Suicide Spots unter den ersten drei, zusammen mit der Nanjing Yangtze River Bridge (China, >2000 Selbstmorde 1968-2006) und der Golden Gate Bridge (USA, >1500). Da nicht alle Zahlen bekannt sind, könnte er sogar auf Platz eins weltweit liegen.

Es mag etwas pietätlos erscheinen ausgerechnet einen Wald besuchen zu wollen, in dem sich viele Menschen umbringen, aber die schiere Zahl derer hat mich fasziniert, seit ich das erste mal vom Aokigahara gelesen habe. Warum so viele, warum gerade hier? Das habe ich für mich ergründen wollen. Weiterlesen