Osaka

In Osaka haben wir leider nur einen Tag Aufenthalt vor dem Rückflug. In der Hauptfußgängerzone sieht man schon deutlich mehr Lolitas herumspazieren als in Tokio/Harajuku. Hier befindet sich auch ein schöner Lolita-Laden mit tollen Kleidern, Punkoutfits und Perücken, leider ist uns alles zu klein. Wir besuchen anschließend den Platz vor dem berühmten Club King Cobra, das subkulturelle Zentrum Osakas (2 Chome-18-7 Nishishinsaibashi in Google Maps). Er liegt ca. 200 m südöstlich der Metro Station Yotsubashi (Yotsubashi Line, blau) und 50 m westlich der Einkaufspassage Big Step, die ebenfalls einen Besuch wert ist und einen sehr guten und günstigen Second Hand Laden beinhaltet. IMG_1440
IMG_1439In dem kleinen Park, nur ca. 20 x 20 m im Dreieck, treffen sich allerlei abgefahrene Leute aus den verschiedensten Subkulturen, weil rings herum vier oder fünf verschiedene Clubs beheimatet sind. Von Gothic, Punk, Metal, Hippies bis hin zu Hip Hop ist alles dabei. Man trifft sich einfach vor oder nach dem Konzert oder in den Bandpausen auf ein billiges Bier aus dem direkt daneben gelegenen Family Mart.
Was auffällt ist die völlig friedliche Stimmung und gegenseitige Akzeptanz, jeder unterhält sich mit jedem. Anders sein ist in Japan ebenIMG_1443 nicht unbedingt üblich, da muss man eben zusammenhalten. Leider ist am heutigen Sonntag musikalisch nur ein Black/Death Metal Konzert im Club Drop nebenan geboten, nichts für uns. Nachdem die meisten zum Konzert verschwunden sind, besuchen wir in den Straßen ringsherum noch einige abgefahrene Modeläden. Uns fällt auf, dass die Preise generell deutlich niedriger sind als in Tokio, allerdings ist man hier nicht auf Ausländer eingestellt, und so ist wieder einmal alles zu klein für uns. Ein letztes Kaltgetränk auf dem Platz, dann müssen wir uns der kalten Realität in Deutschland wieder stellen. Wirklich schade, hier wären wir gerne noch einmal ausgegangen.

Fazit zum Abschluss dieser kleinen Japan-Serie:
Japan ist definitiv eine Reise wert, aus touristischer Sicht sowieso, aber eben auch in subkultureller Hinsicht. Manchmal ist es gar nicht so sehr anders als bei uns, dann aber irgendwie doch wieder sehr, und das macht den Reiz aus. Man muss es einfach selbst erleben. Allerdings ist der Underground hier zum Teil wirklich sehr underground. Für Konzerte, Partys und sonstige Veranstaltungen muss man schon daheim intensive Internetrecherche betreiben, und oft sind die Seiten nur auf japanisch, sodass man auf schlechte Übersetzungen angewiesen ist.
Einmal vor Ort, bekommt man auch Flyer für weitere Veranstaltungen, die oftmals nicht einmal im Internet stehen. Mit den Adressen ist das auch so eine Sache: Selbst Japaner haben damit Schwierigkeiten, und ohne Google Maps hätten wir mehr als einmal nicht hingefunden.
Man kann in Japan auf jeden Fall sehr viel Spaß haben. Die Japaner sind grundsätzlich sehr freundlich und offen, aber leider können auch bei den jungen Leuten nur die wenigsten Englisch, sodass ohne bessere Japanisch-Kenntnisse eine weitere Kommunikation nicht möglich ist. Außerdem sollte man vor der Reise ordentlich sparen, denn man kann in Japan nicht nur sehr viel Spaß haben, sondern auch sehr viel Geld ausgeben. Billig ist auch der Underground nicht.

Clubs:
king-cobra.net/
clubdrop.jp/

Für Späteinsteiger: Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6

Die Subkultur-Serie ist hiermit zu Ende, aber für Japan-Fans folgt demnächst noch ein Beitrag zum Aokigahara „Suicide“ Forest.

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