Take a Walk on the wild Side!

Ein heißer Sonntagnachmittag im August.
Ein kleines Grüppchen Hobbyfotografen und München-Liebhaber trifft sich nun schon das zweite Mal, um gemeinsam unentdeckte und witzige Ecken Münchens zu erkunden.
Treffpunkt ist die U-Bahn-Haltestelle Poccistraße, Ausgang Ruppertstraße. Schon ein paar Meter hinter dem Kreisverwaltungsreferat haben einige von uns die ersten Fotomotive für sich gefunden, die anderen sind in Gespräche vertieft. Ziel des einen ist es, Fotos zu machen, Ziel des anderen, was Neues, für ihn Unentdecktes in München zu finden oder einfach einen schönen Nachmittag in Gesellschaft zu haben.
Wir schlendern in die Tumblinger Straße Richtung „Alter Viehhof“, der von einer gänzlich mit Graffiti besprühten Mauer umgeben ist.

krokoscullWir erfreuen uns an der geheimnisvollen Wildnis, denn normalerweise geht man entweder schlichtweg dran vorbei oder gezielt ins Open-Air-Kino, das auch in diesen Wochen wieder dort aufgebaut ist. Wenn man aber ein „Lost Places Lover“ ist wie der Modermichl, dann erkundet man solche Ecken und lässt andere daran teilhaben. Auf dem Gelände stehen noch Mauern, die jetzt offiziell von Graffitikünstlern bearbeitet werden dürfen. Tolle Bilder kann man da sehen!

Kleine Beete mit Gemüse oder auch Sonnenblumen werden am Rande der Mauer bepflanzt. Das ganze Idyll täuscht ein wenig darüber hinweg, dass der Viehhof früher eben doch „aktiv“ war.

Die angesprühten Ketten in den alten Mauern haben jetzt Charme, doch zeugen sie noch von früherem Tierleid.

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Leider sieht die Stadt München vor, dieses Gelände nicht so zu belassen, wie es der Wunsch vieler ist. Ziemlich sicher ist, dass das Münchner Volkstheater, dessen Pachtvertrag ausläuft, hier unterkommt, und es geht das Gerücht um, dass wohl Neubauten darauf entstehen. Es wäre schade, das Gelände ist urig.

Danach führt unsere Route Richtung Thalkirchnerstraße, wo wir an einem erheiternden Reklameschild vorbeikommen: „Ercan‘s Body Gym“. Für den Apostroph kann ich nix!

ercan_sconsobollerWir schlendern die Ehrengutstraße entlang zum Röcklplatz und kommen dabei an äußerst kreativ und skurril verkleideten Verkehrsbollern vorbei, sowie an einer gut besuchten Eisdiele, wo manche nicht widerstehen können.

Es geht die Isartalstraße runter zum Westermühlbach zur Stadtbachstufe, wo es hinter Glas eine gigantische Kraftwerksschraube zu bewundern gibt, die beide Bäche einspeist, den Westermühlbach sowie den Glockenbach.

Danach kommen wir an einem versteckten Spielplatz vorbei, der bei einigen das Kind in uns weckt.

Unser miezWeg führt wecatwomaniter durch eine Unterführung, die mit witzigen und großteils wunderschönen Motiven besprüht ist, zum Glockenbach, den wir ein Stück entlang bummeln.

Da es an dem Tag ungefähr 30 Grad warm ist, sind wir nach ungefähr drei Stunden ziemlich erledigt.

Aber schlagartig kommt wieder Leben in uns, als wir eine „Augustiner“-Wirtschaft sehen, den „Rumpler“. Idealerweise finden wir dort selbst zu acht Platz im Freien unterm Sonnenschirm. Als dann auch noch die bedrohlich aussehende Gewitterwolke sich plötzlich in Luft auflöst, sind alle happy, prosten sich zu und sagen: „Schee war’s, bis zum nächsten Mal!“

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Zum Teil auf die Bilder und den Lageplan klicken für größere Darstellung.

Dank an Horusauge für das Erstellen der Galerie,  prager.student für Bild 3, Sconsolato für Bild 4, enchantress für das Bild der Route (Quelle: Google Maps)

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