Wirklich eine gute Fee?
Wer denkt, dass es KI und KI-unterstützte Smart Homes erst seit den letzten paar Jahren gibt: weit gefehlt. Das lernt auch Familie Prill, die wegen eines privaten Schicksalsschlags Hamburg verlässt und Zuflucht in einem kleinen Ort sucht. Sie zieht in ein Haus aus den 1970er Jahren ein. In jedem Raum gibt es große Monitore an den Wänden. Sohn Finn findet im Keller einen Computerraum, schraubt ein wenig darin herum, und plötzlich wird eine lebensgroße, veraltet aussehende Figur, die eher einer Strickliesl ähnelt als einem Haushaltsroboter, lebendig.
„Ich bin die gute Fee, die alles in Schuss hält!“ So stellt sie sich vor. Das passt zu den Retromöbeln und dem ganzen Ambiente und klingt total super! Es stellt sich aber schnell heraus, dass Cassandra, so heißt die gute Fee, eine eigene Agenda hat. Sie freundet sich umgehend mit der kleinen Tochter an und lässt Samira Prill, die Dame des Hauses, sehr schnell spüren, dass sie unerwünscht ist. Es ist nämlich ihr Haus! So sieht sie es. Nach und nach nimmt das alles beklemmende Züge an. Samira erlebt immer wieder Situationen durch Cassandra, die sie dann schlecht dastehen lassen. So nimmt sie tatsächlich den Rat an, sich in eine stationäre Psychotherapie zu begeben. Anscheinend hat sie ja wohl einen Knall. Schließlich hat sich ihre eigene Schwester unter ihrem Dach das Leben genommen, schließlich sind sie ja deswegen aufs Land ins Unbekannte gezogen. Doch Cassandra darf sich auch der Rest der Familie nicht entziehen oder widersetzen. Schnell nimmt das Ganze eine völlig verrückte Entwicklung. Cassandra, die „gute Fee“, die das Haus als „ihr Haus“ sieht, sperrt die Familie darin ein. Und immer mehr erfährt die Zuschauerschaft, warum. Was ist denn passiert, was Cassandra so wütend gemacht hat?
Es gibt zwei Zeitebenen in dieser Miniserie. Wir sehen Cassandra in ihrem richtigen Leben in den 70er Jahren. Sie lebte eben in diesem Haus mit Mann und Kind(ern). Dort war sie ein braves, kochendes Hausmütterchen, wie es eben damals so gewünscht war. Doch musste sie dort Dinge erleben, die sie dazu brachten, sich in einem Roboter bzw. in einer KI zu manifestieren.
Wie dies ausgegangen ist und was das in der Zukunft für eine Rolle spielt, ist für eine deutsche Science-Fiction-Miniserie höchst vergnüglich wie auch spannend anzusehen!
Cassandra
Genre: Science Fiction, Drama
Land: Deutschland
Seit dem 6. Februar 2025 sind alle sechs Episoden in der ZDF Mediathek zu sehen
Drehbuch und Regie: Benjamin Gutsche
Cast: Lavinia Wilson, Mina Tander, Michael Klammer, Franz Hartwig u.v.m.
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