Searching for Mr. Right

Es wird ja kaum jemanden geben, der noch nie was von How I met your mother gehört und gesehen hat. Diese neun Staffeln, in denen zwei Kindern lang und lustig davon berichtet wird, wie der Papa die Mama kennengelernt hat: Das war Kult! Nun gibt es seit kurzem mit How I met your father eine späte und ganz eigene Fortsetzung.

Im Jahr 2050 erklärt Sophie ihrem Sohn bei einem schönen Glas Weißwein, wie sie damals dessen Vater kennengelernt hat. Begonnen hat alles an einem Abend im quicklebendigen New York im Jahr 2022.

Die junge Sophie hat in diesem Jahr schon so dermaßen viele bedeutungslose Dates über Tinder erlebt, dass man sich wirklich fragen muss, wieso ist diese bildschöne Frau nicht frustriert? Nein, das ist sie wirklich nicht, sie ist immer noch voller Träume und Hoffnungen. Diesmal hat sie den Mann ihrer Träume gefunden! Sie ist auf dem Weg zu ihrem Date. Während einer gemeinsamen Uber-Fahrt lernt sie die beiden besten Freunde Jessie und Sid kennen. Später am Abend lernen wir ihre beste Freundin Valentina kennen, der sie ihr Herz ausschüttet bezüglich des Dates. Wir erfahren von Valentina, dass sie Charlie, ihre kürzliche Errungenschaft, in die gemeinsame Wohnung einziehen lässt, und dann kommt auch noch Jessies geschiedene Halbschwester Ellen ins Spiel, immer auf Frauenjagd, meist erfolglos. Zusammen mit Sids zukünftiger Frau, einer Assistenzärztin, werden sie sehr schnell eine eingeschworene Freundesclique. Schauplatz ist ganz oft Sids Kneipe im Herzen der Stadt. Das ist so sehr How-I-met-your-mother– und Friends-like, dass einem vor Fan-Freude wirklich das Herz aufgeht. Weil die Charaktere teils so verschieden sind und sich dennoch alle aufeinander einlassen, macht das ganze so menschlich. Weil alle das gleiche Grundbedürfnis haben: lieben und geliebt zu werden, versteht jede*r jede*n und die Zuschauer*innen sowieso alles. So viel unglaublich skurrile witzige Dinge wie in How I met your mother passieren nicht einmal, vielleicht liegt es daran, dass die jungen Leute eben nicht mehr Anfang 20, sondern im nächsten Erwachsenenaltersabschnitt sind. Nichtsdestotrotz kann man nicht aufhören, von einer Folge auf die nächste zu skippen, niedliche kleine Cliffhanger zwingen einen dazu. Die Titelmelodie ist genau die gleiche wie in HIMYM, die Kneipe sieht sehr ähnlich aus, und New York: ist eben New York! In HIMYM sah man die fast schon erwachsenen Kinder, die von Ted Mosby unheimlich detailverliebt die Geschichte ihrer Mutter erzählt bekamen. Hier sieht man nur die ältere Version der Sophie von 2022, weiß aber nicht, wie der Sohn aussieht, was sehr interessant wäre, weil doch etliche Ethnien im Rennen um den Vater sind. Kim Cattrall, eine der vier Freundinnen seinerzeit bei Sex and the City, als Mutter auszuwählen, ist ein perfekter Griff gewesen, wie auch Hillary Duff als junge Sophie. Die Ähnlichkeit ist so frappierend, als wären sie tatsächlich Mutter und Tochter. Eine ganz niedliche Begegnung mit einer Person aus der Freundesclique von „damals“ gibt es übrigens auch. Das Ende der ersten Staffel kann ein tatsächliches Ende sein – mit ein bisschen Spielraum für Spekulationen – es kann aber auch nahtlos an eine zweite Staffel anknüpfen. Ich würde mich sehr darüber freuen!

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How I met your father
Produktionsland: USA
Genre: Sitcom
Idee: Isaac Aptaker, Elizabeth Berger
Mit: Hilary Duff, Chris Lowell, Tom Ainsley, Francia Raisa, Suraj Sharma, Tien Tran, Kim Cattrall u.v.a.
10 Episoden seit 8.6.2022 auf Disney+

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