Die (un)endliche Geschichte

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München hat derzeit zwei Zoos: Hellabrunn und den Zoo 83. 83, damit begann früher die Postleitzahl von Neuperlach, und da ist der neue Zoo auch angesiedelt, im Quiddezentrum, einem ehemaligen Einkaufszentrum. Nun ist es ein temporärer Hotspot für Street Art und andere Kunst. Eine Gruppe von Künstlern hat es in den letzten Monaten zu einem Bilderbuchzoo umgestaltet. Der Beginn ist wie bei jedem Märchen der Satz „Es war einmal …“, und er steht in einem schön gestalteten aufgeschlagenen Buch an der Wand.

Figuren, die einem begegnen, sind Tiere und Zauberwesen, wie man sie noch nie gesehen hat:

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ein blaues Nashorn, Giraffendrache und Monsterhummel,

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ein Trompete spielendes Zebra

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und sogar ein Alien. Ein blauer Vogel kommt mehrmals vor, und er steht für das Künstlerkollektiv um Robert Posselt und Samuel Feustel, die diesen herrlichen Obskuritäten-Zoo in Szene setzten.
Die Idee war ursprünglich ganz einfach: Diese kulturell arme Ecke sollte aufgewertet werden. Nachdem die Eigentümerin des Zentrums für die Idee gewonnen werden konnte, sowie die Stadt als Geldgeberin und auch bekannte und befreundete Künstlerinnen und Künstler zur Umsetzung, ging es an die Gestaltung. Ein ganzer Zoo musste her! Die Tiere sollten blau sein, und am Ende der Geschichte sollten sie aus ihrem Gefängnis befreit werden.

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Es ist aber keine unendliche Geschichte, sondern sie ist nur temporär. Das Quiddezentrum, in dem jetzt auch Künstlerateliers und ein kleines Kindertheater ansässig sind, wird Neubauten weichen müssen. Wann das genau sein wird, weiß man noch nicht.

Nutzt also die Gelegenheit, so lange es noch geht, diese verwunschene Ecke mit ihren ominösen Tieren und Graffitis zu bestaunen.

Adresse:
QuiddeZentrum
Quiddestraße 45
81735 München

 

 

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