Zurück ins finstere Mittelalter

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Ein kleines bayerisches Dorf um 1932. Vier Kinder werden bestialisch ermordet. Im Wald findet man sie wieder, grausig zugerichtet. Ein Täter wird nicht gefunden, und um die Dorfbewohner nicht zu tief zu verschrecken, verbreitet der Gemeinderat, es sei ein Wolf gewesen, womöglich sogar ein Werwolf! Man geht sogar unter der Leitung des Gemeindejägers auf Wolfsjagd, doch gefunden wird keiner. Hingegen wird der Einsiedler Joseph Köhler blutend im Wald vorgefunden, in seiner Nähe eine erneute Leiche.

Kein Mensch glaubt ihm, dass er nachts schlafwandelt. Er muss es gewesen sein! Er macht sich bei den Leuten auch verdächtig, weil vor etlichen Jahren sein eigener kleiner Sohn auf mysteriöse Art und Weise ums Leben kam, weil seine Frau Selbstmord beging, weil seine Äcker und Wiesen fruchtbar sind, und die anderen nicht, und dass er mit seiner erwachsenen Tochter alleine lebt, missfällt auch allen. Er wird inhaftiert. Eigentlich, das wissen alle im Gemeinderat, müsste der Fall nach München gemeldet werden, doch „einen von diesen Nazis“ will keiner im Dorf haben. Köhler soll gestehen. Dass er recht entspannt bleibt, gefällt niemandem, und der Gemeinderat kommt zusammen mit dem Dorfpfarrer auf die Idee, einen Hexenprozess auf Grundlage des mittelalterlichen Hexenhammers zu führen. Köhler MUSS seine Schuld eingestehen, um dies zu erreichen, ist jedes Mittel Recht.
Die Frauen des Dorfes haben einen Plan, doch wenn der nicht gelingt, werden Köhler und auch seine Tochter Opfer des Scheiterhaufens, und das mehr als 150 Jahre nach den vermutlich letzten Hexenprozessen Europas.

Hundswut ist durch und durch düster. Wenig Licht, wenig Musik, wenig Farben, wenig Freundlichkeit. Die Hexenprozesse sind mehr als 200 Jahre her, doch die Angst vor anders lebenden Menschen scheint bei manchen schnell wieder entfacht werden zu können.

Hundswut ist eine Low-Budget-Produktion, versammelt aber viele große bayerische Stars. Die Dreharbeiten fanden in den Museumsdörfern Freilichtmuseum Glentleiten, Finsterau (Mauth) sowie im Bayerischen Wald statt. Sie machen den Film mindestens so düster wie seinerzeit Tannöd. Das ist diesem finsteren Teil der deutschen Geschichte sehr angemessen.

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Hundswut
Genre: Drama
Regie und Drehbuch: Daniel Alvarenga
Filmmusik: Konstantin Wecker und Christoph Manucredo
Produktionsland: Deutschland
Kinostart: Frühjahr 2024, 121 Min.
Cast: Christine Neubauer, Christian Tramitz, Markus Brandl, Heio von Stetten, Annika Preil, Max Schmidt, Eva Mähl, Sepp Schauer, Sophie Röhrmoser, Christian Swoboda, Christine Zierl, Corinna Binzer, Konstantin Wecker u.v.a.

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