Beiträge

Eine Gothic-Achterbahn

MD134-LP_1919_VinylBei 1919 muß ich etwas weiter ausholen, denn die Band wird schon 1980 von Gitarrist Mark Tighe und Sänger Ian Tilleard im englischen Bradford gegründet. Schließlich stoßen Bassist Nick Hiles und Drummer Mick Reed noch dazu. Nach einer ersten Single 1982 wird die Band auch von John Peel eingeladen, doch die Band trennt sich 1983 nach Erscheinen des Debütalbums Machine. The Hives und Another Cinema sind die neu gründeten Splittergruppen der Mitglieder. Doch in der Gothic- und Batcave-Untergrund-Szene lebt die Musik von 1919 weiter.
Beim Gothic-Pogo-Festival in Leipzig feiert die Band 2015 ihr Live-Comeback mit dem neuem Sänger Rio Goldhammer. Ich war dabei, war aber wohl nicht richtig in Stimmung dafür und fand das Konzert irgendwie anstrengend, weshalb ich im Anschluss die neuen Alben Bloodline (2016) und Futurecide (2019) nicht verfolgt habe. Zwischenzeitlich sind nacheinander leider Mark Tighe, der ehemalige Bassist Steve Madden und auch der neue Bassist Karl Donner verstorben, doch Gründer Tighe wünschte sich, dass die Band bestehen bleibt. Den Posten übernimmt fortan Simon Archer, der auch bei The Fall, PJ Harvey und Red Lorry Yellow Lorry gespielt hat. Mick Reed hält den Drums nach wie vor die Treue, und Gitarrist Sam Evans ist das vierte aktuelle Mitglied. Mit Citizens of nowhere haben 1919 schließlich bereits im Juni das neue Album bei Manic Depression Records veröffentlicht. Weiterlesen

Mrs. Hyde beim Shoppen und Tanzen

 

 Freitag, 22. Mai 2015

Da ich im vergangenen Jahr beruflich absolut keine Zeit hatte, um neue passende Outfits zu entwerfen, besuchen wir keines der beiden viktorianischen Picknicks, sondern starten entspannt mit Shopping in der Agra. Wir kaufen zwar nur Kleinigkeiten, trotzdem ist die zu Beginn erstandene riesige Frankenstein-Handtasche anschließend randvoll. hydie_frankensteintascheDer Trend geht eindeutig weg von billig in Asien produzierter Massenware zu mehr hochwertigen und phantasievollen, oft handgemachten Einzelstücken, was mir gut gefallen hat. Auch wenn es beim Thema Steampunk ja eigentlich darum geht, seiner eigenen Phantasie freien Lauf zu lassen und alles möglichst selbst zu machen. Der unsägliche VAWS-Stand wurde zum Glück in die Hallenecke gedrängt, wo er wenig Beachtung fand. Noch besser wäre es natürlich, den nächstes Jahr endlich ganz aus der Halle zu verbannen.
Die Bands im Felsenkeller waren zwar allesamt interessant, aber dieses WGT werden wir teilweise die bekannten Pfade verlassen und mehr uns bislang unbekannten Bands eine Chance geben. So begeben wir uns nach nebenan ins Heidnische Dorf. Viel ist dort noch nicht los, zu Tibetréa wandern wir von Stand zu Stand. Cromdale können danach die ersten Mettrunkenen zum Tanzen animieren, auch wenn mir die Musik irgendwie zu prollig ist, aber so empfinde ich für das ganze Mittelalter-Genre. Erstes Highlight des Tages (und der eigentliche Grund, um im Heidnischen Dorf zu verweilen) sind Bergtatt aus Norwegen. Sie präsentieren Folkrock mit mittelalterlichen Anleihen dank Drehleier und vertonen alte norwegische Volkslieder. Die norwegische Sprache macht dabei den Kick in einem tollen Gesamtpaket aus, sodass die Band ein deutlich größeres Publikum verdient hätte.
Was mit der Gothen-Tram unmöglich wäre, geht im eigenen Auto: in 15 Minuten zum Felsenkeller, denn da spielen Two Witches, die ich bislang noch nie gesehen habe. Der Sound ist zum Glück okay, und so haben die Band und ich unseren Spaß. Anschließend ist eigentlich Nosferatu geplant, aber da ich sie letzte Jahr erst beim DMF gesehen habe, fahren wir spontan ins Werk II zum Gothic Pogo Festival, sodass sich auch der extra Eintritt lohnt, aber dazu am Ende gesondert mehr.

Weiterlesen