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Vom Klohäusl zum Gedenkort

Eins der hübschesten und originellsten Viertel Münchens würde ich das Glockenbachviertel nennen. Individuelle Lädchen, Kneipen, Straßen und Plätze. Ein eigentlich schön gelegener Platz hatte leider mittendrauf einen regelrechten Schandfleck. Auf dem Holzplatz steht ein Pissoir, ein altes Klohäuschen. Es stammt aus dem Jahr 1900 und ist ein gusseisernes Oktagon, das unter Denkmalschutz steht. Ursprünglich befand es sich am Stachus und wurde in den 1950er Jahren an den Holzplatz/Ecke Pestalozzistraße verlegt. Seit den 90er Jahren ist es aber außer Betrieb und verschlossen. Nur einmal, im Jahr 1998, wurde es noch genutzt: für eine Ausstellung im Rahmen des Christopher Street Day. Das Klohäusl hat schon viel gesehen in seinem Leben. Zuerst der Umzug ins Glockenbachviertel, danach wurde es im „Schwulenviertel“ als „Kladde“ benutzt, dann stand es leer, wurde aber nicht zufriedengelassen. Immer wieder wurde es beschmiert und beschmutzt, und die Anwohner oder auch Besucher der hübschen Kneipen drumrum mussten da drauf schauen.

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