Die Liebe in Zeiten von Facebook
Die Weltraumsonde Voyager 1 macht vom All aus ein Bild von der Erde. Sie ist ein winziger hellblauer Punkt („Pale Blue Dot“, ein preisgekröntes, reales Foto) im Sonnensystem, gerade noch zu erkennen. Dies ist die erste Einstellung, dann wird ganz nah herangezoomt, man sieht die Erde über und über bedeckt von blinkenden kleinen Geräten, Handys, Tablets oder Notebooks, die Messages verschicken. Noch näher heran gezoomt erkennt man Teenager in einer Schulhalle, ihren Blick starr auf ihr Handy gerichtet, über jedem Kopf ist die Textmitteilung eingeblendet, die gerade abgeschickt oder empfangen wird, als gäbe es kein reales Leben. Doch das gibt es. Der Fokus liegt auf ein paar Familien in einer amerikanischen Vorstadt, auf Töchtern, Söhnen, Müttern, Vätern. Der Film heißt im Original „Men, Women and Children“, was auch im Deutschen gepasst hätte.
Da ist die eine Mutter, die ihre Tochter vor dem bösen Netz schützen will und jede Woche Handy-Nachrichten, Facebook-Einträge und -Chats überprüft und säubert.