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Vom Märchen zur Moderne

©The Ultimate Dreamers Bandcamp

The Ultimate Dreamers aus Belgien hatte ich ja schon mit ihrem tollen, um Jahrzehnte später veröffentlichten Debüt Live happily while waiting for death vorgestellt (Link zur Review). Die Band ist seitdem auch wieder aktiv, und das nicht nur live. Bertrand (Gitarre), Frédéric (Gesang und Programming), Joël (Bass) und Sandrine (Keyboards und Cello) leben mittlerweile in Brüssel und haben das zweite Album Echoing reverie bei Spleen+ / Alfa Matrix und Wave Tension Records veröffentlicht. Weiterlesen


In Belgien gibt’s nicht nur leckere Schokolade – wir wollen euch diese Woche Suasion vorstellen. Gefunden haben sie sich 2014 und beschreiben ihren Sound als Metalcore mit cineastischen Einflüssen. Klingt ganz nach unserem Geschmack, Steven und Nicolas haben unsere Fragen beantwortet.

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Belgisches Märchen

Es war einmal im belgischen Lessinnes, der Geburtsstadt des berühmten Malers und Surrealismus-Vertreters René Magritte, genauer gesagt 1986. Drei Teenager-Freunde gründen aus Langeweile eine Band, The Ultimate Dreamers. Sie begeistern sich für belgischen Cold Wave und englischen Post Punk und starten in der Konstellation mit Frédéric als Sänger, Laurent am Bass und Joël, der die Synthesizer bedient. Zwei Jahre später stoßen Bassist Bertrand und Stéphane an den Synthesizern hinzu, während Laurent ans Schlagzeug wechselt und Frédéric die Gitarre für sich entdeckt hat. 1990 nehmen sie schließlich in kompletter Eigenregie ein Tape auf, doch weiter geht es nicht. Die Band und vor allem diese C-60 Kassette geraten in Vergessenheit.
Doch dann kommt Corona, und wie bei so vielen anderen auch wird im Lockdown mal ordentlich aufgeräumt und das verschollene Tondokument wiederentdeckt. Restauriert und neu gemastert präsentieren The Ultimate Dreamers nun mit 31 Jahren Verspätung ihr Debütalbum Live happily while waiting for death. Die Geschichte dahinter mutet schon irgendwie märchenhaft an. Weiterlesen

Abend der Gegensätze

Silvester liegt schon eine Weile zurück, genug Zeit also, Schlaf nachzuholen und sich auszunüchtern, um sich mit frischem Elan in die Konzerthighlights des neuen Jahres zu stürzen. Der Katzenclub ist da ja immer ein verlässlicher Termin im Januar, mit immer hochkarätigem Programm, das ein großes Spektrum altbekannter und neuer schwarzer Acts abdeckt. Heute Abend wird es richtig düster, hart und legendär, denn der Belgier Dirk Ivens – Mann der tausend Projekte – steht mit Dive auf der Bühne und wird die Kranhalle in ein Stroboskop- und Megaphon-Lärmgewitter tauchen, was ich persönlich ganz, ganz großartig finde. Ruhigere, aber nicht weniger verstörende Töne wird die Vorband Da-Sein anschlagen, ein aufstrebender Stern am experimentellen Dark-Ambient-Himmel. Das neue Katzenclub-Jahr kann kaum besser beginnen, oder? Weiterlesen

Need for Speed

714_EvilInvaders_CMYKDie Niederlande sind ja bekanntlich die Heimat der großartigen Peter Pan Speed Rock. Aber Speed Rock und Peter Pan, das ist vier Nachbarsjungs aus Belgien viel zu harmlos, es muss schon Speed Metal sein und der Name richtig böse klingen. Und so gründen die Belgier, Gitarrist und Sänger Joe, Gitarrist Max, Drummer Senne und Bassist Joeri, 2007 die Evil Invaders.
Nach der EP Evil Invaders von 2013 und dem beeindruckenden Debüt Pulses of Pleasure von 2015, das die Metal-Welt aufhorchen ließ, konnte die EP In for the kill mich 2016 nicht so recht überzeugen (Link zur Review). Im September letzten Jahres kam allerdings das lang erwartete zweite Album Feed me violence heraus, höchste Zeit also, die Entwicklung der Evil Invaders weiterzuverfolgen. Weiterlesen

Fünf Jahre Blasphemie am Ostersonntag

Ostersonntag in München. Die Sonne scheint zum ersten Mal seit Tagen, es weht ein laues Lüftchen, die Vögelein singen, und an der Isar tummeln sich Familien komplett mit Hund und Offroad-Kinderwagen in der fast schon ländlichen Idylle mitten in der Stadt. Klingt zum Kotzen, oder? Wie gut, dass es das Dark Easter Metal Meeting gibt! Bereits zum fünften Mal liefert Münchens eigenes grandioses Ein-Tages-Festival jedem Fan der etwas schwärzeren Spielarten der metallischen Klänge die perfekte Ausrede, sich nicht am Ostersonntagsspaziergang mit der Familie beteiligen zu müssen! Das Line-up dieses Jahr lässt keine großen Wünsche offen: Neben altbekannten Genre-Größen wie God Dethroned, The Vision Bleak und dem Headliner My Dying Bride werden (noch) nicht ganz so bekannte Acts in drei verschiedenen Konzerthallen im Backstage präsentiert. Und wie auch schon in den vergangenen Jahren macht sich das dynamische Trio Nekrist, torshammare und The Doc auf zum fast zwölfstündigen Musik-Marathon. Weiterlesen

Ein Konzert, so dunkel wie der Hintern einer schwarzen Katze

DSC_0696Kiss the Anus of a black Cat – seltsamer Name, großartige Band, so viel sei schon mal vorweggeschickt. Ursprünglich ein Soloprojekt des Belgiers Stef Heeren mit festen Live-Musikern, hat sich die Gruppe mit dem aktuellen Album To live vicariously offiziell zu einer vierköpfigen Band formiert. Auch der Stil – der sich seit den Psychedelic-Neofolk-Anfängen mit den letzten Alben in Richtung düsteren Wave-Indiefolk gewandelt hatte – hat eine Frischzellenkur verpasst bekommen, die neuen Songs klingen sehr viel elektronischer, teilweise auch punkiger; da pluckern und fiepen die Synthies neben harschen Gitarrenausbrüchen, doch zusammengehalten wird alles natürlich von der ein wenig an David Eugene Edwards erinnernden Stimme von Stef Heeren und den wunderbaren Melodien. Nach ihrem großartigen Auftritt auf dem WGT 2014 freue ich mich nun sehr, die Band im Münchner Feierwerk zu sehen. Weiterlesen

Im Schatten der Berge des Wahnsinns

saille-eldritchSaille ist der vierte Buchstabe des irischen Ogham-Alphabets, das insbesondere im vierten bis sechsten Jahrhundert dazu benutzt wurde, vor allem Personennamen in bestimmte Steine zu ritzen. Es wird etwa „sahy-leh“ ausgesprochen und bedeutet so viel wie „Weidenbaum“.
Und warum erzählt sie uns das? Weil es seit 2008 eine Melodic Black Metal Band dieses Namens aus dem schönen Belgien gibt, die Anfang November ihr drittes Album namens Eldritch auf den Markt bringen werden. Im Line-up der Belgier gab es kleinere Veränderungen, deswegen seien hier die derzeit aktiven Mitglieder kurz vorgestellt: Dennie Grondelaers (Vocals), Reinier Schenk (der nach dem Weggang von Didier Vancampo wieder am Bass zu hören ist), Jonathan Vanderwaal (Guitar & Clean Vocals), Dries Gaerdelen (Keyboards, Piano & Clean Vocals) und Kevin De Leener an den Drums, der den ausgeschiedenen Gert Monden ersetzt. Allein ein Blick auf die Funktionen der jeweiligen Bandmitglieder lassen erahnen, womit man es zu tun hat: Es wird episch und düster – und ziemlich gut! Weiterlesen