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Außen ein Engel und innen ein Punk

debbieDieses über 400 Seiten umfangreiche, gebundene Buch mit dem schönen Einband und den dicken, glänzenden Seiten macht von Anfang an Spaß. Es beinhaltet viele teils noch nie veröffentlichte Fotos, teils auf witzige Weise kreativ verändert, und viele Blondie bzw. Debbie Harry Porträts, die sie im Lauf der Jahre von Fans zugeschickt bekam.
Und da sind wir schon an einem Punkt, den ich so auch noch nicht wusste: Debbie Harry ist ein großer Kunst-Fan. Ursprünglich wollte sie „was mit Kunst“ studieren, kreativ war sie ohnehin, was man an ihren oft selbst gestalteten Kleidern bemerken konnte. Sie umgab sich viel mit Künstlern, schon immer, ob Graffiti-Künstler, Performance-Künstler, Schriftsteller oder Filmemacher. Andy Warhol hat einen Siebdruck von ihr gemacht und wurde ein guter Freund, ebenso H.R. Giger und viele Filmmenschen.
Aber ich will mal versuchen, dieses unheimlich umfassende Buch mit seinen vielen Eckpunkten und Anekdoten ein bisschen vorzustellen. Das ist gar nicht so leicht, denn mal wird chronologisch vorgegangen, dann bleibt es einfach auch an einem Gedankengang dran und spinnt den weiter.“Denis“, „Heart of glass“, „Call me“, „One way or another“, „Atomic“ … wer ist die Frau, die all diese herrlichen Klassiker hervorgebracht hat?
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No sleep til Brooklyn

Beastie_Boys_Seite_01Uff, das ist echt ein Wälzer, der mindestens so viel wiegt wie das überdimensionale VW-Kettengehänge von Michael Diamond seinerzeit. Aber groß und dick wie es ist, hat das Beastie Boys Buch auch viel zu bieten. Es gibt viele Fotos, die oft auch doppelseitig erscheinen und verschiedene sonstige Schnipsel. Mit langen Listen von Lieblingsliedern kann sich der Leser eigene Mixtapes erstellen, und man kann sogar einige Kochrezepte nachkochen. Am Ende vom Beastie Boys Buch findet man ein Register zum Nachschlagen und originellerweise einen Stadtplan von Downtown Manhattan, auf dem alle wichtigen Stationen eingezeichnet sind, von Ausgehspots über Aufnahmestudios bis hin zu den Privatwohnungen. Weiterlesen

Girls just wanna have fun!

 

Blondie_Pollinator

Da war dieser Sommer Ende der Siebzigerjahre, faule Mädchen auf einer reinen Mädchenschule hatten Sportunterricht. Sie mussten draußen auf der Aschenbahn ihre Runden drehen. Laaaaaangweilig! Ich gehörte dazu. Die Sportlehrerin arbeitete mit allen Tricks. Androhung von Verweisen, Extra-Runden, Eltern reinkommen lassen. Nicht ernst zu nehmen. Laaaaaaaaangweilig. Bis sie in ihrer Verzweiflung Musik nach draußen schallen ließ. Scheppernder Sound, fetzige Melodie, fragile, süffisante Stimme, rotziger Text:

Oh Denis doo be do,
I’m in love with you,
Denis doo be do,
I’m in love with you!

Dieses Lied hat mir Beine gemacht.

Once I had a love and it was a gas,
soon turned out had a heart of glass,
seemed like the real thing, only to find,
seemed like the real thing, only to find,
mucho mistrust, love’s gone behind.

Nix „mucho mistrust“! Meine Liebe zu Debbie Harry aka Blondie war erblüht, für immer.

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