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Ein arktischer Wintersturm

Ein windiger Mittwochabend in München lädt nun wirklich nicht dazu ein, das Haus zu verlassen. Es sei denn, die Argumente sind gut genug. Doch was könnte überzeugender sein als laute Musik norwegischer Provenienz? Zumindest ein gewisser Teil des Münchner Metal-Publikums hat sich aufraffen können, ins Backstage zu fahren, und absoluten Genre-Größen wie Abbath, 1349 und David Vincent mit neuem Projekt Vltimas die Ehre zu erweisen – aber bei weitem nicht so viele, wie es bei dem Line-up eigentlich hätten sein müssen. Weiterlesen

Blutrote Atombomben-Spermien greifen die Erde an

IProcession_Doom_Decimationn Chile erfolgt der Einschlag, und die Atompilz-Wolke, die nach dieser „Befruchtung“ emporsteigt, gebiert ein kosmisches Ungeheuer mit einem satanischen Grinsen. Was wie der schlechte Plot eines vergessenen B-Movies klingt, ist die schlichte Beschreibung des Cover-Artworks des dritten Albums Doom Decimation der Band Procession. In aller Regel lasse ich die Cover in der Rezension für sich alleine stehen, doch dieses Mal komme ich um einen Kommentar einfach nicht umhin.
Völlig sinnentlehrt ist das Cover allerdings nicht, denn Sänger und Gitarrist Felipe Plaza weist so alle Welt deutlich darauf hin, dass er die Band 2006 in Chile gegründet hat und Procession nach wie vor als chilenische Band betrachtet, auch wenn er mittlerweile in Schweden lebt. Außerdem haben sie mit ihren ersten beiden Full-Length-Alben The cult of disease und To reap heavens apart die Epic-Doom-Metal-Welt im Sturm erobert und auch alteingesessene Bands wie Candlemass oder Solitude Aeternus blass um die Nase werden lassen. Können Procession mit dem nun dritten Album Doom Decimation endgültig den Thron erobern? Weiterlesen

One big Family in the Name of Music

25 Jahre gibt es die israelische Metalband Orphaned Land nun schon, und das wird auf einer ausgiebigen Tour durch Europa gefeiert. Nach ihrem sensationellen Akustikkonzert vor ziemlich genau einem Jahr im Feierwerk, freue ich mich sehr, die fünf schon so schnell wiederzusehen. Orphaned-Land-Abende sind immer etwas ganz Besonderes, mit dieser familiären, grundentspannten Stimmung und tollen Musikern, die darüber hinaus noch unglaublich nette Menschen sind. Die Band setzt sich seit vielen, vielen Jahren für die Völkerverständigung im Nahen Osten ein, Politik und Religion hat bei ihren Konzerten keinen Platz, hier zählen nur die Menschen und natürlich der Metal. Mit im Gepäck haben Orphaned Land auch immer Bands aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen Stilrichtungen – der Abend verspricht also mal wieder äußerst spannend zu werden! Weiterlesen