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Völkerverständigung auf Orientalisch

 

Wie könnte man einen trüben, nassen Sonntagabend besser verbringen als auf der Couch? Richtig, man rafft sich auf und geht auf ein gutes Konzert – die Auswahl fällt an diesem Abend schwer, im Backstage rufen viele gute Bands nach mir, doch ich bleibe hart und gehe ins Feierwerk, denn schließlich kommen die phänomenalen Israelis von Orphaned Land extrem selten als Headliner auf Tour, das darf man nicht verpassen. Noch dazu befinden sie sich auf einer Akustiktour und haben mit dem Stimmgewalt-Chor aus Berlin und den Leipzigern molllust, die ihren Opera Metal ebenfalls akustisch präsentieren werden, ein hochinteressantes Begleitprogramm. Orphaned Land konnten bereits im April im Vorprogramm zu Blind Guardian (Bericht) das Münchner Publikum schon voll und ganz von sich überzeugen, und ich bin sehr gespannt, was sie sich für diesen Abend einfallen lassen. Weiterlesen

Gewagt und gewonnen

satyricon_live-at-the-operaBlack Metal und Oper – geht das? Aber natürlich, vor allem in Norwegen, dem Land, in dem Black-Metal-Bands ganz selbstverständlich im abendlichen Fernsehprogramm auftreten können, ohne gleich wie in Deutschland in die Unheilig-Falle zu tappen und danach ihre Glaubwürdigkeit an den Nagel hängen zu müssen. Kaum ein Land ist zudem musikalisch experimentierfreudiger und den verschiedensten Kollaborationen aufgeschlossener. Satyricon gehören seit über zwanzig Jahren zur Speerspitze des norwegischen Black Metals und haben sich schon früh in ihrer Karriere durch das Austesten der Genregrenzen ausgezeichnet. Rockige und groovige Elemente zogen in ihren Sound ein, auch das Äußere speziell von Frontmann Satyr veränderte sich zusehends (wir erinnern uns an die halb-liebevolle Bezeichnung „Gucci-Metal“), was aber der musikalischen Durchschlagskraft nie Abbruch getan hat. Wer hat nicht schon freudig die Rübe zu „Black Crow on a Tombstone“ oder „Now, Diabolical“ geschüttelt? Eben. Weiterlesen