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Weckruf: „Here are the dead“

Um den Jahrtausendwechsel gab es ein großes Batcave und Deathrock Revival, allen voran mit Cinema Strange und Antiworld. Doch auch Bloody Dead And Sexy gehörten zur Speerspitze der Vorreiter und räumten so manches Festival ab. Acht Jahre nach ihrem letzten Album Bad Ambient melden sich Bloody Dead And Sexy zurück, mit Sänger Rosa Iahn, Drummer Björn Henningson, dem Gitarristen Matias 13 und Bassist Tim Schande. Wer hätte damit noch gerechnet. Gerade in diesem Schnittmengen-Bereich von Batcave und Deathrock ist in den letzten Jahren wenig passiert, und es schien, als sei das Genre eingeschlafen. Nun aber ist das fünfte Album Fade to glitter über Alice in… / Dark Dimensions Label Group erschienen, und das gibt Anlass zur Hoffnung, dass dieses zusammen mit den kürzlich vorgestellten Götterdämmerung (Link zur Review) ein Weckruf sein möge. Weiterlesen

Next stop Krakow

MekongMekong, da denke ich sofort an den großen Fluss, der nacheinander durch China, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam fließt, sich also einmal quer durch Südostasien schlängelt. Und da es sich hier ja aber um eine Band handelt, kommt mir zwangsläufig die französische New-Wave-Rock-Band Indochine in den Sinn. In diesem Fall weist Mekong allerdings ins polnische Krakow und ist das musikalische Projekt des in Portugal geborenen Renato Alves. Der Gesang ist aber im international verständlichen Englisch gehalten. End of the world ist sein Debütalbum und im Mai auf Icy Cold Records erschienen. Weiterlesen

French Freaks

Wenn man an Batcave und Deathrock denkt, kommen den meisten Namen aus England (Alien Sex Fiend, Sex Gang Children) und Kalifornien (Christian Death, 45Grave) in den Sinn. Doch in einem von unbeugsamen Galliern bevölkerten Dorf – ok, lassen wir das. Dennoch, in den frühen 80ern gründete der damals erst dreizehnjährige Emmanuel Hubaut, manchen besser bekannt als Count of Eldorado, zusammen mit Goliam in der französischen Normandie Les Tétines Noires. Sie saugen besagte Einflüsse auf und erweitern diese um zum Teil vom Dadaismus inspirierte französische Texte und eine starke künstlerische Komponente und arbeiten wiederholt mit dem Künstler Joël Hubaut zusammen. 1998 wurden sie schließlich sogar von Christian Death gecovert. Weiterlesen

Gothic Rock meets Death Rock meets Black Metal

coverErst kürzlich hatte ich mittels des Samplers Night Voices – Volume 1 das DIY-Underground-Label Occult Whispers Records aus Chicago vorgestellt (Link). Eine Veröffentlichung hat es mir besonders angetan: Lock Howl ist ein Ein-Mann-Projekt von James McBain aus dem englischen Aberdeen. Damit ist er natürlich bestens vertraut mit tristem und Melancholie erzeugendem nasskalten Regenwetter, das so unnachahmlich die Postpunk- und Gothic-Rock-Szene beeinflusste. Doch das ist McBain nicht genug, und so lässt er sich auch von der anderen Seite der Nordsee inspirieren, den tiefen und düsteren Wäldern Norwegens, wiederum Einfluss für die dortige Black-Metal-Szene. Weiterlesen

Modern und retro zugleich

second stillDas Plattencover von Second Still ist eines derjenigen, die man sieht und quasi sofort weiß, da ist richtig gute Musik aus dem Gothic-Bereich drin. Was verbirgt sich also dahinter? Second Still sind eine klassische Dreierbesetzung aus Los Angeles in Kalifornien. Aber Moment mal, Kalifornien? Sommer, Sonne, Strand und Gothic – kann das gutgehen? Warum nicht, schließlich stammen auch Legenden wie Christian Death und 45Grave aus der Gegend. Weiterlesen

Tribal Gothic Rock aus Frankreich

NovaEtVeteraDie französische Band Nova Et Vetera aus Paris besteht schon seit 1998, dennoch ist jetzt erst ihre zweite LP Lightnings erschienen. Sie selbst haben für ihre Musik die Schublade Tribal Gothic Rock kreiert, was mich neugierig gemacht hat. Auch von Performance-Kunst lassen sie sich inspirieren und führen bei Konzertauftritten ein Pagan-Ritual durch. Das Cover der LP ziert ein Kreis aus unzähligen Einzellinien, der mich irgendwie an Neo-Tribal-Tattoo-Art erinnert und gleichzeitig sowohl sehr hohes Alter als auch Unendlichkeit ausstrahlt. Aber lassen wir die Langrille selbst sprechen. Weiterlesen

Samstag, 14.05.2016

Phoebe

Den Samstag starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück erst einmal mit einem Stadtbummel, statteten der schönen Nikolaikirche einen ausgiebigen Besuch ab, danach ging es zur ziemlich vollen und irgendwie prolligen Moritzbastei, bevor wir uns dann am frühen Abend in Richtung Musikalische Komödie aufmachten, wo wir circa eineinhalb Stunden anstehen mussten für das Musical Dracula. Es war zwar kalt und windig, aber man kam wie immer mit netten Leuten ins Gespräch. Da wir früh genug dran und nah genug an der Eingangstür waren, bekamen wir zwei Karten aus dem kleinen Kontingent von 50 Stück für WGT-Besucher. Es gab noch einen kleinen Snack, ein kleines Glas Wein und danach zweieinhalb Stunden Augen- und Ohrenschmaus. Der amerikanische Komponist Frank Wildhorn hat die Geschichte um den Grafen Dracula und seiner Suche nach frischem Blut zu einem tollen Horror-Musical gemacht. Die Bühne düster, die Gestalten ebenso, wie passend zum WGT! Immer wieder schön war es auch, das fein herausgeputzte „normale Publikum“ zu beobachten, wie sie so unfreiwillig mit dem schwarzen Volk interagieren musste. Aber: es klappte, und zwar gut! Weiterlesen