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Das Ableben des Patriarchen

Ein Dorf in Mecklenburg. Die Beerdigung von Wolf-Dieter Meurer bringt endlich wieder alle zusammen: Familie, Angehörige, Freunde. Im erfüllten Leben des Patriarchen ist einiges passiert: die Flucht einer Tochter in den Westen, der Verlust seines besten Freundes, die Scheidung von seiner ersten Ehefrau und die zweite Familiengründung mit der deutlich jüngeren Gaby aus dem Westen.
Das Lebensmotto des Verstorbenen – Kurs halten trotz schwerer Stürme – gilt natürlich auch für den Familienbetrieb „Meurer Sanitär“, gegründet gleich nach der Wende 1990. Als sein Nachfolger sieht sich Sohn Mario, die treue Seele. Er möchte die ganze Familie ins Boot holen, sogar seinen Bruder Thorsten, der überraschend bei der Trauerfeier auftaucht. Die Weichen für den Neuanfang stellen jedoch nicht die Kinder und Enkel, sondern der Dahingeschiedene selbst durch seinen letzten Willen, der ein böses Erwachen bewirkt.

©ARD-Mediathek

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Was tun, wenn man sich im Spiegel selbst nicht mehr erkennt?

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Zuerst passiert mir ein kleines Malheur an der Kinokasse: Ich bitte um zwei Karten für „Honigmond“. Der Mann an der Kasse und die Leute um mich herum schauen verwundert oder schmunzeln. Ich erhalte eine klitzekleine Ahnung davon, wie es ist, wenn im Kopf falsche Sachen passieren.

Mit Kleinigkeiten fängt es an: Bei der Beerdigung seiner Frau verzettelt sich Amandus (Dieter Hallervorden) bei seiner Rede, hält sich lang mit uninteressanten Details auf, und am Ende verabschiedet er sich von seiner Mutter anstatt von seiner Frau. Kurze Zeit später geht der Witwer aufs Polizeirevier und meldet seine Frau als vermisst, mit einem Jugendfoto von ihr. Von der Polizei findet er nicht mehr nach Hause. Sohn Niko (Til Schweiger) und Enkelin Tilda (Emma Schweiger, Til Schweigers Tochter) fahren zu ihm, und der Besuch artet dermaßen aus, dass klar wird, Amandus kann nicht mehr alleine wohnen und auf sich aufpassen.