Im letzen Jahr haben wir euch den in Kalifornien lebenden Solokünstler Accumortis mit seiner Single „Deathwave“ bei unseren Musik-Tipps (hier entlang) vorgestellt. Das gleichnamige Album ist kürzlich über das australische Label Nowhere Now Records erschienen. Seit 2017 veröffentlicht Accumortis seine faszinierenden „Deathwave-Klänge“ – der Sound ist cold, dark, & minimal. Die bisherigen Veröffentlichungen haben uns neugierig gemacht!
Beiträge
Tanzt durch die Nacht!
Waveclash – die großartige Debüt-EP von Rue Oberkampf gehört mit zu den spannendsten Neuveröffentlichungen des Jahres 2018. Seitdem ist das Passauer/Münchner Trio stets präsent. Wenn nicht gerade an neuen Songs und Videos gearbeitet wird, sind Julia, Damien und Michael auf Festivals und den Tanzflächen dunkler Szene-Clubs unterwegs und begeistern ihre stetig wachsende Fangemeinde mit ihrem ganz eigenen und unverkennbaren elektronischen Rue Oberkampf-Sound. Für den ersten Longplayer Christophe Philippe haben sich Rue Oberkampf eineinhalb Jahre Zeit genommen – Zeit für ein extrem vielseitiges Album mit ausgefeilten musikalischen Ideen und fantastischen Arrangements – Zeit für Weiterentwicklung, Liebe zum Detail und klangliche Facetten – Zeit, um den ColdEBMigenTechnoPunkWave perfekt in die Spur und auf die Tanzflächen zu bringen! Weiterlesen
Das Spiegelbild des Dorian Gray
Wir rezensieren Nairod Yarg, Google Translate und ich. „Aufgabe oh so schwer!“, sagt es beim Übersetzen der französischen Homepage. Pah, sag ich, ganz einfach: Ihre Einflüsse nennen sie ja freundlicherweise gleich auf ihrer Homepage, und wer sich vorstellen kann, wie Oscar Wilde, Banksy, David Lynch und Virginie Despentes unter einem musikalischen Hut klingen, kann sich bestimmt auch vorstellen, was Nairod Yarg machen. Das Label, das die Band ihrer eigenen Musik gibt, ist schlicht „cold-loud“, und wer bin ich, das besser wissen zu wollen? Ansonsten: Die sind sehr, sehr gut. Fertig!
Extended version: Nairod Yarg sind Sébastien Ficagna und Rudy Centi aus Villefranche-sur-Saône (nahe Lyon), Frankreich. Sie kannten sich bereits von dem früheren Bandprojekt Plastic People, und als sie sich im Sommer 2018 beide ohne Band wiederfanden, forderten sie sich selbst und gegenseitig heraus: zehn Songs in zwei Monaten und einen Monat drauf den ersten Gig! Offenbar übererfüllten sie diese Vorgabe, denn auf ihrem selbstbetitelten Erstling finden sich bei einer Lauflänge von gut 34 Minuten sogar elf Songs. Wenn es denn eine Genre-Zuordnung geben muss, wäre Postpunk mit starkem Wave-Einfluss (der Bass! und der Drumcomputer!) und Noise-Rock-/Metal-Elementen (die Gitarre!) vermutlich nicht falsch – und käme doch nicht wirklich an das heran, was auf dieser Platte alles passiert.
Lasset all eure Hoffnung fahren
Der französische Musiker Nicolas Albin aus Poitiers ist manchen vielleicht aus der Band Lower Savage bekannt, wo er die zweite Hälfte neben Eleanor Lattner bildet. Sein Solowerk lief bislang unter dem Namen Sludge, doch nach fünfzehn Jahren wurde es Zeit für einen Namenswechsel, da der alte Name in der Musiklandschaft inzwischen inflationär verwendet wird. Mit Then Came The Rain geht sein musikalisches Schaffen nun weiter. Das Album Eigengrau ist bereits letztes Jahr pünktlich zur Vorweihnachtsdepression erschienen, aber manchmal kommen Rezensionsschreiber leider nicht rechtzeitig hinterher. Nichtsdestotrotz möchte ich euch dieses tolle Album nicht vorenthalten, das Albin komplett selbst eingespielt hat. Weiterlesen
Ein Album, das brennt
Pete Burns ist ein Multiinstrumentalist, Remixer und Produzent aus Edinburgh, der mit seinem Projekt Kill Shelter vielversprechende jüngere Underground-Acts auf dem Album Damage vereint hat. Nicht verwechseln sollte man ihn mit dem bereits leider verstorbenen gleichnamigen Pete Burns, der vor allem als Sänger der New Wave Band Dead Or Alive bekannt geworden ist. Auf jedem Song mit einem Gast zu arbeiten ist sicherlich aufwendig, aber auch ein sehr interessanter Ansatz, der ein abwechslungsreiches Album verspricht. Alle Tracks thematisieren körperliche oder seelische Schmerzen, die wir uns selbst oder anderen zufügen. Der Albumtitel Damage ist also gut gewählt. Manic Depression Records haben das bereits letztes Jahr herausgebrachte Album Damage nun endlich auch in Vinyl veröffentlicht. Weiterlesen
Ich bin dead
Die erst 2016 im portugiesischen Lissabon gegründeten She Pleasures Herself lassen nicht nur mit ihrem Bandnamen aufhorchen, denn mit ihrem Debütalbum Fetish offenbaren sie Interesse für abgründige zwischenmenschliche Neigungen, auch mit der düsteren Musik zwischen Cold Wave und Gothic Rock machen sie sich einen Namen im europäischen Gothic-Underground. David Wolf übernimmt dabei neben Bass und Gitarre auch die Synthesizer und die Produktion, Nuno Francisco ist für die Drums und das Programming zuständig, und Nuno Varudo verleiht der Band seine Stimme. Live wird die Band außerdem von Leticia Contreiras am Synthesizer unterstützt. Pünktlich zum WGT ist nun das zweite Album XXX bei Manic Depression Records erschienen. Weiterlesen
Dunkle Verbündete
Der dritte Katzenclub dieses Jahres wird entgegen der Tradition heute nicht von DJ Shadowboy beschallt, sondern das Veranstalterteam hat wieder ein Konzertpaket für uns geschnürt, nach dem man sich die Finger lecken darf. Auf dem WGT bestand quasi keine Chance, Light Asylum im Alten Stadtbad zu sehen, so lang war die Schlange vor dem Gebäude – hier spielt Shannon Funchess im Kranhallen-Wohnzimmer. Die Lokalmatadoren Rue Oberkampf (und unsere Band der Woche im April 2019) sieht man zwar etwas öfter auf heimischen und anderen deutschen Bühnen, aber ich habe es bisher tatsächlich geschafft, das Trio noch nicht live zu sehen. Unerhört! Da zusätzlich zu den Konzerten natürlich auch die bewährte Katzenclub-Party auf zwei Tanzflächen lockt, freue ich mich wirklich sehr auf diesen Abend. Weiterlesen
Je t‘ aime – moi, je t’aime aussi
Sinnigerweise aus Paris, der Stadt der Liebe, stammt die französische Band JE T’AIME, was ja bekanntermaßen übersetzt „ich liebe dich“ heißt. Die drei Mitglieder sind Dany Boy (Gesang und Synthies), Tall BastArd (Bass und Gitarre) und Crazy Z (Bass und Synthies), die fleißig am selbstbetitelten Debütalbum Je t’aime gearbeitet haben, seit die überaus positiven Reaktionen auf den zuerst veröffentlichten Song „The sound“ sie beflügelt haben. So wurde auch Manic Depression Records auf das Trio aufmerksam. Widmen wir uns also der Liebesbotschaft. Weiterlesen
Cold and Death
Von Night Train To Nowhere haben wir euch im Webzine bereits die überaus hörenswerte EP Dance of horns vorgestellt (Link zur Review). Xzvrey von The Last Oath nutzt sein Nebenprojekt Night Train To Nowhere als weitere Spielwiese, um sich musikalisch zu verwirklichen. Unterstützung erhält er dabei von Jean-Phillipp Torres (Vivid Atmosphere, Dark Line Spectrum) am Keyboard und im Mixing der Tracks. Nun gibt es ein neues Lebenszeichen mit der EP Pictures at a damnation, die ich mir natürlich nicht entgehen lassen möchte. Das Konzept der Songs dreht sich um einen ideenlosen Maler, der für Inspirationen einen Pakt mit einem Dämon schließt. Weiterlesen
Ein Ritual, das verzaubert
Zanias ist die musikalische Inkarnation von Alison Lewis, die bereits mit Linea Aspera und Keluar für gehörig Wirbel in der Cold-Wave- und Elektroszene sorgte und seit einigen Jahren solo ihre Visionen und Gefühle in Form von mitreißenden Tracks veröffentlicht. Nach den EPs To the core aus dem Jahr 2016 und 23.10.14 aus dem Jahr 2015 liegt nun mit Into the all das erste Full-Length-Album der vielseitigen Künstlerin vor, das sicher nicht nur von mir sehnsüchtig erwartet wurde. Beim Katzenclub im Dezember 2018 gab es schon einige Songs zu hören, die das Publikum verzauberten. Doch Into the all hat noch viel mehr zu bieten. Weiterlesen