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Geh mal ein Risiko ein

 

Le Comte Caspar, Klarinettist und Sänger des „Kammercores“ Coppelius hat für das neue Album „Wunsch ist Wunsch“ von Feuerschwanz ein Lied geschrieben. Mit „Jungfernkranz“ begibt er sich auf neue musikalische Wege und stand für eine kurze Befragung zur Verfügung.

Kyra Cade: Werther Comte Caspar, zur Überraschung vieler ist auf dem neuen Silberling der Gruppe Feuerschwanz ein Liedlein zu finden, das Ihnen zugeschrieben wird. Wie kommt es denn dazu? 
Le Comte Caspar: Wir haben die Kapelle Feuerschwanz öfter auf Festivals getroffen, ein lustiger Haufen! Eines Abends kam es nach einem schönen und anstrengenden Konzerttag zum kulturellen Austausch: Hauptmann Feuerschwanz lieh mir sein Lieblingstrinkhorn, gefüllt mit Met, und ich ließ ihm durch Bastille einen Absinth bereiten. Berauscht von den unbekannten Getränken kamen wir auf viele wirre Gedanken. Als der Kater abgeklungen war, blieb die Idee hängen, ein Lied für den Haufen zu schreiben.

K. C.Bereitete es Ihnen Vergnügen, einmal einen Liedtext zu schreiben, der in dieser Form, Sprache und mit den sexuellen Anspielungen nicht zu dem bisher bekannten coppelianischen Liedgut passt? 
LCC: Genau! Es war wie Urlaub! Wussten Sie übrigens, dass Carl Maria von Weber bereits im 19. Jahrhundert ein Stück zum Thema „Jungfernkranz“ geschrieben hat? Im „Freischütz“, wo es übrigens auch einen Max und einen Kaspar gibt! Das Lied wurde damals in jeder Gasse gepfiffen!

K.C.Ist „Jungfernkranz“ eine einmalige Ausnahme, oder wird man in Zukunft mehr Melodien oder Texte von Ihnen fernab von Coppelius finden können?
LCC: Wir werden sehen. Bis jetzt habe ich nichts Konkretes vor dem inneren Ohr, doch so ein Ausflug in andere musikalische Richtungen ist immer ein großer Spaß! Auch wenn man dabei in den sauren Apfel beißen muss, für galvanische Gitarren zu schreiben.

Man soll nichts spalten, was die Welt zusammenhält 

K. C.Bleiben Sie Coppelius dennoch treu oder sind Sie die ständigen Auseinandersetzungen mit Herrn Coppella leid? Diese gipfelten ja sogar in Handgreiflichkeiten, wie der aufmerksame Zuschauer sehen konnte. [Anm.: Anspielung auf den Clip „Risiko“, zu sehen bei youtube]
LCC: Keine Angst! Wie könnte ich es auch nur einen Tag ohne die ständigen Sticheleien und Streitereien mit Max Coppella ertragen! Und wenn ihm in Zukunft eines meiner neuen Werke missfällt, so kann ich glaubhaft damit drohen, dass es dann doch ebenso gut auch eine andere Kapelle spielen könnte!

K. C. Nun sind die Herren von Feuerschwanz älter als Sie selbst, was ein seltenes Phänomen ist. Das Mittelalter trifft auf einen Herrn des 19. Jahrhunderts. Wer lernt hierbei von wem – und was? 
LCC: Wenn die Herren und Damen Feuerschwanz eine tiefergehende musikalische Analyse wagen, was ihnen aufgrund der vorliegenden Partitur nicht schwerfallen sollte, so können sie viel über raffinierte Mehrstimmigkeit lernen! Max Coppella im Übrigen auch! Und ich habe so einige derbe Zoten vom Haufen gelernt, die hier wiederzugeben mir meine gute Erziehung und mein natürliches Schamgefühl verbieten!

K. C.„Wunsch ist Wunsch“ – Was wünscht sich Le Comte Caspar?
LCC: Eine gute Frage! Wie viele Seiten Platz werden mir gewährt, um sie zu beantworten?
Nun, ich will mich auf das Dringendste beschränken: Ich wünsche mir, dass die Landsleute unseres japanischen Schlagzeugers Nobusama die fürchterlichen Katastrophen in ihrem Land möglichst schnell und möglichst gut überwinden können. Ich habe zwar schon immer gesagt, dass man nichts spalten sollte, was die Welt zusammenhält, aber nun ist es zu spät.
Die hochgeschätzten Fanatiker unserer Kapelle überlegen sich gerade auch eine Spendenaktion für Japan, das ist sehr anständig von ihnen!
Und natürlich wünsche ich mir, dass der „Jungfernkranz“ bei der Gefolgschaft der Kapelle Feuerschwanz gut ankommt!

Le Comte Caspar wird sich ab Freitag, 01.04.11, auf erneute „Konzertante Reise zum Ruhme des Zinnober“ begeben, natürlich mit den Herren von Coppelius. Erst in der letzten Woche erschien die Musikvideographie zu Risiko, welche auf youtube zu sehen ist. In dieser Woche, also nur kurze Zeit vor der konzertanten Reise, veröffentlicht Coppelius ein neues Musikstück – vorerst allerdings nur im Internet zu hören.