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Hausmusik der besonderen Art

Go-Ahead-And-Die-Unhealthy-MechanismsHinter Go Ahead And Die stecken Max Cavalera (Ex-Sepultura, Ex-Nailbomb, Soulfly, Cavalera, Killer Be Killed), den ich eigentlich nicht vorstellen muß, und sein Sohn Igor Amadeus Cavalera. Die beiden Gitarristen teilen sich den Gesang, und Igor spielt zusätzlich noch den Bass. Er ist tatsächlich auch der Bandleader, sodass es sich hier quasi um Hausmusik handelt. Von der mit Igor gemeinsamen Band Healing Magic sitzt Johnny Valley am Schlagzeug, der außerdem noch mit Black Braid aktiv ist. 2021 ist das selbstbetitelte Debüt herausgekommen, nun ist der Nachfolger Unhealthy mechanisms über Nuclear Blast da. Weiterlesen

Live too fast, still not die – before I get old

Mit reichlich pandemiebedingter Verspätung findet nun doch noch endlich das Konzert von New Model Army in München statt. Immerhin gab es ja letztes Jahr das bestuhlte und trotzdem tolle akustische Biergarten-Konzert von Sänger Justin Sullivan (Link zum Bericht) mit seinem Solo-Album Surrounded, bei dem es auch einige NMA-Songs zu hören gab. Heute hingegen gibt es wieder die volle Rock-Show. Als Vorband sind Donkeyhonk Company angekündigt, von denen ich noch nie im Leben etwas gehört habe. Im Lauf der Jahre habe ich aber so einige seltsame Vorbands gesehen, und da dies eher die Regel ist, sollte man sich davon nicht verunsichern lassen. Weiterlesen

Groove me to Death Punk

DoldreyDoldrey ist eine junge und 2019 gegründete Band aus Singapur, deren Debütalbum Celestial deconstruction kürzlich auf Pulverized Records erschienen ist. Das Artwork stammt von dem indonesischen Künstler MFAXII, doch weitere Infos zu den Musikern liefert der Pressetext leider nicht, ebenso wenig wie das Internet.
Der Name Doldrey bezieht sich auf eine Festung aus dem Fantasy-Manga Berserk, der von dem Japaner Kentarō Miura erschaffen wurde – das hat zugegeben Google mir verraten. Dennoch klingt die Band denkbar wenig fernöstlich, sondern schielt etwas überraschend nach Schweden. Weiterlesen

Linksradikaler Black Metal

In der Nachlese über das Dark Easter Metal Meeting (Link Tag 1, Link Tag 2) bin ich über die Anarcho-Band Gravpel gestolpert, und so kommt es zu diesem Artikel. Nachdem wir ja schon linksradikalen Schlager vorgestellt hatten (Link), geht es heute um eine weitere, zunächst etwas überraschend anmutende Musikrichtung: Linksradikaler Black Metal. Dies mag insofern etwas überraschend sein, weil das Genre Black Metal gerne in die rechte Schublade gesteckt wird. Denn natürlich gibt es einige Vertreter, die sich dort wohl fühlen im Bereich des NSBM, des National Socialist Black Metal. Dies darf aber eben nicht verallgemeinert werden, denn für genügend Menschen bedeutet NSBM nichts anderes als Nonessential Shitty Black Metal.
Diese Gegenbewegung nennt sich RABM, Red and Anarchist Black Metal, die sich klar gegen menschenverachtende Ideologien wendet und sich politisch linksorientiert äußert. Weiterlesen

Das Statment von 偏執症者 (Paranoid):

DIE HARDS! Let us introduce our latest creation and release; “KILL THE LIGHT“, a 2-track digital single. Out now and available via most streaming services and digital platforms as of today Wed. March 30th, 2022. Paranoid Northern Discs (PND18-DIGI).

Recorded in Studio Mangel, Frösön, February 2022. Produced and engineered by Joakim Staaf-Sylsjö. Mixed by Daniel Mikaelsson and mastered by Roger Bergsten at Nevo Studios. Guest vocals on “Dead Barren Wastes” by Nox (Craft). Cover artwork by Joe BB. Weiterlesen

Statement aus Frösön

PND-Cursed_Press_Frontcover_webDie von Venom und Disclose beeinflussten Schweden 偏執症者 (Paranoid) aus Frösön haben mit ihrem neuesten Werk Cursed ein Statement gesetzt, das den aktuellen Zustand der Band präsentiert. Damit dieser möglichst roh und unverfälscht bleibt, haben sich 偏執症者 (Paranoid) entschieden, Cursed zunächst nur digital zu veröffentlichen, um die Zahl der beteiligten Personen so gering wie möglich zu halten. Das Bandgefüge ist stabil und besteht aus Sänger und Gitarrist Henrik Låsgård, mit Bassist und zweiter Stimme Joakim Staaf-Sylsjö und Emil Bergslid am Schlagzeug. Sie haben sich laut Presse-Text neuen Einflüssen geöffnet wie traditionellem schwedischen Folk, mit dem ich mich leider gar nicht auskenne, verflucht. Weiterlesen

Wie eine Abrißbirne

Paranoid-OutRaisingHell_ALBUM-front_klein偏執症者 (Paranoid) aus dem schwedischen Frösön begeisterten mich bereits mit ihrem letzten Album Heavy mental Fuck-Up! (Link zur Rezension). Nur zu gern mache ich mich nun über ihr neuestes Werk, Out raising hell, her. Das Trio ist unverändert geblieben, dabei sind also Henrik Låsgård mit Gitarre und Gesang, Joakim Staaf-Sylsjö mit Bass und Gesang und Schlagzeuger Emil Bergslid, die vorher schon bei Bands wie Mob 47, Brottskod 11 und Warvictims gespielt haben. Der japanische Einfluss ist sofort auf dem Cover erkennbar: ein dämonischer Samurai-Krieger, der ein Nieten-Outfit wie von JudasPriest-Sänger Rob Halford trägt. Metal, Japan und Crust Punk – die dritte, bitte. Weiterlesen

Wo das Tageslicht stirbt

Tulpa_a3204014035_10Tulpa ist eine italienische Viererband aus Parma, die 2017 von Sänger und Gitarrist Alessandro Coletta (Nocturnal Depression), Bassist Andrea Artusi (Arcana Liturgia) und Drummer Kyoo Nam „Asher“ Rossi (Forgotten Tomb, Caronte, Whiskey Ritual) gegründet worden ist. Der zweite Gitarrist Matteo Cordani ist nach dem ersten Auftritt dazugestoßen. Ihre erste EP Fear of fades ist 2017 erschienen, und diese machte mich nun mit ihrem Blackened Crust Punk auch neugierig, als die Rezensionsanfrage für das Debütalbum Unhealed in der Redaktion eingetrudelt ist.
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Set the spirit free

Indian Nightmare Bandcamp

Indian Nightmare Bandcamp

Die 2014 gegründete Band Indian Nightmare ist eine multinationale Truppe mit Musikern aus Indonesien, Italien, Mexiko und der Türkei. Neben den beiden Gitarristen Dodi Nightmare und Butch Fury steht Cedro am Bass, Lalo trommelt die Felle und Poison Snake steuert den Gesang bei. Sie haben sich einem Song nach selbst zu War-Metal-Punx ernannt und verarbeiten so auch folkloristische Einflüsse ihrer jeweiligen Heimatländer. Berlin ist jedoch die Basis, von der aus sie sich mit ihrem Debütalbum Taking back the land (2017) schnell einen Namen machten, sowohl im Underground Metal als auch in der Crust-Punk-Szene. Nun ist bei High Roller Records der Nachfolger By ancient force erschienen.
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Für immer Punk – Part 4/4

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Immortal Bar, Bangkok

Typhoon, den wir in der Mohawk Bar kennengelernt hatten, hat uns sein Kommen schon angekündigt, und so machen wir uns mit dem Taxi auf zur Immortal Bar. Nicht weil wir so dekadent sind, sondern weil das der einfachste und zugleich billigste Weg ist. Dort angekommen sehen wir ihn gerade noch mit zu Spikes gestylten Haaren in den 7Eleven ums Eck reinstolpern, also lauern wir ihm erst auf und holen uns dann auch noch ein Kaltgetränk. Vor der Immortal Bar treffen wir auf seine Freunde von der Band Chaos Of Society. Die Jungs haben schicke bunte Irokesenhaarschnitte, keine Ahnung wie das bei der Luftfeuchtigkeit hier hält. Überhaupt ist gutes Styling wichtig, mit ihren Nietenwesten sehen sie aus, wie man sich gute Punks eben vorstellt. Typhoon trägt sogar eine Lederjacke trotz der Wärme, wir haben nachts noch ca. 28° Celsius. Weiterlesen