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Nirvana? Langweilig!

Kummer-im-WestenErneut begleiten wir den Protagonisten Anton Kummer, den wir schon mit Düsterbusch City Lights kennengelernt haben (Link zur Rezension), wo er zu Zeiten der DDR mit dem Club Helden des Fortschritts Punk- und New-Wave-Konzerte veranstaltet hat. Mittlerweile ist die Mauer gefallen und die DDR als solche ist Geschichte.
Kummer im Westen, natürlich ist der Titel doppeldeutig zu verstehen. Nach dem Ende der DDR macht Anton Kummer die ersten Erfahrungen im glorreichen Westen. Doch so toll, wie er es sich immer ausgemalt hat, alles, wovon er immer geträumt hat, so toll ist das in der ersten Zeit dann doch nicht. Mit der Wirklichkeit konfrontiert ist er schnell ernüchtert und erleidet einigen Kummer. Weiterlesen

Too Much Future

Tim MohrWährend für die Punks im Westen das berühmte „No Future“ der maßgebende Schlachtruf war, weil sie durch die vorherrschende Massenarbeitslosigkeit und den Ausbildungsplatzmangel sowie einen drohenden Atomkrieg keine Perspektive sahen, hieß es für die Punks im Osten in der damaligen DDR dagegen „Too Much Future“, weil das gesamte Leben durch die verschiedenen Staatsorgane bereits vorausgeplant war. Freie Entfaltung und Selbstbestimmung waren kaum möglich. Die Unzufriedenheit und der Frust der Jugendlichen war ein idealer Nährboden für die Saat des Punk, die schließlich das verhasste DDR-Regime zu Fall bringen sollte.
In weitestmöglich chronologischer Reihenfolge berichtet Tim Mohr in Stirb nicht im Warteraum der Zukunft, wie es dazu kam. Durch Schicksale von Einzelpersonen und vielen großen und kleinen Ereignissen wird dieser wenig beachtete Teil der deutschen Geschichte lebendig. Er reicht von den Anfängen der Punkzeit bis in die 2000er Jahre hinein, weil Ostpunks nach dem Fall der Mauer das Gesicht Berlins und dessen Clublandschaft nachhaltig prägen. Das Berghain ist bis heute einer der berühmtesten Clubs weltweit. Weiterlesen

Danzig – Darmstadt – Dallas – Düsterbusch

146_27018_166455[1]Der Leser erfährt aus der Ich-Perspektive der Hauptfigur Anton Kummer, wie er in dem kleinen Kaff Düsterbusch aufwächst. Durch viele kleine Geschichten baut sich langsam sein Werdegang auf, und man kann sehr gut miterleben, wie Anton zu dem jungen Mann heranreift, der keine Lust hat, sich linientreu der Parteiführung anzupassen und den kleinbürgerlichen Mief auf dem Dorf und der DDR überhaupt zu ertragen. Schon früh lernt er Existentialisten und Hippies kennen, die die staatlichen Obrigkeiten ablehnen, was ihn nachhaltig beeinflusst. Immer wieder hat er Ärger in der Schule, Ärger bei der Lehrstelle und Ärger auf der Arbeit. Das einzige, was ihn wirklich interessiert, ist Westmusik, die ihn die Freiheit spüren lässt, die ihm im täglichen Leben fehlt.

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Görlitzer Kriminalfälle

 Mord in der BackstubeSpielende Kinder entdecken im Keller einer Bäckerei im Görlitz der 60er Jahre eine verstümmelte Frauenleiche. Wer ist die Tote? Wie kommt sie in diesen Keller? Wer ist der Mörder und warum wurde sie so brutal zugerichtet?

Juli 1965: die elfjährige Roswitha Buder trifft sich mit ihrer Freundin zum gemeinsamen Altstoffsammeln. Die Mädchen teilen sich die Straßenseiten auf und wollen sich am Ende der Gasse wieder treffen, doch Roswitha verschwindet spurlos zwischen den Häusern. Bald gerät der seit Jugendtagen auffällige Kuno Peschel ins Visier der Polizei und tatsächlich wird kurz darauf das tote Mädchen, vergraben unter den Küchendielen von Peschels Wohnung gefunden… Weiterlesen