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Immer weiter, nur nicht stillstehen

Ich beame uns jetzt mal in die 1970er Jahre zurück, da war Suzi Quatro eine der ersten erfolgreichen Frauen im Rockgeschäft – noch dazu am Bass! Sie erzählt in der englischsprachigen Dokumentation Suzi Q aus dem Jahr 2019 ihre Lebensgeschichte: von ihrer Kindheit in Detroit in den 50er Jahren, von ihren Eltern und ihren vier Geschwistern (tatsächlich mit dem Nachnamen Quatro), von ihren ersten Auftritten ab dem achten Lebensjahr bis zur Gründung der erfolgreichen Band Pleasure Seekers gemeinsam mit ihren drei Schwestern (da war sie 14), bis zu ihrem Aus-/Aufbruch Ende 1971 nach London mitsamt den damit verbundenen familiären und persönlichen Schwierigkeiten.
Der Musikproduzent Mickie Most nimmt sie unter seine Fittiche, die ersten zwei Jahre sind hart, aber mit dem Engagement von Nicky Chinn und Mike Chapman als Komponisten wird der Grundstein für große Erfolge gelegt. Weiterlesen

Außen ein Engel und innen ein Punk

debbieDieses über 400 Seiten umfangreiche, gebundene Buch mit dem schönen Einband und den dicken, glänzenden Seiten macht von Anfang an Spaß. Es beinhaltet viele teils noch nie veröffentlichte Fotos, teils auf witzige Weise kreativ verändert, und viele Blondie bzw. Debbie Harry Porträts, die sie im Lauf der Jahre von Fans zugeschickt bekam.
Und da sind wir schon an einem Punkt, den ich so auch noch nicht wusste: Debbie Harry ist ein großer Kunst-Fan. Ursprünglich wollte sie „was mit Kunst“ studieren, kreativ war sie ohnehin, was man an ihren oft selbst gestalteten Kleidern bemerken konnte. Sie umgab sich viel mit Künstlern, schon immer, ob Graffiti-Künstler, Performance-Künstler, Schriftsteller oder Filmemacher. Andy Warhol hat einen Siebdruck von ihr gemacht und wurde ein guter Freund, ebenso H.R. Giger und viele Filmmenschen.
Aber ich will mal versuchen, dieses unheimlich umfassende Buch mit seinen vielen Eckpunkten und Anekdoten ein bisschen vorzustellen. Das ist gar nicht so leicht, denn mal wird chronologisch vorgegangen, dann bleibt es einfach auch an einem Gedankengang dran und spinnt den weiter.“Denis“, „Heart of glass“, „Call me“, „One way or another“, „Atomic“ … wer ist die Frau, die all diese herrlichen Klassiker hervorgebracht hat?
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Girls just wanna have fun!

 

Blondie_Pollinator

Da war dieser Sommer Ende der Siebzigerjahre, faule Mädchen auf einer reinen Mädchenschule hatten Sportunterricht. Sie mussten draußen auf der Aschenbahn ihre Runden drehen. Laaaaaangweilig! Ich gehörte dazu. Die Sportlehrerin arbeitete mit allen Tricks. Androhung von Verweisen, Extra-Runden, Eltern reinkommen lassen. Nicht ernst zu nehmen. Laaaaaaaaangweilig. Bis sie in ihrer Verzweiflung Musik nach draußen schallen ließ. Scheppernder Sound, fetzige Melodie, fragile, süffisante Stimme, rotziger Text:

Oh Denis doo be do,
I’m in love with you,
Denis doo be do,
I’m in love with you!

Dieses Lied hat mir Beine gemacht.

Once I had a love and it was a gas,
soon turned out had a heart of glass,
seemed like the real thing, only to find,
seemed like the real thing, only to find,
mucho mistrust, love’s gone behind.

Nix „mucho mistrust“! Meine Liebe zu Debbie Harry aka Blondie war erblüht, für immer.

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