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Könige der Tristesse

Seit Jahren höre und liebe ich My Dying Bride über alles. Über die Britische Doom/Death Metal Institution, die auf das stolze Gründungsjahr 1990 zurück blickt, braucht man nicht allzu viele Worte zu verlieren. Viele Bands haben sie mit ihrem Sound beeinflusst, man denke an Saturnus, Insomnium und ähnlich der Melancholic Metal Sparte zugeordnete Formationen. Der Labelwechsel von Peaceville Records zu Nuclear Blast war ein konsequenter Schritt in die richtige Richtung. Nun also ist Album Nummer 14, The Ghost of Orion, erschienen und nicht nur ich habe mich gefragt, wie denn der Sound auf dem neuen Album ist. Weiterlesen

Giftige Pilze

Aufgrund meiner Begeisterung für Kackschlacht, einer Zwei-Mann-Punk-Band, die nur aus Gitarre und Schlagzeug besteht (Link zur Review), wurde mir seitens eines Redaktionsmitglieds empfohlen, doch mal in Mantar reinzuhören. Diese seien ebenfalls nur zu zweit und ebenfalls nur mit Gitarre und Schlagzeug unterwegs. Gesagt, getan, voller Vorfreude YouTube gestartet, dann allerdings von irgendeinem Black-Metal-Gegrunze abgeschreckt worden und die Band erst mal vergessen. Erst als der Redaktion nun das neue Album zur Rezension angeboten wurde, fiel mir die Band wieder ein. Also noch mal voller Angst YouTube gestartet, dann allerdings von einer massiven Rhythmus-Walze positiv überrascht worden und die Rezension dankend angenommen.
2012 in Bremen gegründet, veröffentlichten sie bereits 2013 das Debütalbum Death by burning, mit dem Nuclear Blast auf Mantar aufmerksam wurde. 2016 erschien hier das Nachfolgealbum Ode to the Flame sowie das nun zu besprechende dritte Album The modern art of setting ablaze. Weiterlesen

Von Rebellion bis hin zum Tod!

Quelle: FB Chelsea Wolfe

München bietet konzerttechnisch für jeden erdenklichen Musikgeschmack etwas. Allerdings zu kurz gekommen ist der Sektor des  sogenannten Drone Pop und Neofolk. Genau aus diesem Grund freute es mich besonders, als ich die Konzertankündigung von Chelsea Wolfe gesehen habe. Das Feierwerk in München ist in Undergroundkreisen eine mehr als beliebte Location für Künstler, die jenseits des Mainstreams wandeln. Seit Wochen ist München nun von einer Hitze geplagt (aus meiner Sicht), und trotzdem musste ich nicht lange überlegen, mich ins Getümmel des Feierwerks zu stürzen und mir einen Saunaabend zu geben. Chelsea Wolfe hat im Laufe ihrer Karriere mit namhaften Künstlern kollaboriert, unter anderem mit King Dude (einem Aushängeschild des amerikanischen Death Country und Neofolk) oder Deafheaven (einem Post Black Metal Projekt). Der Sound, dessen sich die aus Kalifornien stammende Künstlerin bedient, ist eine wilde Mischung aus allen nur erdenklich dunklen Spielarten des Metal, Gothic und noch einigem mehr. Meine Freude und Begeisterung waren so groß, dass ich um 19:30 Uhr bereits vor dem Feierwerk stand, obwohl das Konzert erst um 21 Uhr begann. So konnte ich Eindrücke sammeln und noch ein wenig gechillt im Schatten verweilen. Nach und nach kamen immer mehr Konzertbesucher, und es war interessant zu beobachten, welche Genrezugehörigkeiten vertreten waren. Weiterlesen

Blutrote Atombomben-Spermien greifen die Erde an

IProcession_Doom_Decimationn Chile erfolgt der Einschlag, und die Atompilz-Wolke, die nach dieser „Befruchtung“ emporsteigt, gebiert ein kosmisches Ungeheuer mit einem satanischen Grinsen. Was wie der schlechte Plot eines vergessenen B-Movies klingt, ist die schlichte Beschreibung des Cover-Artworks des dritten Albums Doom Decimation der Band Procession. In aller Regel lasse ich die Cover in der Rezension für sich alleine stehen, doch dieses Mal komme ich um einen Kommentar einfach nicht umhin.
Völlig sinnentlehrt ist das Cover allerdings nicht, denn Sänger und Gitarrist Felipe Plaza weist so alle Welt deutlich darauf hin, dass er die Band 2006 in Chile gegründet hat und Procession nach wie vor als chilenische Band betrachtet, auch wenn er mittlerweile in Schweden lebt. Außerdem haben sie mit ihren ersten beiden Full-Length-Alben The cult of disease und To reap heavens apart die Epic-Doom-Metal-Welt im Sturm erobert und auch alteingesessene Bands wie Candlemass oder Solitude Aeternus blass um die Nase werden lassen. Können Procession mit dem nun dritten Album Doom Decimation endgültig den Thron erobern? Weiterlesen

Ein Abend im Zeichen der Atmosphäre

 

Ich musste lange auf dieses Konzert warten, die Vorfreude war groß: Anathema und Alcest an einem Abend. Das war fast wie Herbst und Winter zusammen (ich liebe diese beiden Jahreszeiten). Anathema verfolge ich schon seit ihrem Album Serenades, das 1993 erschien. Zu dieser Zeit waren Anathema noch mehr in dem Death / Doom Metal verwurzelt, was sich im Laufe der Jahre stark gewandelt hat. Alben wie Eternity, Alternative 4 und Judgement markierten die mittlere Phase von Anathema. Ihren momentanen Sound würde ich dem Dark Alternative Melancholic Rock zuordnen: sehr progressiv, teilweise frickelig mit viel Pathos und Melancholie.
Die zweite Band des Abends, Alcest, stellt für mich die Speerspitze des Shoegaze / Cascadian Black Metals dar. Ihr gespielter Black Metal ist mit allerlei Epos, Elegie und Post-Black-Metal-Nuancen gespickt. Das Album Souvenirs D´un Autre Monde aus dem Jahr 2007 ist neben Agallochs The Mantle eines der von mir am meisten gehörten Alben. Die Art des Songaufbaus ist phänomenal. Aber nun genug über die Akteure des Abend gefachsimpelt, hier kommt die Konzertreview: Weiterlesen

Depressive Subcore at its best

K640_731_END OF GREEN_VOID ESTATE_CMYKEine der von mir am meisten geschätzten Bands veröffentlicht heute ihr nunmehr neuntes Studioalbum namens Void Estate. Seit ihrem ersten Album Infinity aus dem Jahre 1996 verfolge ich die musikalischen Schritte von End of Green. Der damals gespielte Doom / Alternative Metal hat sich im Laufe der Releases hin zu einer Melange aus Gothic / Doom Metal / Alternative Metal / Depressive Roch entwickelt. Besonders die gewaltigen Riffwände sind mir gut in Erinnerung geblieben. Da ich mich auf jede neue Veröffentlichung von End of Green freue, lag es nahe das neue Werk kurz vorzustellen. Weiterlesen

Vom Optimismus weit entfernt

cAnathema, das sind 28 Jahre Musikgeschichte. Die 1990 in Liverpool (England) gegründete Band um das charismatische Trio Vincent Cavanagh (Guitars und Keyboards), Danny Cavanagh (Guitars, Keyboards, Piano, Vocals) und dem dritten im Bunde aus der Familie Cavanagh Jamie Cavanagh (Bass). Im Gründungsjahr 1990 veröffentlichte Anathema bereits ihr erstes Demotape namens An Iliad of Woes, das zu Zeiten der abebbenden Trash Metal Welle gehörig für aufhorchen sorgte. Der Sound, der auf dem erwähnten Demo zu hören war, war anders. Er war langsamer, schwerer und mit einer derben Death Metal Note versehen. Es folgten Alben wie The Silent Enigma (1995), Eternity (1996) und das für mich persönlich wegweisendste Werk der Band Judgement (1999). Nach weiteren mehr oder weniger akustischen Veröffentlichungen liegt mir nun ihr neues Werk The Optimist zur Rezension vor, und ich hatte meine helle Freude beim Hören. Weiterlesen

Es lebe der Doom!

alunah-solennial-cover_1Wie der ein oder andere von euch mittlerweile weiß, habe ich eine Vorliebe für Doom Metal der atmosphärischen Art. Alunah aus dem schönen England (West Midland) ist eine jener Bands, die mir vor Augen führen, warum dies so ist. Gegründet 2008 mit dem Ziel, die Mystic und Folklore mit klassischem Doom der Marke Saint Vitus, Pentagram und Count Raven zu vermengen. Ihre aktuelle Veröffentlichung Solennial liegt mir zum Review vor, und ich möchte euch einen kurzen Höreindruck vermitteln. Weiterlesen

Walpurgis-Feuer

Valborg, das klingt zum einen Schwedisch und erinnert zum anderen an Walpurgis (-nacht). Beides ist richtig. Valborg ist die Kurzform von Valborgsmässoafton und wird wie das deutsche Pendant Walpurgisnacht am 30. April gefeiert. Um Hexen zu vertreiben, werden nach altem Brauch Feuer entzündet. Nur kommen Valborg gar nicht aus Schweden, sondern aus Bonn.Valborg Weiterlesen

Seit sage und schreibe 25 Jahren gibt es nun schon die altehrwürdige Band Mourning Beloveth aus Irland. Von Anfang an frönt man dem abgrundtiefen Death Doom Metal der alten Schule. Ein gern gesehener Gast auf einem jeden Metal Festival, da (wenn man sich das Line-up des diesjährigen Dark Easter Metal Meeting anschaut) sonst eigentlich eher Vertreter der Death Metal und Black Metal Bewegung auftreten.

Mourning-Beloveth

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