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Was zur Hölle?

Urfaust-UntergangDie Gründung der niederländischen Band Urfaust durch IX geht auf das Jahr 2003 zurück. Später stößt dann VRDRBR hinzu und komplettiert die Band zum Duo. Das letzte Werk Teufelsgeist von Urfaust hatte mich schwer begeistert (Link zur Review), um so höher sind nun die Erwartungen an das neue Album Untergang. Denn zur Veröffentlichung bei Ván Records wurde auch die Auflösung der Band verkündet. Damit endet nach zwanzig Jahren und magischen sieben Studioalben ein Zyklus. Weiterlesen

Grenzen verschwimmen

COVER-ALBUM-Aus dem italienischen Bologna stammt das 2015 gegründete Trio European Ghost. Für Texte und Gesang zeichnet sich Cristiano Biondo verantwortlich, Bassist Giuseppe Taibi programmiert außerdem die Drums und bedient ebenso zusätzlich den Synthiesizer wie Gitarrist Mario D’Anelli. Der Titel ihres neuen Albums No Peace, No Sleep, No Shelter ist von dem italienischen Dichter Emanuel Carnevali entlehnt, der den haluzinogenen Traum eines amerikanischen Einwanderers beschrieben hat. Bereits das Vorgängeralbum Collection of shadows hatte mich begeistert (Link zur Review), um so mehr bin ich nun gespannt, wohin die Traumreise geht. Weiterlesen

Wenn Hexen tanzen

HäxanHäxan (zu deutsch „Hexen“) ist ein legendärer Stummfilm des dänischen Regisseurs und gleichzeitig auch Schauspielers Benjamin Christensen aus dem Jahr 1922. Der Film ist als Lehrfilm zum Thema Hexen konzipiert und bedient sich zur Umsetzung sowohl dokumentarischer als auch schauspielerischer Mittel.
Nun hat sich die in Toronto beheimatete kanadisch-russische Musikerin Alia Synesthesia (eigentlich Miroshnichenko) dem Film angenommen und interpretiert Häxan mit einem neuen Soundtrack. Sie ist nicht nur ausgebildete Opernsängerin, sie spielt außerdem Drums und Cello, arbeitet mit Synthesizern und ist auch in Visual Arts aktiv. All diese Einflüsse kommen in ihrer Arbeit zum Tragen. Weiterlesen

Der Teufel, der mich rief

Urfaust_TeufelsgeistURFAUST wurde 2003 von dem Niederländer IX, gegründet, der neben dem Gesang auch Bass und Gitarre einspielt, und war anfangs stark von Black Metal beeinflusst. Zweites Bandmitglied ist Schlagzeuger VRDRBR. Der experimentelle Sound entwickelt sich im Laufe der Zeit immer mehr in Richtung Anbient. Vor einigen Jahren haben sie mich mit ihrer Show auf dem Dark Easter Metal Meeting völlig geflasht, die im Wesentlichen aus Nebel, Weihrauch und Dunkelheit bestand, und die mich in einen Trance-ähnlichen Zustand versetzt hatte. Natürlich hatte ich im Anschluss auch deren Alben gehört, doch die Intensität des Live-Erlebnisses konnten diese bei mir leider nicht wecken. Mit dem nun bei Ván Records erschienenen neuen Album Teufelsgeist möchte ich einen neuen Anlauf wagen. Die limitierte Box, der ein eigens gebrannter Gin beilag, ist natürlich längst vergriffen, so dass ich Euch nichts darüber berichten kann, ob er lecker ist. Aber die Musik bleibt. Weiterlesen

Wie heißer Sommerasphalt

CD-ClosedMouth-ConversationPieceClosed Mouth wurde 2019 von dem Musiker Yannick Rault ins Leben gerufen, nachdem er zuvor mit verschiedenen Bands wie Triple Sun, Bluebeard’s Castle, So What ?, Sander & Melody und Twenty Years aktiv gewesen war. Mit Conservation piece veröffentlicht er bereits sein drittes Album, das über Icy Cold Records erschienen ist. Dennoch sind über Rault als Person kaum Informationen im Netz zu finden, also spare ich mir weitere einleitende Worte und lasse einfach die Musik auf mich wirken. Weiterlesen

Für die Herbsttristesse

MD129_Schonwald_Digipack_MP_D3Auch wenn der Name Schonwald ziemlich deutsch klingt, stammen Alessandra Gismondi und Luca Bandini, die beiden Köpfe hinter dem Projekt, aus Italien. Bereits 2008 veröffentlichten sie ihr Debütalbum, und nun erscheint mit Abstraction ihr fünftes Album auf Manic Depression Records. Sie sind mir zwar schon von tollen Samplerbeiträgen her bekannt, dennoch bin ich zu meiner Schande noch nicht dazu gekommen, mich eingehender mit den beiden Musikern zu befassen, die vor allen Dingen mit Synthesizer und Gitarre arbeiten. Doch nun ist es endlich soweit. Weiterlesen

Tausendundein Krach

Anthology of persian experimental music ist ein Re-Release. Die Originalausgabe von 2016 erschien nur digital, die Neuausgabe ist auch als CD erhältlich und um vier Bonustracks ergänzt. „Experimental music“ bedeutet hier vorrangig Ambient, Drone, Noise, Soundscape. „Persian“, das heißt, aus dem Iran – aber schon mit diesem Wort allein hatten einige Plattformen solche Probleme, dass der ursprüngliche Titel damals geändert werden musste, um dem Eintrag auf der Blacklist zu entkommen. Und wieder oder immer noch sind die Zeiten so, wie sie sind, leider. Das Album ist auch, wie es ist, unter welchem Titel auch immer – zum Glück.

Genre-Insidern sind vermutlich nicht alle der vertretenen Projekte unbekannt, Alphaxone und Xerxes the Dark haben bereits auf dem amerikanischen Label Cryo Chamber veröffentlicht (am 14. Januar ist dort auch das neue Alphaxone-Album Dystopian Gate erschienen). Für mich dagegen heißt es einfach Ohren auf und los.

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Shxcxchcxsh – „SHULULULU“

shulululuBei diesem Namen ist man froh um die Copy&Paste-Funktion – der Knoten in Fingern und Zunge ist schon beim ersten Blick vorprogrammiert. Zum Glück ist die Musik des geheimnisvollen schwedischen Duos alles andere als unaussprechlich und verknotet, sie bewegt sich im Spannungsfeld aus Drone, Techno, Ambient und ein wenig Noise und ist ein echter Leckerbissen für alle Liebhaber experimenteller Elektronik. Viel ist über die Personen hinter Shxcxchcxsh nicht bekannt, die beiden Musiker stammen ursprünglich aus dem wunderschönen Norrköping und haben sich in Stockholm vor diversen Jahren zusammengetan. Herausgekommen sind dabei seit 2010 einige Alben und EPs, deren Titel genauso kryptisch sind wie der Bandname – man soll völlig unbeeinflusst an die Musik herangehen. Und genau das empfehlen wir auch!

„SHULULULU“ auf Youtube

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Shxcxchcxsh auf Soundcloud

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petrolio6Heute stellen wir euch mit Petrolio ein spannendes Dark Noise-Projekt aus Italien vor. Enrico Cearrato, der auch in anderen Bands in den Bereichen Metal (InfectionCode), Jazznoisepunk (Moksa) und Industrial (Gabbiainferno) aktiv ist, erschafft seit 2015 mit seinem Solo-Projekt Petrolio experimentelle Klanglandschaften aus pulsierenden Rhythmen und dunklen, verzerrten und verhallten Geräuschen. Vor einigen Wochen habe ich Soundtüftler Petrolio live auf dem Audiotrauma Festival erlebt – eine perfekt einhüllende Atmosphäre und ein absoluter Hörgenuss! „Sometimes noisy, sometimes sad, always dark.“
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Ein Begleiter in guten und besonders in schlechten Tagen

GhostlandBei Ghostland handelt es sich um eine Band aus Athen, die sich 2015 gegründet hat. Die Griechen zeigen sich dabei von Post Punk und New Wave beeinflusst. Neben der Frontfrau Makrina spielt Nikos den Bass, und Gitarrist Argyris programmiert außerdem den Drumcomputer und den Synthesizer. Bislang hatten sie Auftritte in der griechischen Untergrundszene, bei denen der Studiotechniker Stavros die Position hinter dem Synthesizer übernimmt. Bei Manic Depression Records ist nun das Debütalbum Dances on walls erschienen, mit dem sie hoffentlich auch hierzulande auftreten werden. Weiterlesen