Beiträge

Lärmglück in München

Der Süden Deutschlands ist traditionell nicht gerade verwöhnt mit Veranstaltungen aus den Bereichen Industrial, Noise, Rhythm ‘n‘ Noise und generell härterem, experimentellem Elektro. Die Dark-Infection-Partyreihe, die es seit Januar 2017 gibt, ist da in München ein echter Lichtblick, und besonders groß war die Freude, als die Veranstalter nach zwei reinen Partyabenden (Januar 2017 und 2018) für den Juni 2018 eine Konzert- und Partynacht in Aussicht stellten. Mit den Szeneurgesteinen P·A·L und Winterkälte konnten hierfür zwei echte Schmankerl gewonnen werden. Das kann ja nur ein großartiger, schweißtreibender Abend werden, weshalb sich am 16.6. eine durchaus ansehnliche Zahl Lärmfreunde von nah und fern im Feierwerk Orangehouse versammelt. Weiterlesen

Kalt und windig begrüßt uns der Amphi-Sonntag – genau mein Wetter! Ich genieße die frische Brise über Mittag im Beach Club, denn das Festival-Rumgammeln ist bisher entschieden zu kurz gekommen. Von der Main Stage schallt derweil M.I.N.E. zu mir herüber, das Soloprojekt des Camouflage-Sängers Marcus Meyn. Ein bisschen zackiger als die oft sehr sanften Camouflage klingen seine Songs, auch die ewigen Hits wie „Shine“ und „The great commandment“ kommen ein wenig dynamischer rüber. Gefällt mir gut! Um kurz vor eins finde ich mich dann aber doch im Theater ein, denn einen Act aus Schweden, noch dazu von der Qualitätsplattenfirma Progress Productions aus Göteborg, möchte ich mir nicht entgehen lassen.

IMG_0069Das Ein-Mann-Projekt Lucifer’s Aid springt ein klein wenig auf die Dive-Schiene auf – ein Mann auf der Bühne, der parolenartige Lyrics ins Mikro brüllt und zwischen Nebel und Strobo kaum zu sehen ist -, hat aber so viel EBM-Schlag in der Musik, dass das Ganze sehr eigenständig ist. Auf ganze Konzertdauer tatsächlich auch ein wenig eintönig, aber es ist durchaus beeindruckend, wie Carl Nilsson die Bühne beherrscht und wie druckvoll minimalistische Songs wie „Control yourself“, „Deep inside“ oder „The taste“ durchs Theater schallen, das um diese Uhrzeit locker gefüllt ist. Lucifer’s Aid bringen die ersten paar Reihen zum Tanzen, der Rest applaudiert wohlwollend – ein sehr guter Auftritt, der der Band sicher ein paar neue Fans eingebracht hat! Weiterlesen