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In diesem Album kann man sich verlieren

Afraid-to-leaveBleib Modern sind alte Bekannte im Webzine, hatte ich doch schon das Vorgängeralbum Antagonism von 2017 näher vorgestellt (Link zur Review). Auch live haben sie mich in der Vergangenheit schon mehrmals begeistert. Mehr als drei Jahre hat es nun gedauert, aber es liegt eine Pandemie dazwischen, und die Standorte München-Berlin der fünfköpfigen Band um Gründer Philipp Läufer machen die Zusammenarbeit auch nicht unbedingt einfacher. Um so mehr freue ich auf das neue Album Afraid to leave, das bei Icy Cold Records erschienen ist. Weiterlesen

Wie im Nebel

a2389555485_10Aus Oslo in Norwegen stammt die Formation Mayflower Madame, die 2016 ihr Debüt Observed in a dream veröffentlichten. Das Trio besteht aus Sänger Trond Fagernes, der darüber hinaus auch Gitarre und Bass spielt, Gitarrist Håvard Haga und Drummer Ola J. Kyrkjeeide. Bereits letzen Sommer ist das mittlerweile dritte Album Prepared for a nightmare bei Icy Cold Records erschienen. Ich weiß nicht, ob es irgendeinen Bezug gibt, aber Mayflower war übrigens der Name des Schiffes, mit dem die ersten Siedler nach Amerika kamen. Folgen wir also der Dame ins Ungewisse. Weiterlesen

Wie heißer Sommerasphalt

CD-ClosedMouth-ConversationPieceClosed Mouth wurde 2019 von dem Musiker Yannick Rault ins Leben gerufen, nachdem er zuvor mit verschiedenen Bands wie Triple Sun, Bluebeard’s Castle, So What ?, Sander & Melody und Twenty Years aktiv gewesen war. Mit Conservation piece veröffentlicht er bereits sein drittes Album, das über Icy Cold Records erschienen ist. Dennoch sind über Rault als Person kaum Informationen im Netz zu finden, also spare ich mir weitere einleitende Worte und lasse einfach die Musik auf mich wirken. Weiterlesen

Keine dicke Biene

blinddelon-cd-frontBei dem Bandnamen Blind Delon muss ich als erstes direkt an die amerikanische Band Blind Melon denken, die in den Neunzigern den Hit „No rain“ hatte, in dessen Video ein als dicke Biene verkleidetes Kind die Hauptrolle innehatte. Aber ich vermute, es handelt sich wohl um ein doppeltes Wortspiel, das sich auch auf den französischen Schauspieler Alain Delon bezieht. Mathis Kolkoz hat die Band 2016 zunächst als Soloprojekt gegründet, zwei Jahre später stoßen Coco Thiburs und Théo Fantuz hinzu. Nach dem Debütalbum Discipline 2019 hat Fantuz die Band jedoch verlassen, und als Duo wird nun das neue Album Chimères bei Icy Cold Records und Manic Depression Records präsentiert. Weiterlesen

Der mit dem BMX tanzt

Parking-DanceParking Dance ist das musikalische Projekt von Matthieu Bonnécuelle aus dem französischen Toulouse, das dieser 2017 ins Leben gerufen hat. Das ist jedoch nur eins seiner Talente, wie man seiner Homepage entnehmen kann. Er fährt außerdem BMX, arbeitet als Grafiker und macht Video-und Performance-Kunst. Die Kombination empfinde ich in der Form als überraschend, aber Vielseitigkeit ist an sich nie schlecht. Nach mehreren EPs hat Matthieu im Dezember seine erste volle LP auf Icy Cold Records veröffentlicht. Wer wegen BMX nun eine Art Skate Punk erwartet sieht sich schnell eines Besseren belehrt. „What more?“ fragt Matthieu mit Parking Dance – hören wir uns es an. Weiterlesen

Neue Einflüsse

Italien bringt in den letzten Jahren immer wieder Bands zum Vorschein, die uns mit ihrem recht experimentellen Oldschool Gothic Rock erfreuen. Eine jener Formationen ist Christine Plays Viola aus der Provinz l´Aquila. Dieser Tage ist ihr bereits viertes reguläres Album Fading über dem für sein feines Näschen beim Signing seiner Acts bekannten Pariser Label Icy Cold Records erschienen. Da mir die Wandelbarkeit von Christine Plays Viola bewusst ist und ich immer noch ihr Album Spooky Obsessions (hier entlang) abfeiere, war ich sehr gespannt, wie die Zeit ihren Sound verändern würde. Weiterlesen

Der Soundtrack meiner Jugend

MisophoniaDie ungewöhnliche Schreibweise von [di:unruh] beruht auf der Lautschrift und liest sich „die Unruh“, was man entweder auf einen unruhigen Geist oder die Unruh einer Uhr beziehen kann. 2012 wurde die Band in Helsinki gegründet, wobei Sänger und Gitarrist Jan Ferres ursprünglich aus Flensburg kommt. Das lässt mich aufhorchen, weil ich ebenfalls dort aufgewachsen bin. Seine beiden Mitstreiter sind Vesa-Matti Pekkola am Bass und Antti Meriläinen am Schlagzeug. Nach einer 7″ und einer 10″ haben [di:unruh] nun ihre erste offizielle Langrille Misophonia u. a. bei Icy Cold Records veröffentlicht. Weiterlesen

Jackson VanHorn  „Saturnine“

Jackson VanHorn begann in der Band TV Ghost. Die 2007 in Indiana gegründete Band veröffentlichte vier Alben, hauptsächlich auf dem Label In The Red Recordings (L.A.), die alle von den Kritikern sehr gut aufgenommen wurden. Mit TV Ghost tourte VanHorn in Amerika und Europa zusammen mit Bands wie Holograms, Preoccupations, Metz, Woods usw. Jackson VanHorn arbeitete mit anderen Künstlern wie Pink Reason, Zola Jesus, Dead Luke und Circuit Des Yeux zusammen. Jackson VanHorn begann sein Solo-Abenteuer 2014 mit einer EP unter dem Namen Crossed Eyes. Die erste Single unter dem Namen Jackson VanHorn wurde 2016 veröffentlicht. Auf die Veröffentlichung der Single „Arcane“ folgte 2017 eine Tour mit Death Bells. Weiterlesen

Harte Sprache, weicher Kern

dogs-in-treesHeute möchte ich noch einen Nachzügler präsentieren, denn manchmal passt es zeitlich einfach nicht, und dann bleibt schon mal etwas liegen, dem man sich trotzdem hätte widmen wollen.
Ob Hunde nun wirklich auf Bäume klettern, sei einmal dahingestellt. dogs in trees aus dem polinschen Gdynia können jedenfalls so einiges. Die Band besteht seit 2010 und hatte nach einigen EPs 2015 ihr erstes Studioalbum pióra mew veröffentlicht. Seit letztem Sommer ist auch ihr aktuelles Album echo erhältlich, das in einer Zusammenarbeit von Icy Cold Records und Alchera Visions erschienen ist. Sänger Paveł Goździewicz, der auch Gitarre und Synthesizer übernimmt, Arkusz Książczak am Bass und Schlagzeuger Tymek Lasota haben sich ganz den dunkleren Emotionen verschrieben, die atmosphärisch umgesetzt werden. Weiterlesen

French Freaks

Wenn man an Batcave und Deathrock denkt, kommen den meisten Namen aus England (Alien Sex Fiend, Sex Gang Children) und Kalifornien (Christian Death, 45Grave) in den Sinn. Doch in einem von unbeugsamen Galliern bevölkerten Dorf – ok, lassen wir das. Dennoch, in den frühen 80ern gründete der damals erst dreizehnjährige Emmanuel Hubaut, manchen besser bekannt als Count of Eldorado, zusammen mit Goliam in der französischen Normandie Les Tétines Noires. Sie saugen besagte Einflüsse auf und erweitern diese um zum Teil vom Dadaismus inspirierte französische Texte und eine starke künstlerische Komponente und arbeiten wiederholt mit dem Künstler Joël Hubaut zusammen. 1998 wurden sie schließlich sogar von Christian Death gecovert. Weiterlesen