Ein charismatischer Abend
Ab und zu passiert es, dass man durch Zufall auf eine Band stößt, sich sofort in die Musik verliebt, den gesamten Backkatalog kauft und natürlich darauf hofft, die neuen Favoriten auch bald live erleben zu dürfen. So ging es mir vor einer ganzen Weile mit der irisch-französischen Band Molybaron, und als diese eine Tour im Vorprogramm der Finnen Wheel ankündigten, habe ich mich euphorisch sofort um die Konzertakkreditierung gekümmert. Dass ich Wheel bis zu dem Zeitpunkt gar nicht kannte – geschenkt. Nun mussten Molybaron aber verletzungsbedingt aus der Tour aussteigen, die neue Vorband war lange nicht bekannt und ich ein wenig ratlos. Doch zugesagt ist zugesagt, und als ich schließlich erfuhr, dass eine isländische Band – Múr – Wheel in München begleiten wird, war meine Neugier auf dieses Package (beide Acts werden als Progressive Metal angekündigt) doch sehr groß. Also nichts wie hin ins Backstage! Weiterlesen



Die isländische Band Dynfari wurde 2010 noch als Duo gegründet. Die Band hat in den letzten zehn Jahren nicht nur bereits vier Alben eingespielt, sie ist auch zum Quartett herangewachsen. Das Line-Up besteht heute aus den beiden Gitarristen Martin Tsenov und Bragi Knutsson, dem Sänger und Multiinstrumentalisten Jóhann Örn, der die Synthies, Akkordeon, Bass und Gitarre spielt, und Jón Emil, der die Percussion und wiederum die Gitarre übernimmt. Dynfari haben also gleich vier Gitarristen, und das wird sich deutlich von der Atmosphäre her im Sound niederschlagen. Sie verleugnen ihre Wurzeln im Black Metal nicht, gehen damit aber einen eigenen Weg, von dem nicht zuletzt das jüngst veröffentlichte Album Myrkurs er þörf zeugt. 

The Vintage Caravan sind mittlerweile alte Hasen im Geschäft, 2006 wurde das Trio vom damaligen Schlagzeuger Guðjón Reynisson sowie Sänger und Gitarrist Óskar Logi Ágústsson gegründet. Kurz darauf stieß Alexander Örn Númasson am Bass zur Band, und der Siegeszug der jungen Isländer, die sich unglaublich knackigem, groovendem Retrorock verschrieben haben, konnte beginnen. Zwölf Jahre später hält er immer noch an, personell ist bis auf den Einstieg von Stefán Ari 2015 am Schlagzeug auch alles beim Alten geblieben, und die drei Jungs haben sich einen verdammt guten Namen gemacht, vor allem als unermüdlich tourende Band mit hochenergetischen Auftritten, wie sie erst auf der kürzlich absolvierten Europatour mit Wucan und Black Mirrors wieder unter Beweis stellen konnten. Nebenbei finden die drei Isländer aber auch noch Zeit, Platten aufzunehmen, und mit Gateways steht seit August 2018 das vierte Album in den Läden. Hält es das hohe Niveau des Vorgängers Arrival? Kurz nach Veröffentlichung landete es immerhin schon auf Platz 75 der deutschen Albumcharts!