Beiträge

Düsterpunk
 

Lappel-du-videDie Band L’appel Du Vide wurde trotz des französischen Namens 2019 in Chemnitz gegründet und nach einem ersten Demo durch Corona auch schon wieder durcheinandergewirbelt. Dank einer mittlerweile gefestigen Band ist das Debütalbum Metro bei It’s Eleven Records und Sabotage Records erschienen. Die Mitglieder sind allesamt keine Unbekannten in der Chemnitzer Musikszene, dabei sind nun Sänger Rene Thierfelder (Out On A Limb), Gitarrist Flatty Lugosi (Black Lagoon), Bassist Henry Arthur Hamann (Tooth Paint) und Drummer André ‚Friday‘ Freitag (Void Boyz). Weiterlesen

One for the darkness

Golden-Apes-Our-AshesSeit nun mehr 25 Jahren sind die Golden Apes aus Berlin nun schon aktiv und präsentieren über Icy Cold Records mit Our ashes at the end of the day ihr 13. Studioalbum. Neben Sänger und Keyboarder Peer Lebrecht sind sein Bruder und Bassist Christian Lebrecht und Gitarrist Gerrit Haasler mit von der Partie, und Salomon Bosse liefert mittels Schlagzeug und Percussions die Rhythmen. Somit hat es seit dem letzten Album From the sky (Link zur Review​) erneut einen Personalwechsel gegeben. Weiterlesen

Ménage à trois

Varsovie-pressionBereits 2005 wurde Varsovie im französischen Grenoble von Arnault Destal und Grégory Cathérina gegründet, Sänger und Gitarrist der Band, während Arnault sich für Texte und Schlagzeug verantwortlich zeigt. Dennoch ist bereits letztes Jahr erst ihr fünftes Album Pression à froid bei Icy Cold Records erschienen. Gut Ding will eben manchmal Weile haben.
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„Das war richtig geil!“

Eigentlich hätten die Stockholmer A Projection bereits im Februar auf der Bühne stehen sollen, doch wegen Krankheit musste die Tour mit Golden Apes leider gecancelt werden. Nun gibt es einen neuen Anlauf, bei dem die Band ROSI den Abend eröffnen wird. Ich muss zugeben, mein erster Gedanke war in etwa „Hat die nicht ein Telefon?“, aber davon wollen wir uns mal nicht ablenken lassen. Außerdem werden A Projection schon wissen, mit wem sie auf Tour gehen. Es kann also nur gut werden. Weiterlesen

Hunger nach Leben

TCS_Hunger_CoverMit ihrem letzten Album Machine (Link zur Review) hatten die Schweden Then Comes Silence echt Pech, denn als es veröffentlicht wurde, schlug überall der Lockdown zu. Und so saß man in Stockholm fest, ohne Möglichkeit auf Tour zu gehen und es live zu präsentieren, was naturgemäß unter den Nägeln brennt. Stattdessen haben Alex Svenson (Gesang, Bass und Keyboards), Jonas Fransson (Schlagzeug), Hugo Zombie (Gitarre) und Mattias Ruejas Jonson (Gitarre und zweite Stimme) Online-only-Shows gestreamt und den vier apokalyptischen Reitern gewidmete Cover-Versionen einstudiert. Doch statt schlussendlich die Machine doch noch zu starten, konzentriert sich die Band auf das Danach, auf den Hunger nach Leben. Weiterlesen

In Extremo – „Weihnachtskater“

Weihnachten steht nicht nur für Besinnung und Nachdenken. Es ist letztlich ebenso eine Zeit für Gaumenfreuden und Genuss. Und dazu gehört sicherlich auch das ein oder andere Getränk, entweder ohne Alkohol, gerne und besonders zur späten Stunde aber auch mit mehr oder weniger Prozenten. Gerade zu einem solchen Zeitpunkt darf dann die musikalische Untermalung fernab beschaulicher Klänge schon mal etwas deftiger ausfallen. So wie etwa im allerersten Weihnachtssong der deutschen Mittelalter-Rockformation In Extremo.
Die Botschaft im Refrain öffnet die Tür zur positiven Sicht der Dinge in extremen Zeiten wie den derzeit aktuellen: „Freunde, wir feiern zusammen / Und uns ist kein Weg zu weit / Wir heben die Gläser auf das was noch kommt / Egal ob es stürmt oder schneit / Ein Hoch auf die Weihnachtszeit“.

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Belgisches Märchen

Es war einmal im belgischen Lessinnes, der Geburtsstadt des berühmten Malers und Surrealismus-Vertreters René Magritte, genauer gesagt 1986. Drei Teenager-Freunde gründen aus Langeweile eine Band, The Ultimate Dreamers. Sie begeistern sich für belgischen Cold Wave und englischen Post Punk und starten in der Konstellation mit Frédéric als Sänger, Laurent am Bass und Joël, der die Synthesizer bedient. Zwei Jahre später stoßen Bassist Bertrand und Stéphane an den Synthesizern hinzu, während Laurent ans Schlagzeug wechselt und Frédéric die Gitarre für sich entdeckt hat. 1990 nehmen sie schließlich in kompletter Eigenregie ein Tape auf, doch weiter geht es nicht. Die Band und vor allem diese C-60 Kassette geraten in Vergessenheit.
Doch dann kommt Corona, und wie bei so vielen anderen auch wird im Lockdown mal ordentlich aufgeräumt und das verschollene Tondokument wiederentdeckt. Restauriert und neu gemastert präsentieren The Ultimate Dreamers nun mit 31 Jahren Verspätung ihr Debütalbum Live happily while waiting for death. Die Geschichte dahinter mutet schon irgendwie märchenhaft an. Weiterlesen

Keine Angst vor Dämonen

SJÖBLOM Bandcamp

Auch wenn die Corona-Maßnahmen in Schweden lockerer gehandhabt wurden als bei uns, so hat Johan Sjöblom Eliot offensichtlich auch einige Zeit Zuhause verbracht, die das Mitglied der Stockholmer Post-Punk-Band The Exploding Boy mit Songwriting intensiv nutzte, mit Unterstützung von Robert Eklind, der u. a. Keyboarder bei Malaise und in der Vergangenheit auch schon als Fotograf für The Exploding Boy tätig war. Herausgekommen ist ein neues Solo-Album als SJÖBLOM. Das zweite Album nach 6 (Link zur Review) mit dem Titel Demons ist nun bei Reptile Music erschienen.
Im übrigen hat Jon Bordon das Album in den Stockholmer Joniverse Studios produziert, der sich u. a. auch für Agent Side Grinder und Nicole Sabouné verantwortlich zeichnet, eine richtig schwedische Angelegenheit also, und ich wage es nun, mich den Dämonen zu stellen. Weiterlesen

Next stop Krakow

MekongMekong, da denke ich sofort an den großen Fluss, der nacheinander durch China, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam fließt, sich also einmal quer durch Südostasien schlängelt. Und da es sich hier ja aber um eine Band handelt, kommt mir zwangsläufig die französische New-Wave-Rock-Band Indochine in den Sinn. In diesem Fall weist Mekong allerdings ins polnische Krakow und ist das musikalische Projekt des in Portugal geborenen Renato Alves. Der Gesang ist aber im international verständlichen Englisch gehalten. End of the world ist sein Debütalbum und im Mai auf Icy Cold Records erschienen. Weiterlesen

He’s lost control

John-SavageJoy Division sind eine der wichtigsten subkulturellen Musikbands, deren Einfluss für Bands in den Bereichen Post Punk, Dark Wave, Gothic und Indie Rock bis heute ungebrochen ist. Und deren Sänger Ian Curtis wurde durch seinen Selbstmord zum Mythos. Eine Woche vor seinem 40. Todestag halte ich das Buch in meinen Händen, und so beschließe ich noch zu warten. Der 18. Mai erscheint mir nur allzu richtig, um mit dem Lesen zu beginnen.
Im vorliegenden Buch handelt es sich mitnichten um eine Biographie, auch wenn die Bandkollegen Peter Hook, Bernard Sumner und Stephen Morris natürlich eine prominente Stellung haben. Stattdessen kommen außer ihnen eine Menge weiterer Zeitzeugen zu Wort, die zum Teil aus dem engsten Umfeld von Joy Division stammen. Darunter sind unter anderem die beiden Frauen in Curtis‚ Leben, Deborah Curtis und Annik Honoré, Manager Rob Gretton und Tony Wilson, gemeinsame Gründer des Independent-Plattenlabels Factory Records, Tourmanager Terry Mason sowie Produzent Martin Hannett. Und so wird man auch als langjähriger Fan mit Einblicken überrascht, die man so noch nicht kennt. Weiterlesen