Beiträge

Hörbare Depression

853033In A Darkened Room ist eine dreiköpfige Band aus dem sonnigen Texas, die sich 2020 in San Antonio gegründet hat. Das mag etwas verwunderlich sein, denn ihr Sound klingt eher nach der grauen Nebellandschaft eines einsamen alten Friedhofs auf den britischen Inseln. Insofern ist die rote Covergestaltung vielleicht nicht konsequent, aber letztlich kommt es ja auf den Inhalt an. Neben Sänger und Gitarrist CJ Duron sind Svia Svenlana am Bass und Kandi Keys in der Band, der die Synthesizer bedient. Ihr Debütalbum Sorrows ist in Eigenregie erschienen. Weiterlesen

Ein Nachhall des Winters

Winter-Severity-Index-DisgeloDas italienische Cold-Wave-Duo Winter Severity Index hat sich 2013 in Rom gegründet, mit ihren ersten beiden Alben haben sie sich eine Art Geheimtipp-Status im Underground erspielt. Sängerin Simona Ferrucci spielt dabei Bass und Gitarre und programmiert die Drums, während Alessandra Romeo Synthesizer und Keyboard bedient. Sechs Jahre haben sie sich für ihr drittes Album Disgelo Zeit gelassen, das nun bei Manic Depression Records / Icy Cold Records erschienen ist. Die Songs schrieben sie aber bereits vor der Pandemie. Weiterlesen

„Genießt den Abend trotz aller Umstände und die Freiheit!“

Endlich gastieren Lebanon Hanover mal wieder in München, und nicht nur das: Es ist der erste Konzertabend überhaupt nach langer Corona-Durststrecke, der bis auf die 2G+-Regelung ohne irgendwelche Einschränkungen stattfinden kann. Im Vorprogramm treten die Münchner Lokalmatadoren Rue Oberkampf auf und die Niederländer Bragolin. Auf den Shows von Rue Oberkampf, die ich bislang gesehen hatte, haben sie mich persönlich ehrlich gesagt noch nicht richtig überzeugt. Da freue ich mich schon mehr auf Bragolin, deren Name übrigens auf den italienischen Maler Giovanni Bragolin verweist, der vor allem für die Bilder weinender Jungen bekannt ist.
Nach und nach füllt sich das Ampere, und viele begrüßen lange nicht gesehene Freunde oder sichten schon mal den Merchandise-Stand von Young & Cold Records, während die Spannung steigt, was mittlerweile ein fremd gewordenes Gefühl ist. Aber allzulang kann man das gar nicht genießen, weil der Abend pünktlich beginnt. Weiterlesen

Ein Begleiter in guten und besonders in schlechten Tagen

GhostlandBei Ghostland handelt es sich um eine Band aus Athen, die sich 2015 gegründet hat. Die Griechen zeigen sich dabei von Post Punk und New Wave beeinflusst. Neben der Frontfrau Makrina spielt Nikos den Bass, und Gitarrist Argyris programmiert außerdem den Drumcomputer und den Synthesizer. Bislang hatten sie Auftritte in der griechischen Untergrundszene, bei denen der Studiotechniker Stavros die Position hinter dem Synthesizer übernimmt. Bei Manic Depression Records ist nun das Debütalbum Dances on walls erschienen, mit dem sie hoffentlich auch hierzulande auftreten werden. Weiterlesen

Düsternis deluxe

 
Erst einen knappen Monat ist das Festival zum fünfjährigen Bestehen des Katzenclubs her, schon gibt es Nachschub. Und das ist auch gut so, denn von hochklassigen Konzerten mit Acts, die man nicht ständig an jeder Milchkanne sieht, und schweißtreibenden Partys kann man ja eh nicht genug bekommen. Die Stars des heutigen Abends – Zanias und Lebanon Hanover – waren zwar auch schon Gäste des Katzenclubs (2016 bzw. 2017), das ist aber schon wieder viel zu lange her. Außerdem sieht man Alison Lewis sowie Larissa Iceglass und William Maybelline immer wieder gern. Beide Acts bringen ein neues Album mit, und das will natürlich gebührend gefeiert werden. Weiterlesen

Tanz mit mir den Galgentanz

Neues Jahr, neuer Katzenclub. Die wunderbare, viermal jährlich stattfindende Konzert- und Partyreihe geht in eine neue Runde und wartet gleich mal mit einem Doppelschlag auf: Lebanon Hanover und Ash Code geben sich an diesem eiskalten Samstag die Ehre und werden dem Publikum sicher ordentlich wohlig-düster einheizen. Beide Bands mischen seit einigen Jahren die Dark-Wave-Minimal-Szene auf, haben einen jeweils absolut eigenständigen Sound und überzeugen zusätzlich durch sympathische beziehungsweise ein wenig geheimnisvoll-distanzierte (Lebanon Hanover) Bühnenpräsenz. Da kann ja nichts mehr schiefgehen, oder? Weiterlesen

Das Amphi ist wieder zu Hause!

IMG_8693So wurde es den Besuchern im März 2016 jedenfalls verkauft, der abrupte und für viele überraschende erneute Locationwechsel von der Lanxess-Arena zurück an den Tanzbrunnen. Eine wirkliche Erklärung dafür gibt es bis heute nicht, man munkelt, der Verkauf der Arena an einen asiatischen Investor sei der Grund dafür. Allerdings mochten auch viele Besucher die große, etwas unpersönliche Halle nicht und sehnten sich nach dem gemütlichen Ambiente des Tanzbrunnens zurück. Mir persönlich hat das neue Gelände letztes Jahr gut gefallen, die hervorragende Sicht in der Halle, Sitzplätze, Schatten, Klimatisierung – das Amphi ist traditionell ja immer eine Hitzeschlacht –, ausreichend und saubere Toiletten … ich war zuerst überhaupt nicht begeistert über den Rückzug zum Tanzbrunnen, zumal dieser mit Wegfall des Staatenhauses auch sehr viel beengter und kleiner geworden ist. Als dritte Bühne sollte neben der Main Stage und dem Theater das Schiff, das sonst nur am Freitagabend zur Verfügung steht, dienen und dauerhaft für das Wochenende am Tanzbrunnen liegen. Das Schiff ist ohne Zweifel toll, hat aber auch nur eine sehr beschränkte Kapazität. Wo also hin mit den ganzen Leuten, sieht man dann auch die Bands, die man sehen möchte? Wie lange werden die Schlangen an den Verpflegungsständen, Toiletten und am Einlass zu Theater und Schiff werden? Fragen, die die Festivalvorfreude bei mir doch ein wenig getrübt haben. Und wie war es dann letztendlich? Lest selbst. Weiterlesen