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Wundertüte

cover-TEKE-TEKE-ShirushiTEKE::TEKE, bitte, was? Aber von Beginn an: TEKE::TEKE wurde im kanadischen Montreal vom Gitarristen Serge Nakauchi-Pelletier, Drummer Ian Lettre und Posaune-Spieler Etienne Lebel gegründet. Rhythmus-Gitarrist Hidetaka Yoneyama, Bassist Mishka Stein, die Multi-Instrumentalistin Yuki Isami und Sängerin Maya Kuroki vervollständigen die Band. Als solche haben sie mit Coverversionen im Surf-Stil der in der westlichen Welt sträflich unbekannten japanischen Legende an der Gitarre, Takeshi Terauchi, begonnen. Doch dieses Konzept wurde schnell zu eng, sodass sie ihren Sound in der Breite weiterentwickelten, was schließlich in das Debütalbum Shirushi gemündet ist.
Zugegeben, ich habe von Surf Rock keine Ahnung und von japanischem Folk noch weniger. Aber ich finde den Sound von TEKE::TEKE so abgefahren, dass ich mich dennoch an eine Rezension wagen muss. Weiterlesen

Der Teufel, der mich rief

Urfaust_TeufelsgeistURFAUST wurde 2003 von dem Niederländer IX, gegründet, der neben dem Gesang auch Bass und Gitarre einspielt, und war anfangs stark von Black Metal beeinflusst. Zweites Bandmitglied ist Schlagzeuger VRDRBR. Der experimentelle Sound entwickelt sich im Laufe der Zeit immer mehr in Richtung Anbient. Vor einigen Jahren haben sie mich mit ihrer Show auf dem Dark Easter Metal Meeting völlig geflasht, die im Wesentlichen aus Nebel, Weihrauch und Dunkelheit bestand, und die mich in einen Trance-ähnlichen Zustand versetzt hatte. Natürlich hatte ich im Anschluss auch deren Alben gehört, doch die Intensität des Live-Erlebnisses konnten diese bei mir leider nicht wecken. Mit dem nun bei Ván Records erschienenen neuen Album Teufelsgeist möchte ich einen neuen Anlauf wagen. Die limitierte Box, der ein eigens gebrannter Gin beilag, ist natürlich längst vergriffen, so dass ich Euch nichts darüber berichten kann, ob er lecker ist. Aber die Musik bleibt. Weiterlesen

Ein nordischer Engel

Lindy-Fay_CoverMeer, Felsen, Brandung, Gischt, eine kaum erkennbare Gestalt, über ihr ein Halbkreis aus Ästen, fast als wolle sie in eine andere Welt eintreten. Das ist das Cover und auch das Thema des Silberlings. Lindy-Fay Hella, bislang Sängerin der norwegischen Ambient-Folk-Formation Wardruna – allen spätestens seit der Serie „Vikings“ durch das wunderbare Titellied bekannt – wollte Neues ausprobieren. Seafarer ist ihr Debütalbum, und es befasst sich mit der Anderswelt, einer anderen Welt als der bekannten. 2017 hat Hella mit den Aufnahmen begonnen, anfangs alleine, dann kamen nach und nach Mitmusiker dazu, zuerst Herbrand Larsen, dann ihr Cousin Ingolf Hella Torgersen, und später wurden es immer mehr. Kristian Gaahl Espedal beispielsweise hat gesanglich unterstützt. Bedingung war für die Musiker nur, sich ein Instrument auszuwählen und mitzumachen, sodass es ein schönes, rundes, passendes Gesamtkunstwerk werden könnte. Wenngleich die Musik natürlich mit Stilmitteln und verschiedenen – spannenden – Instrumenten à la Einar Selviks Projekt Wardruna ausgestattet ist, so stehen im Mittelpunkt Stimmen, Frauenchöre, Männerchöre und allen voran die engelsgleiche und doch stimmgewaltige Lindy-Fay Hella selbst.

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