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Ein Licht am Ende des Tunnels … und es ist kein Zug

Gimme daggers coverFünf Jahre sind seit dem letzten Album Mandrills vergangen, die sicher für jeden von uns ereignisreich waren, für Henric de la Cour aber ganz besonders. Der seit seiner Kindheit an Mukoviszidose erkrankte Musiker musste sich mit der Entdeckung eines Medikaments, das seine Lungenfunktion dramatisch verbessert, auseinandersetzen (wie er zuerst diese Nachricht aufnimmt, sieht man in dem hervorragenden Dokumentarfilm über ihn), was ihn erst einmal in eine tiefe existenzielle Krise gestürzt hat. Alles ändert sich über Nacht, er muss neue Prioritäten setzen und seinen Platz in diesem neuen Leben finden. Als er sich gerade damit arrangiert hat, ziehen ihn zwei schwere Blutvergiftungen innerhalb von drei Jahren aus dem Verkehr, und der Tod steht plötzlich doch wieder vor der Tür. Dank seiner verbesserten Lungenfunktion übersteht er alles, doch die Rekonvaleszenz kostet viel Kraft. Parallel hat er aber auch eine neue Liebe gefunden und seine Freundin Tess diesen Sommer geheiratet. Fünf äußerst turbulente Jahre also, die er letztendlich nach diversen Schreibblockaden auch textlich und musikalisch zusammen mit seinem Produzenten Rikard Lindh verarbeiten konnte. Das Ergebnis ist Gimme daggers – endlich ist es da! Weiterlesen

Chasing Dark

cover-henric-de-la-cour-dvdPaul Henric Dornonville de la Cour, geboren 1974 in Eskilstuna, ist seit zwanzig Jahren nicht mehr aus der schwedischen Musikszene wegzudenken. Den großen Durchbruch schafft der charismatische Hüne mit der Düster-Indierock-Band Yvonne, die zum Beispiel auch im Vorprogramm der (International) Noise Conspiracy durch Europa – und das Münchner Feierwerk – tourt. Vier großartige Alben veröffentlicht die Band, dann ist Schluss. Mit Strip Music macht Henric weiter und verfolgt eine ähnliche, aber etwas rockigere Ausrichtung. Nach zwei Alben bricht auch diese Band auseinander (Christian „Kitte“ Berg ist übrigens seither die zweite Hälfte von Kite). Seit 2011 ist Henric schließlich solo unterwegs, sehr viel reduzierter, elektronischer, aber immer noch mit den großen Melodien und dem inneren Schmerz, den man schon von seinen früheren Projekten kennt. Henric de la Cour und Mandrills sind seine bisher veröffentlichten Alben, jedes voller einzigartiger düsterer Perlen.
Seit 2014 gibt es nun auch einen Dokumentarfilm über diesen vielschichtigen, geheimnisvollen Mann. Weiterlesen